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Das Erbe des Blutes - Roman

Titel: Das Erbe des Blutes - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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es gut läuft, oder?«
    »Es läuft … ganz okay. Hab nur viereckige Augen, mehr nicht.«
    Ron nickte mitfühlend. »Wissen Sie, wie man früher die Zeitungen glatt bekam, damit sie abgelichtet werden konnten?«
    »Nein.«
    »Mit dem Bügeleisen. Ich hatte immer ein Team von Frauen, die sie mit Bügeleisen von zu Hause geplättet haben.«
    »Echt?«
    »Echt«, entgegnete Ron und nahm noch einen tiefen Zug an seiner Zigarette.

    Nigel wurde klar, dass er bei seiner Recherche zielgerichteter vorgehen musste.
    »Ich brauche die Chelsea Times «, sagte er.
    »Ich geh runter und hol sie Ihnen, wenn ich mit dem Rauchen fertig bin«, bot Ron an. »Kann aber noch’ne Weile dauern. Es geht ja nicht um Leben oder Tod, oder?«
    Nigel lächelte. »Möglicherweise schon.«
     
    Foster saß in seinem Wagen und ließ den vorigen Sonntag im Avondale Park in Notting Dale noch einmal Revue passieren, als man ihn zum Fundort des toten Penners gerufen hatte. Bei seiner Ankunft am Tatort war ihm nichts Ungewöhnliches aufgefallen. Die ganze Nacht über hatte es geregnet, und er erinnerte sich, dass die Bäume sich unter der Wasserlast zu verbeugen schienen. Den Penner hatte man am Gestell einer Kinderschaukel baumelnd gefunden; der diensthabende Polizist hatte ihn abgeschnitten und vergeblich versucht, ihn wiederzubeleben, so dass sich die Leiche nicht mehr an der Fundstelle befand, als Foster kam.
    Er war zurück ins Büro gefahren und hatte sich die Fotos von Strick, Schaukel und Leiche des Penners sowie der unmittelbaren Umgebung des Tatorts angesehen. Absolut nichts wirkte ungewöhnlich. Der Strick ging an die Forensik, und man beorderte Carlisle her, um eine zweite Untersuchung durchzuführen. Foster rief den Parkwächter an, der den Leichnam bei Tagesanbruch gefunden hatte. Man hatte ihm, genau wie Foster in der vergangenen Woche, versichert, niemand habe am Tag oder in der Nacht vor dem Auffinden der Leiche etwas Merkwürdiges oder Ungewöhnliches beobachtet. Der Park war um siebzehn Uhr geschlossen worden. Dies bedeutete, dass der Mörder die Leiche trotzdem irgendwie in den Park transportiert haben
musste. Foster umrundete den Park außen, entdeckte jedoch keinen anderen Eingang.
    Die Frage, die ihn beunruhigte, war Folgende: Warum gab es keine Stichwunde? Barnes hatte ihm erzählt, dass 1879 alle drei Opfer erstochen worden waren. Warum hatte der Killer dann das erste Opfer erhängt?
    Sie mussten seine Identität herausbekommen. Er hatte um die Anfertigung von Gebissabdrücken gebeten, um sie mit denen in der Datenbank vermisster Personen zu vergleichen, doch das würde dauern. Hier saß er nun also in seinem Wagen und kroch durch die Straßen von Ladbroke Grove und Notting Hill, bewaffnet mit Bildern eines Toten. Er fing beim Kirchplatz von St. John’s an. Teile des Bandes, das die Polizei an den Gittern befestigt hatte, flatterten noch immer im Wind. Der Kirchplatz selbst war jedoch leer.
    Er fuhr die Portobello Road entlang; die Händler hatten schon längst ihre Stände geräumt, doch die Reste eines arbeitsreichen Samstags lagen noch überall auf dem Boden verteilt herum. Als er am nördlichen, dunkleren Ende der Straße die Bahnbrücke erreichte, stellte er sein Auto ab. Hier hingen die Saufbrüder gern herum: in und um die Gassen und Gebäude sowie in den dunklen Ecken, die das Leben unterhalb des Westway prägten.
    Er überprüfte die Acklam Road, eine Straße, die man zur Fußgängerzone erklärt hatte, und die parallel zur Autobahn oben verlief. Es war niemand zu sehen, weder Obdachlose noch sonst irgendjemand. Er überquerte erneut die Portobello Road und lief dann neben dem Westway zum Ladbroke Grove. Dort lag ein kleiner Park, der Portobello Green, tagsüber ein Zufluchtsort für Berufstätige, die dort ihren Lunch verzehrten, und nachts einer für chaotische und verwirrte
Gammler, die gepantschten Wein in sich hineinkippten. Er stieß die quietschende Pforte auf, die in den Park führte. Von der gegenüberliegenden Seite konnte er Stimmen hören, Leute, die lachten und herumkrakeelten. Als er näher herankam, sah er eine Gruppe Obdachloser, die sich um eine Parkbank geschart hatte und schlagartig zu reden aufhörte, als er auf sie zuging. Ihnen war klar, dass dies Ärger bedeutete.
    Die, von der er etwas wollte, saß in der Mitte, die anderen waren um sie herum gruppiert wie Kinder, die einer Geschichte lauschten.
    »Guten Abend, Sheena«, sagte er.
    Die Ciderfrau hatte immer noch das Gleiche an wie bei ihrem

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