Das Erbe der Vryhh
Schiffsnagel anvertrauen. Früher hatte ich einmal einen Sprachkundigen aus Fospor an Bord, aber wie ich feststellte, nahm er Bestechungsgelder an und betrog mich einige Male auf ziemlich üble Weise. Als wir also das nächstemal ausliefen, kehrte er nicht wieder zurück - und einige Haddyronk haben mir frisches Fleisch zu verdanken. Seit jener Zeit habe ich genug gelernt, um selbst die Verhandlungen zu führen, obgleich es von den Yashoukkim überall geradezu wimmelt und die Suling Laller schwer einzuschätzen sind. Die Unsterblichen dort halten nicht viel von Besuchern aus der Fremde und versuchen, ehrliche Kauffahrer von den Suling-Gewässern fernzuhalten. Oh, sicher, der Hafen von Obattar steht uns noch immer offen, doch wenn man dort einläuft, bekommt man mehr erstaunte Blicke als Angebote; man muß die Geduld eines Sneglocks und vor allen Dingen gute Beziehungen haben was bei mir der Fall ist. Ach, ja, aber es wird trotzdem immer schwieriger, ja, so schwierig, daß ein ehrlicher Mann wie ich sich bald nicht mehr sein Brot verdienen kann. Hab’ keine Ahnung, was eigentlich los ist, doch mir scheint, die Unsterblichen werden immer nervöser, und das färbt auf die Leute ab. Slangstra, schon in normalen Zeiten ist es schwer genug, Fracht für mein Schiff zu finden und durch den Verkauf der Waren wenigstens einen kleinen Gewinn zu erzielen, so daß ich meinen Kindern zu essen geben und etwas fürs Alter auf die hohe Kante legen kann.
Heutzutage gibt es überall Yashouk-Händler und Kaufmannshalunken aus Fospor, die einen unterbieten. Diesen verdammten Loggern würde ich nicht einmal ein Faß mit Spucke geben - aber ständig sind sie da und versprechen das Blaue vom Himmel.
Bestimmt machen sie nebenbei auch noch als Piraten die Meere unsicher, und jeder, der sich mit ihnen einläßt, kann von Glück sagen, wenn sie ihm nicht bei lebendigem Leib die Haut abziehen, um sie irgendwo zu verkaufen. Ja, und dann kommt man nach Hause zurück und sieht dort einen verfluchten Fospor-Naftiko, der im eigenen Heimathafen vor Anker gegangen ist und sich die besten Geschäfte unter den Nagel reißt, während man selbst mit Papierkram aufgehalten wird. Und es kostet einen ein Vermögen an Silbermünzen, um die richtigen Dokumente zu bekommen, und bevor man noch alles hinter sich gebracht hat, ist der Fospor schon wieder weg und hat den Markt für die besten Waren leergefegt.
Slanstroverdammter Fospor - wenn nicht die Unsterblichen wären, würde ich mich mit Toricas und Gestang verbünden, mir Tropagora vornehmen und den Betrügern, Gaunern und Schuften das Salanggor-Entsetzen einbleuen. Ach, in Zeiten wie diesen könnte ich innerlich zu Asche verbrennen, wenn ich an die Yash-oukkim und Fosporain und an das denke, was sie mir antun. Möge Salanggor sie verfluchen, die Unsterblichen. Ich weiß, sie weilten schon hier, als der Großvater meines Großvaters noch ein kleiner Junge war, und dessen Großvater ebenfalls, doch jedesmal dann, wenn ein ehrlicher und hart arbeitender Kauffahrer hier und dort eine Veränderung bewirkt, nur um die Dinge ein wenig leichter zu machen, wischen sie ihm eins aus. Nein, zu einem Krieg kam es nie, ganz gleich, wie schlimm es wurde. Ja, sie setzen einem ehrlichen Mann zu, doch die Piraten lassen sie gewähren. Sie können in aller Seelenruhe Dörfer niederbrennen und Schiffe versenken, und niemand schert sich darum. Sie wollen nur nicht, daß ich mich frei fühle, das ist alles. Sie wollen nicht, daß ich sie ignoriere, diese Mistkerle. Es gefällt ihnen, mit uns zu spielen, als seien wir nichts weiter als Puppen, ja, sie blicken auf uns herab und lachen. Sie interessieren sich nicht dafür, was wir denken. Unsere Hoffnungen und Wünsche sind ihnen egal. Doch wenn wir etwas unternehmen, was ihnen nicht paßt, so treten sie uns in den Staub. Ich könnte zu einem der Unsterblichen gehen und ihm sagen, wie gern ich ihn umbringen würde. Ja, ich könnte zu der haddyrgesichtigen Hrigis gehen und ihr sagen: Ich möchte dir die Haut streifenweise abziehen und dich damit füttern; ich möchte dich zerhacken und die einzelnen Teile als Köder verwenden, um damit große Fische zu fangen. Und sie? Sie würde mich nur auslachen und dazu auffordern, ihr die Füße zu küssen, und mir bliebe nichts anderes übrig, als vor ihr zu kriechen und der Aufforderung nachzukommen. Ach, ja, es ist wirklich schlimm. Und die Blutsauger, die über uns herrschen sie sind noch abscheulicher, die Venor und Vannish und ihre
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