Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe des Bösen

Das Erbe des Bösen

Titel: Das Erbe des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
Vom Netzwerk:
stürzte David Stone bereits auf den Flur. Um seinen Hals baumelte der Besucherausweis, den er in der Eingangshalle erhalten hatte, und begleitet wurde er von Michael Aldrich, dem Kontaktmann zur CIA in der Anti-Terrorabteilung des MI5.
    Die beiden eilten in Aldrichs Büro und schlossen sofort die Tür.
    »Malek Bahrami ist aufgeflogen«, sagte Stone außer Atem und schob die Hand in die Innentasche seiner Jacke. »Aber die Bombe ist noch immer im Besitz der Gruppe.«
    Er zog ein Blatt Papier aus der Tasche. »Das hier haben sie an der Stelle hinterlegt, wo die Tasche mit dem Sprengsatz stehen sollte.«
    Aldrich sah sich das Blatt an. Er erstarrte, ließ das Schreiben sinken und fixierte Stone, als sähe er ein Gespenst vor sich. »Verfluchte Arschlöcherr.«
    »Das ist noch milde ausgedrückt«, meinte Stone.
    »Ich meine euch.« Aldrich sah Stone in rasender Wut an. »Du willst doch nicht ernsthaft behaupten, dass diese Typen eine schmutzige Bombe haben?«
    »Möglicherweise haben sie eine.« Stone mochte Aldrich nicht mehr in die Augen schauen. »Malek hatte einen defekten Zünder installiert. Aber da er aufgeflogen ist, kann es sein, dass sie darauf gekommen sind und das Ding gegen einen funktionierenden ausgetauscht haben. Wir müssen also davon ausgehen, dass sie eine funktionierende schmutzige Bombe haben.«
    Seinen Worten folgte eiskalte Stille.
    |427| »Ihr verdammten Amis«, zischte Aldrich. »Müssen immer andere für eure Fehler büßen? Weißt du, was das hier bedeutet?«
    »Beruhige dich, Mike.«
    »Beruhigen? Hier können demnächst Hunderte von Menschen sterben, Tausende oder Zehntausende können verstrahlt werden, ganze Stadtviertel von London sind vielleicht über Jahre hinweg unbewohnbar. Könnt ihr uns da nicht mal rechtzeitig informieren?«
    Aldrichs Wut war berechtigt. Aber was hätte Stone ihm sagen können? Die Operation war topsecret. So geheim, dass sogar dem CI A-Verbindungsmann beim MI5 nur ein Teil der Wahrheit mitgeteilt worden war.
    »Fängst du schon an, an eure eigene Propaganda zu glauben, mit der ihr versucht, einen fetteren Etat zu kriegen, um eure Arbeitsplätze zu sichern?«, fragte Stone. »Wir haben es mit U-235 zu tun. Das ist übler als Bleipulver, okay, aber es ist, Gott sei Dank, auch kein Cäsium oder Polonium.«
    »Hör auf, das Ganze runterzuspielen! Was machen wir jetzt?«
    »Wir müssen den Fall in aller Stille und vor allem schnell erledigen, in bestem Einvernehmen. Wo ist die Leitung von Felix? Hol sie her!«
    Aldrich beugte sich über die Sprechanlage. »Griffin und Rose, kommt sofort zu mir. Sofort.«
     
    Katja stellte die Einkaufstaschen auf der Treppe ab und suchte nach dem Schlüssel. Emil schleppte auch noch einen Beutel, und Olivia schlug den Kofferraumdeckel zu.
    Das Sicherheitsschloss an der Haustür war offen. Sofort überkam Katja ein unangenehmes Gefühl. Sie war fest davon überzeugt, dass sie vorhin abgeschlossen hatte.
    In der Diele sah sie als Erstes die ausgeleerte Schublade der Kommode. Sie stellte die Taschen wieder ab, drehte sich um und schickte Emil auf der Stelle wieder hinaus. Aber der Junge hatte bereits einen Blick in die Diele geworfen.
    |428| »Wer hat das denn gemacht?«
    »Wartet im Auto«, sagte Katja möglichst ruhig und bugsierte Emil vor sich her zum Wagen.
    »Bei uns waren Einbrecher«, rief der Junge seiner Schwester zu.
    Katja machte die Wagentür auf und schob Emil und Olivia hinein.
    »Mama, was ist denn passiert?«, wollte Olivia erschrocken wissen.
    »Nichts Schlimmes. Wartet hier, ich sehe zuerst mal drinnen nach.«
    Katja ging ins Haus zurück. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie hatten immer Angst vor Einbrechern gehabt, aber bis jetzt waren sie verschont geblieben.
    Das Chaos war perfekt. Der Fußboden war übersät von Dingen aus den Schränken, Regalen und Kommoden. Katja eilte ins Arbeitszimmer, sah zu ihrer Erleichterung aber, dass der Computer noch auf seinem Platz stand. Sie hatte schon lange keine Sicherheitskopien mehr von ihren Dateien gemacht.
    Auf ihrem Weg durch die Zimmer verwandelte sich der Schock allmählich in Wut auf den Einbrecherr. Gut, Einbrecher stahlen, aber warum mussten sie unbedingt alles durcheinander schmeißen?
    Sie ging ins Kinderzimmer hinauf, auch dort war alles auf den Kopf gestellt worden. Erik hatte in der Zeitung gelesen, dass Einbrecher der Küche und den Kinderzimmern am wenigsten Aufmerksamkeit schenkten, aber dieser hier hatte offenbar eine Ausnahme gemacht. Katja suchte Olivias

Weitere Kostenlose Bücher