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Das Erbe des Loewen

Titel: Das Erbe des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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nicht.“
    Laurel blickte auf und las Fürsorge in seiner kämpferischen Haltung. Selbst ohne Brustpanzer hatte er eine mächtige Statur. Die Beinlinge hingen tief an seinen schmalen Hüften und betonten seine langen Beine. Sein bärtiges Gesicht hatte markante Züge, mit seinem ungekämmten Haar und den funkelnden Augen sah er gerade so wild aus wie der lauernde Wolf.
    „Der Wolf tut uns nichts. Es ist Dhu, Fredas Gefährte“, sagte sie.
    Kieran blickte düster, und sein Blick wanderte zwischen dem Hund an Laurels Seite und dem Wolf am Eingang zur Höhle hin und her. „Und das soll uns schützen?“
    „Wölfe sind so treu wie Menschen. Er wird uns ebenso wenig angreifen wie ein Mitglied meiner Familie.“
    „Selbst Familienmitglieder können sich gegeneinander wenden“, fuhr er sie mit groben Worten an und erinnerte sie so an seine Vergangenheit.
    „Nicht in meiner Familie. Zweifellos hat Ellis Freda auf unsere Fährte gesetzt, um einen Suchtrupp anzuführen.“
    Das weckte seine Aufmerksamkeit. Sein Blick, der noch immer auf sie geheftet war, löste sich plötzlich von ihrem Körper und machte ihr bewusst, dass sie unter dem knielangen Gewand nackt war. Die Begierde, die in seinen Augen loderte, ließ sie die Zurückweisung vergessen. Er hatte Recht. Sosehr sie einander auch begehrten, es war besser zu warten, bis sie vermählt waren. Es überraschte sie, einen Mann vorzufinden, der Bedenken hatte, wo andere Männer nur ihrer Begierde folgten.
    „Zieh dich an, ehe sie kommen.“ Er trat an den Eingang.
    Laurel lächelte, seltsam berührt von seiner Fürsorglichkeit. Es war nicht alles, was sie von ihm wollte, doch es war ein Anfang. Der Suchtrupp brachte Rath mit sich, und Kieran bestand darauf, dass sie mit ihm ritt, da ihr Pferd in der Nacht verschwunden war. Sie sah das Feuer in seinen Augen, als er sie vor sich auf den Hengst hob, und jubelte insgeheim über die Art, wie er sie in den Armen hielt. Er sorgte sich um sie, doch er wusste nicht, wie er es eingestehen sollte ... ihr und sich selbst.
    Ihre Ankunft auf Edin Tower verlief laut und voller Trubel.
    „Ich muss mich um Sir Kierans Wunden kümmern“, rief Laurel, als ein Schwarm aufgeregter Mädchen sie wegdrängte.
    „Ich werde ihn pflegen“, versprach ihre Tante Nesta.
    Kieran runzelte die Stirn. „Zuerst will ich nach meinem Knappen Jamie sehen.“
    „Er schläft und ist auf dem Weg der Besserung, braucht indes Ruhe.“
    „Ich habe mich in all den Jahren um die Verwundeten selbst gesorgt“, murrte Kieran. Verdammt sei er, wenn er sich in die Obhut der Hexe begeben sollte.
    „Nun sind wir da, dies zu tun.“ Nesta geleitete ihn in den Turm und die Treppe hinauf in sein Gemach. Mit lauter Stimme gab sie Befehl, warmes Wasser, Arzneien und saubere Tücher zu holen. „Nun in den Zuber, solange das Wasser heiß ist.“
    Kieran fügte sich in sein Schicksal, entkleidet und gebadet zu werden. Das dampfende Wasser bot seinem schmerzenden Körper Erleichterung, doch seine Sinne waren immer noch mit widersprüchlichen Gefühlen erfüllt. Jahrelang hatte er jeden Tag nur mit einem Ziel vor Augen gelebt ... sein rechtmäßiges Erbe zurückzugewinnen. Nun hatte sich seinem Streben nach Rache eine andere, viel stärkere Begierde hinzugesellt. Laurel. Wenn er in ihrer Nähe war, vergaß er seinen Plan, die Carmichaels anzugreifen.
    Nein. Es war schiere Lust, nicht mehr. Hatte er erst einmal mit ihr das Bett geteilt, würde der nagende Schmerz von selbst weichen, und er würde sein Tun wieder darauf lenken, den Wegelagerern den Garaus zu machen und die Carmichaels zu besiegen.
    Als er endlich angekleidet war und die Verletzungen zu Nes-tas Zufriedenheit versorgt waren, machte er sich auf, um Duncan aufzusuchen. Der alte Mann lag in seinem Bett, und Ellis stand an seiner Seite. Die beiden Männer tauschten besorgte Blicke, als Kieran das Gemach betrat.
    „Es gibt noch mehr Ärger, eurem Ausdruck nach zu schließen“, sagte Kieran.
    „Die Räuber hatten Euch abgesondert, damit zwei Mann Euch angreifen konnten, während die anderen uns zurückhielten. Es ist offensichtlich, dass sie Euch um jeden Preis töten wollten.“ Ellis’ Worte ließen Kieran erschaudern.
    Was, wenn dieses Gesindel mit Ross im Bunde steht? „Wer wusste, dass du nach mir sandtest?“ wollte er von Duncan wissen.
    „Nur Ellis und Thomas, mein Knappe, der dir meine Botschaft brachte. Kein MacLellan würde dich oder mich je betrügen.“
    „Gier lässt so manchen Mann sich gegen

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