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Das Erbe des Greifen

Titel: Das Erbe des Greifen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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kleine Handarmbrust zu überprüfen, die Garret noch nie zuvor bei ihr gesehen hatte. Eine dampfende Teekanne und vier irdene Becher standen bereits vor ihr auf dem Tisch, und vier der acht Kerzen des Kronleuchters spendeten willkommenes Licht.
    »Ihr kommt rechtzeitig zum Tee«, begrüßte sie die Bardin lächelnd und legte die Handarmbrust zur Seite.
    »Ahh«, strahlte Garret und rieb sich die Hände. »Das nenne ich wahrlich ein Willkommen, Sera.«
    Als Vanessa, die nach Garret eingetreten war, die Tür hinter sich zuzog, hob die Bardin fragend eine Augenbraue. »Kommt Tarlon nicht mehr?«
    »Er ist noch dabei, eine Falle für den Kronok zu bauen, der morgen herkommen wird«, teilte Garret ihr mit und stellte seine Packen neben der Tür ab. »Werdet Ihr heute Abend mit uns essen? Ich bin dran mit dem Kochen …«
    »Was nicht unbedingt eine Empfehlung darstellt«, lächelte Vanessa und legte ihren Reiseproviant neben den von Garret. Wie dieser legte auch sie ihr Schwert nicht ab, sondern nahm es mit, als sie sich zu der Bardin an den Tisch setzte. »Aber wenn sich die Küche noch nutzen lässt, bin ich gerne dazu bereit, das Kochen zu übernehmen.«
    Die Bardin hatte sich aufgerichtet und sah die beiden argwöhnisch an. »Von welchem Kronok sprecht ihr?«
    »Von dem, dessen Spuren ich draußen nah dem Weg zum Gasthof fand«, klärte Garret sie auf. »Die Spuren weisen darauf hin, dass er täglich vorbeikommt, und wir hoffen, dass dies auch morgen der Fall sein wird.« Er sah zu Vanessa hinüber, deren Lächeln schlagartig erloschen war. »Aber für den Fall, dass es sich der Kronok anders überlegt, wollen wir jetzt schon vorbereitet sein.«
    »Sollten wir Tarlon dann nicht besser helfen?«, fragte die Bardin besorgt.
    Vanessa schüttelte den Kopf.
    »Er meint, bis er uns erklärt, was wir machen sollen, hätte er es selbst schon getan. Er meint, er braucht nicht lange.«
    »Seid ihr sicher? Denn …«
    Doch in diesem Augenblick öffnete sich schon die Tür des alten Gasthofs, und Tarlon stand im Türrahmen. Er hielt seine Axt in beiden Händen.
    »Vanessa«, sagte er leise. »Du und die Bardin, ihr bleibt hier drinnen und verschanzt euch. Lasst aber die Kerzen brennen. Garret, schnapp dir deinen Bogen.«
    »Schade«, brummte Garret, als er sich seinen Bogen griff. »Er hätte ruhig noch bis morgen warten können. Andererseits«, meinte er dann und grinste, »werden wir sicher ruhiger schlafen, wenn wir wissen, dass er schon tot ist.«
    Im nächsten Moment fiel die Tür hinter ihm und Tarlon zu.
    »Ich werde nicht tatenlos warten, während sie kämpfen«, begehrte Vanessa auf und griff nach ihrem Schwert, aber die Bardin legte ihr eine Hand auf den Arm. »Nein, wir sollten tun, was Tarlon sagt.«
    »Warum?«
    »Weil es das Richtige ist. Du bist noch verletzt. Zudem haben wir hier im Gasthof die besseren Chancen, vor allem wenn wir uns in den Keller zurückziehen. Die Größe des Kronoks gereicht ihm dort unten zum Nachteil.«
    Vanessa zögerte kurz, während die Bardin ihre Handarmbrust wieder aufnahm und ihren eigenen wie auch Garrets Packen griff.
    »Wenn es dazu kommt, sind Garret und Tarlon bereits tot«, protestierte Vanessa. »Und genau das will ich verhindern.« Sie schaute zur Tür. »Warum müssen Männer nur immer so tun, als ob alles ein Kinderspiel wäre! Ich habe bereits gegen einen Kronok gekämpft, und ich sage Euch, es sind wahre Ungeheuer!«
    »Aber du weißt auch, dass Tarlon Recht hat, sonst wärest du ihnen schon längst gefolgt. Und du weißt auch, dass du mit deiner Verletzung eher ein Hindernis für sie bist denn eine Hilfe.«
    »Ich komme mir nur so feige vor«, beklagte sich Vanessa, folgte der Bardin aber dennoch, als diese die Tür aufstieß, die in den Keller des Gasthofs hinabführte.
    »Das ist nicht feige, sondern vernünftig«, erklärte die Bardin und fügte mit entschlossenem Gesichtsausdruck noch hinzu: »Sieh es doch einmal so, wenn der Kronok sie tatsächlich besiegt, liegt es an uns, dafür zu sorgen, dass er damit wenigstens nicht prahlen kann.«
     
    Garret fluchte leise, als er Tarlon in die spärliche Bewaldung auf der anderen Seite des Wegs hinein folgte. »Warum muss es nur so dunkel sein!«
    »Deshalb bat ich auch darum, dass sie die Kerzen anlassen, ihr Schein gibt uns zumindest ein wenig Orientierung«, antwortet Tarlon. »Vielleicht lockt das Licht ihn sogar an.« Er griff nach einem Seil, das lose vom größten der Bäume herabhing, und zog sich daran hoch.
    »Hat

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