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Das Erbe der Runen 03 - Die Schattenweberin

Das Erbe der Runen 03 - Die Schattenweberin

Titel: Das Erbe der Runen 03 - Die Schattenweberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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mit dem Falkner?«
    »Er folgt ihr.« Der Wanderer wartete, bis sich das Wasser beruhigt hatte. »Kannst du ihn sehen?«
    »Warte.« Asza schloss kurz die Augen und fuhr dann erneut mit der Hand über das Wasser.
    »Oh, Schatten!« Der Wanderer gab einen ächzenden Laut von sich. »Das kann nicht sein.« Bestürzt schaute er auf die beiden Krieger, die im Galopp durch felsiges Hügelland ritten. »Aus Sanforan ist er allein fortgeritten.«
    »Das mag wohl sein, aber jetzt ist er es nicht mehr.« Auch Asza wirkte besorgt. »Es scheint, als hätten wir einige Figuren mehr im Spiel als geplant.« Sie blickte den Wanderer an. »So ist es immer. Wir können sie lenken und leiten. Wir können sie sogar bis zu einem gewissen Grad beeinflussen, aber wir können nicht jeden ihrer Schritte vorhersehen und bestimmen.«Nachdenklich schaute sie auf die Reiter, die zielstrebig nach Osten ritten. »Alles, was wir tun können, ist, sie gut im Auge zu behalten«, sagte sie nachdenklich. »Und hoffen, dass der Plan gelingt.«
     
     

    ***
     
    Der Ritt von der Festung zur Kardalin-Schlucht ging zügig und ungehindert vonstatten. Die Pferde, allesamt kräftige Tiere, waren ausgeruht und wie geschaffen für einen schnellen und ausdauernden Trab. Auch das Packpferd zeigte trotz des schweren Gepäcks keine Ermüdungserscheinungen und strebte mit den anderen beiden so unermüdlich vorwärts, als könne es die Eile spüren, die die Reiter vorantrieb.
    Das Land nördlich des Pandarasgebirges war hügelig und von scharfkantigen Felsen übersät, dennoch fanden sie ausreichend flaches Gebiet, das sich wie eine natürliche Straße zwischen den Hügeln hindurch nach Osten schlängelte, sodass sie weiterreiten konnten, ohne in eine langsamere Gangart zu wechseln.
    Keelin ritt neben Aileys, während Horus weit vorausflog und den Weg erkundete. Die Luft war frisch und kühl, die Sonne des Nachmittags schien warm auf sie herab, und da von den Uzoma keine Gefahr mehr drohte, konnte sich der Falke ganz darauf konzentrieren, den kürzesten Weg zwischen den Hügeln zu suchen.
    Keelin hatte in der knappen Zeit bis zum Aufbruch nur wenig Schlaf gefunden, ließ sich seine Müdigkeit aber nicht anmerken. Er wusste, dass sich Ajana immer weiter entfernte, und brannte darauf, ihr endlich folgen zu können.
    Zunächst jedoch mussten sie die Kardalin-Schlucht erreichen, um auf Inahwen und ihren Begleiter zu treffen. Wie die Elbin es verlangt hatte, führten er und Aileys neben dem Packpferd noch zwei weitere fertig gesattelte und für einen langen Ritt ausgerüstete Pferde mit sich. Dass Inahwen sich ihnen anschließen wollte, freute Keelin, und da er den Elbenstab bei ihr wusste, hoffte er, Ajana schon bald einholen zu können.
    Die Wüste war riesig. Horus dort nach Ajana suchen zu lassen, war nahezu aussichtslos. Der Elbenstab hingegen würde ihnen sicher die Richtung zur anderen Mondsteinhälfte im Amulett und damit zu Ajana weisen und ihnen wertvolle Zeit einsparen.
    So zogen sie weiter durch das raue Hügelland und gönnten sich nur eine kurze Rast, ehe sie wieder aufbrachen, um die Kardalin-Schlucht noch vor Einbruch der Nacht zu erreichen.
    Als die Sonne im Westen hinter den Bergen verschwand, sandte Horus das Bild des Wasserfalls an Keelin, dessen gischtende Fluten nahe der Kardalinschlucht fast senkrecht über eine Felswand in die Ebene hinabstürzten. Die Sinneseindrücke des Falken füllten Keelins Geist mit Bildern von freiem Schweben über die hügelige Vorgebirgslandschaft, mit dem Gefühl des Windes, der sein Gesicht streifte, und dem Geräusch des tosenden Wassers in der Ferne.
    Wie Horus hatte er Anteil an dem berauschenden Gefühl der Freiheit, die jeder Flug mit sich brachte, und wie Horus spürte er das Jagdfieber und den Blutdurst in sich aufflammen, als die scharfen Augen des Falken am Boden einen kleinen Nager entdeckten, der zwischen den Felsen umherhuschte. Für einen Augenblick geriet die Verbindung unter den übermächtigen Beuteinstinkten des Falken ins Wanken, aber ein kurzer Gedanke von Keelin genügte, um Horus’ Aufmerksamkeit wieder auf das eigentliche Ziel zu lenken – auf den Wasserfall.
    Die stürzenden Fluten waren jetzt ganz nah. Im schwindenden Licht erkannte Keelin davor eine schlanke Gestalt in heller Jagdkleidung, die auf einer Felsgruppe saß und gen Westen spähte.
    »Horus hat Inahwen entdeckt«, gab er die Botschaft an Aileys weiter. »Sie wartet in der Nähe des Wasserfalls auf uns.«
    »Dann wollen wir sie

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