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Das Erbe des Blutes - Roman

Titel: Das Erbe des Blutes - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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März, am Samstag, dem 29., und am Dienstag, dem 1. April, wurde jeweils eine Leiche gefunden.« Er hielt inne. »Der 1. April ist morgen«, fügte Nigel hinzu.
    Er hörte Foster seufzen. »Ich kenne das Datum«, sagte er schleppend. »Das ist aber nicht das Einzige, was mich beunruhigt. Wenn er nach diesem Muster vorgeht, dann hat er letzten Samstag auch jemanden umgebracht, und wir haben die Leiche bloß noch nicht entdeckt. Wo fand man das erste und das dritte Opfer?«
    Nigel grub in seiner Erinnerung. Jahrelanges Scannen von Dokumenten hatte ihn mit einem fast fotografischen Gedächtnis ausgestattet.
    »Das erste Opfer in Brick Field, Notting Dale. Das dritte in der Nähe der Station Notting Hill.«
    »Finden Sie so viel wie möglich über jeden der Morde heraus, vor allem über den jeweiligen Fundort. Rufen Sie an, sobald Sie was Neues wissen.«

    Foster griff nach seiner Jacke, die er über den Stuhl gehängt hatte, und zog sie an. Er ging in den Lageraum und klatschte in die Hände, um alle auf sich aufmerksam zu machen.
    »Alle mal herhören. Ich hatte gerade Nigel Barnes an der Strippe: Er hat einen Zeitungsbericht von 1879 über drei Morde in North Kensington gefunden, die innerhalb einer Woche stattfanden. Albert Beck war der zweite Ermordete.«
    »Der zweite ?«, fragte Heather.
    Foster nickte. »Und das ist nicht die einzige Überraschung. Das dritte Opfer wurde am 31. März 1879 ermordet, die Leiche fand man am darauffolgenden Tag.«
    Im Raum breitete sich Stille aus. »Wir machen Folgendes, Andy und Heather: Sie bringen ein Team zur Notting Hill Gate. Barnes sagt, 1879 wurde dort die dritte Leiche gefunden. Kundschaften Sie die Gegend aus, bringen Sie Polizisten in Zivil auf die Gehwege; lassen Sie sie die Straßen aufbuddeln oder um Kleingeld betteln - Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, solange es unauffällig bleibt. Schaffen Sie einfach ein paar Leute da hin. Finden Sie, wenn möglich, einen Platz mit Blick auf die U-Bahn-Station, und behalten Sie das Ganze im Auge. Ich komme später dazu.«
    »Was ist mit dem ersten Mord?«, wollte Heather wissen. »Wenn er nach dem Muster vorgegangen ist …«
    »Ich kümmere mich um diejenigen, die vielleicht schon tot sind. Versuchen Sie zu verhindern, dass noch ein weiterer hinzukommt.«

11
    Als DCI Foster zielstrebig den Raum betrat, wirkte der Sektionsassistent, der an diesem Abend als Einziger Dienst tat - zumindest bis dann zu späterer Stunde die Samstagnachtopfer hereingeschoben wurden -, verunsichert.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte er. Dabei blinzelte er heftig hinter seiner Nickelbrille.
    »Das können Sie. Ich möchte alle Leichen sehen, die am letzten Wochenende eingeliefert wurden. Jedenfalls alle, die noch hier sind.«
    »Haben Sie das vorher telefonisch angemeldet?«, wollte er gereizt wissen.
    »Moment mal«, Foster hielt sich im Zaum. »Wie heißen Sie, junger Mann?«
    »Luke.«
    »Luke, ich stecke mitten in einer Mordermittlung. Es ist extrem wichtig, dass ich diese Leichen sehe, und zwar sofort. Ich gehe jetzt da rein und sehe sie mir an. Am besten, Sie versuchen erst gar nicht, mich daran zu hindern. Okay?«
    Luke nickte.
    »Prima.«
    Foster ließ ihn an seinem Tisch zurück und stürmte durch Schwingtüren, die nach unten in die Kühlkammer führten. Er spürte es immer kälter werden, je weiter er sich abwärts bewegte. Unten befand sich eine weitere Tür. Abgeschlossen.
    »Luke!«, rief er. Irgendwoher zog es. Wahrscheinlich rührte dies vom verdeckten Zugang her, wo man Leichenund Krankenwagen be- und entlud.
    Der junge Mann hastete nach unten und gab einen Code
in das Tastenfeld seitlich der Tür ein. Es machte klick, Foster drückte gegen die Tür und war drinnen. Die Luft fühlte sich kühl, aber nicht eiskalt an. Beim Ausatmen konnte er seinen Atem erkennen. Zu beiden Seiten Reihen mit Kühlzellen, in der Mitte eine große Fläche mit ein paar Tischen. Nur einer davon war in Gebrauch. Foster entdeckte einen schwarzen Leichensack - mit Inhalt.
    »Der da wartet drauf, dass er aufs Tablett kommt«, erklärte Luke und bemerkte, wohin Fosters Augen schweiften. »Alkoholiker«, fügte er hinzu, als ob das die Verzögerung erklären würde.
    Am anderen Ende des Raums befand sich ein Mechanismus aus Chrom, eine Art stummer Diener, der die Leiche zum Obduktionsraum noch oben beförderte. Daneben stand ein großes Whiteboard mit den Nummern aller Kühlzellen, daneben die Nachnamen der Verstorbenen.
    »Haben Sie irgendwelche

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