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Das Erbe des Bösen

Das Erbe des Bösen

Titel: Das Erbe des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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mit Blumen verzierte Schmuckschachtel, in der sie zur Täuschung der Diebe ihren eigenen Schmuck aufbewahrte. Alles war noch da.
    »Mama«, rief Olivia besorgt an der Haustür.
    »Ich bin hier oben! Geh zurück ins Auto und warte, ich komme gleich!«
    Katja rief bei der Polizei an, wo man ihr versprach, in etwa einer Stunde einen Streifenwagen zu schicken. Dann schloss sie |429| sorgfältig die Haustür ab und ging zum Auto, wo die Kinder aufgeregt durcheinanderredeten.
    »Ich bringe euch zu Vivian«, sagte sie, als sie sich ans Steuer setzte.
    »Kommt die Polizei zu uns?«, fragte Emil. »Ich will sehen, wie die Polizei kommt und Fingerabdrücke nimmt und DN A-Proben und . . .«
    »Hör auf. Ihr wartet bei Vivian. Am besten bleibt ihr auch über Nacht dort.«
    »Vivian ist langweilig«, murmelte Emil demonstrativ.
     
    Abids Handflächen schwitzten am Lenkrad des dunkelgrünen Vauxhall-Kleinlieferwagens. Das Gewicht des Sprengsatzes im Laderaum beeinträchtigte die Beschleunigung des Fahrzeugs enorm.
    Er bog nach Norden auf die A23, die Brixton Road, ab, die ins Londoner Stadtzentrum führte. Bei der Suche nach der geeigneten Stelle für den Anschlag hatten sie sich gefragt, welches in London der heiligste Ort von allen war, wo ein Anschlag am spektakulärsten wäre, wo er die weitreichendsten Folgen hätte.
    Die Antwort war eindeutig gewesen. Die Stelle war zwar auch die am schärfsten bewachte und insofern das anspruchsvollste Objekt für ihre Operation, aber das konnte ihnen nur recht sein. Sie nahmen die Herausforderung an.
    Abid bog halb links in die Kennington Road ab und folgte ruhig dem Verkehrsstrom. Bis Whitehall waren es noch gut zwei Kilometer. Dort befanden sich das Parlament, Downing Street, die wichtigsten Ministerien . . . das administrative Herz des Vereinigten Königreiches.
     
    Im Büro von Michael Aldrich im dritten Stock des MI 5-Haupt quartiers herrschte Hochspannung. Versammelt waren drei Briten und drei Amerikanerr. Jack Bloom war noch immer blass und wirkte hinter der großformatigen Antenne seines Laptops, als ginge es ihm sehr schlecht. David Stone hatte seine Jacke in die |430| Ecke geworfen und die Hemdärmel aufgekrempelt. Trotzdem war er rot und verschwitzt. Er nahm das Mobiltelefon vom Ohr.
    »Die Wohnung von Parviz Jafra ist leer. Dort sind bis jetzt nur ein paar Blutspuren gefunden worden. Und in einem Zimmer Reste von Uranpulverr. Es wird alles gründlich durchsucht, aber man wird dort wohl kaum einen Stadtplan mit Kreuzchen vorfinden«, sagte er.
    »Die Lage ist de facto hoffnungslos, wenn wir keine Hinweise bekommen«, kommentierte Aldrich. »Ich habe das Bereitschaftsprogramm initiiert. Aber vorläufig lassen wir es als Übung laufen.«
    Das sollte man am besten möglichst
lange
unter der Bezeichnung Übung laufenlassen, dachte Stone. Er dachte an die vermeintlich sichere Information aus zuverlässiger Quelle, die sie unmittelbar nach dem Anschlag auf das World Trade Center erhalten hatten. Angeblich war in Manhattan eine Atombombe deponiert gewesen. Um Panik zu vermeiden, hatten sie darüber nicht einmal dem Bürgermeister von New York Bericht erstattet. Die Information hatte sich dann als falsch erwiesen.
    Griffin bat um das Wort. »Erik Narva, der DN A-Forscherr , den ich erwähnt habe, und der auf den Spuren seines Vaters ist . . .«
    »Ich kenne ihn«, sagte Stone. »Und noch besser kenne ich seine Eltern.«
    »Dieser Narva hat mir vor einer Stunde angekündigt, er werde mir eine Kassette mit dem Testament seines Vaters bringen, auf der auch Fakten genannt werden, die seine früheren Behauptungen stützen.«
    »Warum hat mir das keiner gesagt?«, wollte Stone wissen.
    »An deiner Stelle würde ich nicht allzu laut nach unserer Informationspolitik fragen«, gab Griffin zurück. »Narva war schon auf dem Weg hierherr, da rief er mich an und teilte mit, er sei bei Parviz Jafra vorbeigefahren. Narva glaubt oder weiß, dass der Mann Tagebücher besitzt, hinter denen Narva selbst her ist. Ich habe ihn in aller Strenge aufgefordert, sofort hierherzukommen . . .«
    |431| »Hast du versucht, ihn anzurufen?«, fragte Stone.
    »Selbstverständlich. Auch seine Frau hat inzwischen schon nach ihm gefragt. Aber bei ihm ist nur die Mailbox an.«
    »Gib mir die Nummer.«
    Griffin schrieb sie rasch auf einen Zettel, und Stone tippte sie umgehend in sein Telefon.
    »Hier Erik Narva. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Signalton . . .«
    Stone wartete den Ton ab und sagte dann

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