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Das Erbe der Phaetonen

Das Erbe der Phaetonen

Titel: Das Erbe der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow
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Denken den ganzen Kehricht nationaler Gegensätze fern.
       Das Ziel ist der Kosmos.
       Heimat ist die Erde!

       Die einander kreuzenden Arme der von allen Seiten auf das Flugfeld des Kosmodroms gerichteten Scheinwerfer verwandel- ten die Nacht in Tag. Vier lange, gleich hellen Säulen steil emporragende Scheinwerferkegel zeigten dem sich nähernden Raumschiff den Landeplatz.
       Wie immer bei solchem Ereignis war die Einzäunung mit un- zähligen Fahnen geschmückt.
       Endlose Autokolonnen füllten die Straßen von Kamowsk, und trotz der späten Stunde hatte sich rings um das Feld eine große Menschenmenge eingefunden.
       Auf dem Empfangsgebäude wehten die Nationalflaggen Großbritanniens und der UdSSR auf halbmast. Vertreter aller Völker der Erde erwarteten schweigend den „Prince of Wales“.
       Auf dem Dach des Gebäudes hatten sich Kosmonauten aller Länder versammelt. Sie waren nach Moskau gekommen, um jenen Mann zu empfangen, der viele Jahre der Stolz ihrer gro- ßen Familie gewesen war, ihn, dessen Name mit allen Erfolgen des menschlichen Geistes über die Gewalten des Kosmos un- trennbar verknüpft war.
       Jetzt kehrte er von seinem letzten Flug zurück.
    Für immer!
       Regungslos hielt die Mannschaft der „SSSR-KS 3“ an seinem mit Trauerflor umwundenen Bild Ehrenwache.
       Belopolskis geheimer Wunsch war in Erfüllung gegangen. Das Raumschiff brachte ihn als Toten zur Erde zurück.
       Unweit der Heimat, an Bord der „Prince of Wales“, hatte das Herz des zweiten „Sternenkapitäns“ der Erde zu schlagen aufgehört.
       Am Teleskop, auf Posten hatte ihn der Tod überrascht. Die pausenlosen Schicksalsschläge waren selbst für sein stählernes Herz zuviel gewesen.
       Gewiß, er hatte Fehler gemacht! Aber wer macht keine?
       Nun, da er nicht mehr war, hatte man sie vergessen. Zu der Stunde, da sich Jenkins' Raumschiff Moskau näherte, gingen in allen Hauptstädten der Welt die Flaggen auf halbmast.
       Die Erde bezeigte ihrem großen Sohn Achtung und Dank- barkeit.
       Die Trauermusik der Orchester ging in dem mächtigen Ge- töse der Triebwerke unter. In Flammenwirbel gehüllt, setzte die riesige Rakete auf dem Boden auf.
       Kaum waren die „Pfoten“ eingezogen, trat Stille ein.
       Fanfarenklänge stiegen über dem Feld empor. Den Menschen schien es, als kündeten sie nicht vom Tod, sondern vom trium- phierenden Leben.
       Salutschüsse erschütterten die Luft.
       Ein kosmischer Geländewagen, ohne Verdeck, fuhr auf das Raumschiff zu. Er sollte den stählernen Sarg mit dem Leichnam des Kosmonauten übernehmen.
       Dieser Sarg war während des Rückfluges unter den liebe- vollen Händen der Kosmonauten aus Ersatzteilen entstanden.
       Noch zwei weitere Opfer hatte der Flug der „SSSR-KS 3“ zur Venus gekostet. Sie ruhten fern der Heimat. Aber die Zeit würde kommen, da man sie mit den gleichen Ehren und mit der gleichen Achtung und Dankbarkeit heimholte.
       Die Menschheit vergißt diejenigen nicht, die ihr Leben für sie hingegeben haben. Sie sind unsterblich!
       Schon arbeiteten in ihren Ateliers berühmte Bildhauer und Architekten daran, den drei Toten ein würdiges Denkmal zu schaffen. Für ewige Zeiten würde es hier auf dem Flugfeld stehen.
    Es gibt merkwürdige Zufälle.
       Nach einer Beratung mit Belopolski hatte William Jenkins beschlossen, die gesamte Ausrüstung des „Phaetonen“, soweit sie sich, und sei es auch nur teilweise, demontieren ließ, mit zur Erde zu nehmen. Jetzt brauchten sie keine Rücksicht mehr auf die Mechanismen und Anlagen zu nehmen, da diese ohnehin für immer auf der Ceres bleiben mußten. Die irdische Wissenschaft aber konnte auch an Hand der Einzelteile vieles erkennen.
       Der „Phaetone“ widersetzte sich jedoch der menschlichen Ab- sicht. Nachdem die drei Männer ihn verlassen hatten, ließ sich die Tür zum Zentrum nicht wieder öffnen. Da halfen alle Ver- suche nichts, die quadratischen Vorsprünge hineinzudrücken, und auch Wtorows „Befehle“ blieben ohne Wirkung. Der Weg ins ringförmige Raumschiff war durch die feste, glatte Wand versperrt.
       Weder die heiße Flamme eines Schneidbrenners noch Thermit richteten gegen die Härte des gelbgrauen Metalls etwas aus, das nicht einmal die mit kosmischer Geschwindigkeit auftreffenden Meteoriten hatten durchschlagen können.
       Alles war vergebens.
       Die Geheimnisse des „Phaetonen“ mußten

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