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Das Erbe des Atoms

Das Erbe des Atoms

Titel: Das Erbe des Atoms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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einer der Ratgeber. »Zum Beispiel bedeutet es großes Unheil, eine solche Gestalt am Morgen der Schlacht zu sehen. Kontakte mit derartigen Individuen gelten als schwere Bedrohung des Kriegsglücks.«
    Lydia lächelte wieder. »Mein ehrenwerter Gemahl ist an solchen psychologischen Phänomenen leider fast uninteressiert. Wir müssen darum Sorge tragen, daß Prinz Cregs Streitkräfte unterrichtet werden, daß er eine Botschaft von seinem mutierten Sohn erhalten hat.« Sie warf den Brief zu der Posttasche. »Tun Sie ihn hinein. Ich habe den Inhalt bereits gesehen.«
    Eine knappe Stunde später war der Kurier wieder auf dem Weg zum Schiff.
    Eine Überraschung erlebten die Verschwörer am folgenden Tag, als der Oberherr die zwei Kammern des Patronats zu einer Sondersitzung einberief. Kurz nach der Ankündigung suchte Lydia ihren Mann in seinen Räumen auf und befragte ihn über seine Absichten. Aber Medron Linn schüttelte nur den Kopf, lächelte und sagte ohne erkennbare Arglist: »Meine Liebe, es wird für alle eine angenehme Überraschung sein. Du mußt mir ein paar einfache Vergnügen dieser Art erlauben.«
    Als die Sondersitzung einige Tage später begann, hatten ihre Spione noch immer keinen Anhaltspunkt über den Gegenstand gefunden, der behandelt werden sollte. Sie und Prinz Tews sprachen mit Mitgliedern des Patronats, um möglicherweise Informationen zu gewinnen, doch zeigte sich, daß diese Männer ebenso im dunkeln tappten, wie sie selbst. Und so hatte sie zum ersten Mal seit vielen Jahren das unglückliche Gefühl, auf ihrem Logenplatz im Patronat zu sitzen, ohne im voraus zu wissen, was abgehandelt werden würde.
    Die Sitzung wurde eröffnet. Lydia sah ihren Mann durch den Mittelgang und auf das Podium gehen, und in einer letzten Aufwallung von Zweifeln und Ängsten zupfte sie an Tews Ärmel und wisperte wild: »Was kann er vorhaben? Die Sache ist mir nicht geheuer.«
    Tews sagte nichts.
    Nachdem Medron Linn die formalen Begrüßungen aufgesagt hatte, kam er sofort zur Sache. »Ich habe das Vergnügen«, begann er, »eine Entscheidung zu verkünden, die sicherlich Ihre sofortige Unterstützung finden wird ...«
    Das war schlecht. Lydia schloß die Augen und bebte. Die Worte ihres Mannes bedeuteten, daß es keine Debatte und keine Diskussion geben würde. Das Patronat würde die Entscheidung später der Form halber ratifizieren, aber tatsächlich wurde die Erklärung des Oberherrn Gesetz, sobald er die Worte aussprach.
    Tews beugte sich zu seiner Mutter. »Ich sehe«, sagte er, »daß er seine Rede nicht abliest.«
    Lydia hatte es nicht bemerkt. Medron Linn fuhr fort:
    »Für einen Mann, der so aktiv gewesen ist wie ich, ist es nicht leicht, mit der Einsicht fertig zu werden, daß die Jahre ihren Tribut fordern. Aber es scheint keinen Zweifel zu geben, daß ich älter geworden bin und daß meine Gesundheit heute weniger robust ist als noch vor wenigen Jahren oder sogar Monaten. Darum ist die Zeit für mich gekommen, die Erbfolge zu regeln und einen Nachfolger zu benennen, und damit meine ich nicht nur einen Nachfolger im Wortsinne, sondern einen Mitregenten, der während meiner restlichen Amtszeit die Regierungsgeschäfte gemeinsam mit mir führen wird. Nach einer solchen Vorbereitung sollte es ihm leichtfallen, nach meinem Rückzug von den Tagesgeschäften die ganze Verantwortung eines Oberherrn zu übernehmen. Ich freue mich, Ihnen mitzuteilen, daß ich für diese wichtige Position meinen geliebten Sohn, Prinz Creg, gewählt habe, dessen lange und ehrenvolle öffentliche Karriere in den letzten Jahren durch mehrere bedeutende Erfolge und zahlreiche Beweise von Umsicht und Tatkraft einen eindrucksvollen Höhepunkt gefunden hat.«
    Nacheinander führte er die Leistungen auf, die Prinz Creg in seiner früheren Karriere vollbracht hatte, dann fuhr er fort: »Seine erste großartige Leistung im Marsfeldzug, der unter so unglücklichen Vorzeichen begann, war die geschickte Rettung seiner Armee aus der Umklammerung durch einen zahlenmäßig weit überlegenen Gegner, die zu einer noch nie dagewesenen Katastrophe für unsere ruhmreiche Armee hätte werden können. Es ist beinahe ein Wunder, daß es ihm in der Folgezeit gelungen ist, die Armee wieder zu dem Punkt zu bringen, wo sie in Kürze von neuem offensiv werden kann. Und diesmal können wir versichert sein, daß er den Sieg erringen wird, um den er vor zwei Jahren durch eine unglückselige Verkettung von Umständen gebracht wurde.«
    Nach einer Pause, während

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