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Das Erbe des Blutes - Roman

Titel: Das Erbe des Blutes - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Conservative Party für Thewliss: »Ich bin mir nicht sicher, was für ein Signal dies für die Allgemeinheit ist. Es ist nicht an uns zu entscheiden, ob jemand ein Recht darauf hat, sich das Leben zu nehmen, sondern die Entscheidung des Allmächtigen. Ich hoffe, dies ist nicht ein Fall, bei dem eine Vorschrift für die Allgemeinheit gilt und eine andere für Mitglieder der Metropolitan Police.«
    Nigel lehnte sich zurück, um das Gelesene zu verarbeiten. Unabhängig von einer Anklage wurde hier offensichtlich zugegeben, dass Foster seinem Vater bei dessen Selbstmord geholfen hatte. Wie war es möglich, dass er in diesem Fall seinen Job behielt? Nigel sah auf seine Uhr. Er konnte unbehelligt weitermachen und noch mehr Berichte finden, aber es war bereits eine halbe Stunde vergangen, seit Ron sich in die Tiefen des Gebäudes hinabbegeben hatte, und es wurde langsam spät.
    Zurück im Lesesaal war keine Spur von Ron zu sehen. Daher entschloss er sich, nach ihm zu suchen, um ihm Beine zu machen. Er ging quer durch den Lesesaal zu den Schwingtüren, durch die die Angestellten verschwanden, wenn sie eine Bestellung holten. Nigel hatte sich schon immer gefragt, was wohl dahinter liegen mochte. Eine riesige höhlenartige Halle mit verstaubten Regalen voller vergilbender Ordner? Er öffnete die Tür und befand sich in einem hell erleuchteten Treppenhaus.Vor ihm ein Aufzug.

    Nigel drückte auf den Knopf, woraufhin der Aufzug sich sogleich öffnete. Er hatte schon fast damit gerechnet, Ron würde ihm mit dem gewünschten Material entgegenkommen. Aber der Aufzug war leer. Er stieg ein und sah sich an der Wand nach der Knopfreihe um. Es gab nur einen Knopf: B. Den drückte er, die Tür schloss sich, und mit einem leichten Rattern begann eine lange Fahrt abwärts.
    Unten angekommen, ratterte der Aufzug noch einmal, dann öffneten sich klappernd die Türen. Vor sich sah Nigel einen Raum mit drei Ausgängen: geradeaus, nach links und rechts. Welchen sollte er wählen? Da die Türscheiben aus Milchglas bestanden, konnte er nicht hindurchlugen. Hinter den Scheiben der beiden seitlichen Ausgänge war es dunkel, der Weg geradeaus schien allerdings beleuchtet zu sein. Ron musste sich dort irgendwo aufhalten.
    Nigel öffnete die Tür zu einem langen tür- und fensterlosen Korridor. Ganz hinten befand sich eine weitere Schwingtür. Nigel zögerte. Was, wenn Ron gar nicht hier war? Was, wenn er sich bereits oben befand und sich fragte, wo, zum Teufel, Nigel abgeblieben war? Er sollte umkehren. Aber Ron musste hier sein, und an diesen Zeitungen führte einfach kein Weg vorbei. Er ging weiter. Außer seinen Schritten war nichts zu hören.
    Bei der dunkelgrünen Tür, die leicht in ihren Angeln hinund herschwang, angekommen, drückte er sie langsam auf. Sofort wehte ihm der unverkennbare Geruch von altem Papier und Staub entgegen. Doch dahinter war es stockfinster. Komisch, dachte er, wenn Ron sich hier unten aufhält, warum brennt dann kein Licht? Die Lampe im Korridor hinter ihm stellte die einzige Lichtquelle dar. Nigel zuckte mit den Schultern und trat in die Dunkelheit. Er streckte die linke Hand nach der Wand hinter der Tür aus. Sie berührte
etwas Kaltes und Hartes: Eisen, überlegte er. Er tastete den Bereich um den Türrahmen ab und fand schließlich einen Schalter, den er betätigte.
    Es dauerte eine Weile, bis er die Größe des vor ihm liegenden Raums erfasste. Dann sah er, dass er in einem langen, niedrigen Tunnel stand. Er blickte nach oben. Er maß eins siebenundsiebzig, doch die Decke fing höchstens sechzig Zentimeter über ihm an. Auf beiden Seiten standen bis zur Decke reichende Metallregale mit gebundenen Bänden diverser Zeitungen. Bei dem Gedanken an Ron lächelte er. Wie mochte er hier unten reinpassen? Er musste fast hundertvierzig Kilo wiegen. Vielleicht brauchte er deshalb so lange. Vielleicht war er einfach in einem dieser Tunnel stecken geblieben.
    Nigel wusste genug über das Zeitungsarchiv, um zu erkennen, dass es sich hier um eines der vier mehr als achtzig Meter langen Magazine handelte. Nigel wollte das gern glauben, denn er konnte die Tür am anderen Ende nicht ausmachen. Was er sah, waren reihenweise Ordner. Das also wird aus den Nachrichten von gestern, dachte er: kein Einpackpapier für Fritten, sondern geordnete Zeitungsbände, nach denen kein Hahn mehr kräht.
    Er hörte eine Tür zufallen. Ron, dachte er. Er rief seinen Namen, aber aus dem Mund kam nur ein heiseres Krächzen, woraufhin er husten

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