Das Erbe des Loewen
es ihm gelungen, in all den Jahren enthaltsam zu bleiben? Weil ich Laurel nicht kannte.
„O Kieran. Ich wusste nicht, dass es so schön sein kann.“ Sie sah ihn an. Ihre Lippen waren zum Kuss geöffnet. Eine Einladung, die er nur zu gerne annahm. Er stöhnte, als sich ihre Zungen hingebungsvoll trafen. Sie hielt nichts zurück und lockte ihn tiefer mit Schwindel erregender Eile.
Kieran fühlte die warmen Locken in seinen Händen. Er hob Laurels Kopf und ließ die Lippen über ihren samtweichen Hals gleiten. Berauschend spürte er ihren Puls mit der Zunge, als er ihren Halsansatz küsste. Er erbebte, als sie sich an ihn presste. Ihre Finger gruben sich in seine Schultern und umklammerten ihn, als wollte sie ihn nie mehr loslassen. „Ich möchte in deinem weichen Körper versinken, so tief, dass wir nicht wissen, wo ich aufhöre und du beginnst“, sagte er heiser.
„Ja.“ Das Wort endete in einem Ringen nach Atem, als er sie hinlegte und sich neben ihr auf dem Plaid ausstreckte. „Kieran.“ Sie legte die Arme um seinen Nacken. Er drückte sie an sich, die Hände auf ihren sanft gerundeten Hüften, um ihre beiden Körper zu verschmelzen. Sein Mund forderte von ihr einen langen, brennenden Kuss, der sie atemlos machte.
Als er tief in sie eindrang, stieß Laurel einen lustvollen Schrei aus. Seine Wildheit ängstigte sie nicht, denn sie entsprach ihrem eigenen Bedürfnis. Sie sehnte sich nach seiner Stärke, nach seiner Heftigkeit und seiner Kraft.
„Kieran!“ flüsterte Laurel und bog den Kopf nach hinten. Ihre Haare breiteten sich wie eine rote Flut über dem Tartan aus. Sie erlebten zusammen ein Geheimnis, das so alt wie Adam und Eva war, und schlossen einen zeitlosen Bund.
Benommen hörte Laurel, wie sie Kierans Namen rief, als die Wellen der Erregung über ihr zusammenschlugen. Sie gab sich der Wollust hin, und die Feuer loderten heißer und die Höhen waren Schwindel erregend. Plötzlich erfüllte sie Angst, und sie versuchte sich zurückzuziehen. Doch er trieb sie vorwärts und immer weiter und immer höher der letzten Woge entgegen.
„Mmm.“ Laurel rekelte sich wohlig in seinen Armen, hob den Kopf, das Gesicht gerötet, die Haare zerzaust. Ihr Lächeln war strahlend wie das Licht der Sonne. „Mmm. Das war wundervoll.“ Sie seufzte. „Wie viel Zeit haben wir noch?“
Nicht mehr genug. Plötzlich hatte er Angst, beinahe mehr Angst, sie zu verlieren, als sich selbst in ihr zu verlieren. „Nach meiner Berechnung verbleibt mir noch mindestens eine Stunde. Ich habe vor, das Beste daraus zu machen.“
16. KAPITEL
„Bezahlt den Mann, und ich sehe zu, dass unsere Vorräte verladen werden.“ Aulay hievte einen Sack mit Getreide auf den Rücken des Packpferdes.
Henry sträubte sich gegen den Befehlston des Schotten, doch er dachte daran, dass sein englischer Tonfall unnötige Aufmerksamkeit auf sich lenken könnte, und zählte die verlangte Summe stumm in die schmutzige Hand des Händlers. Sie hatten es gewagt, nach Kindo zu kommen, nachdem Sutherlands Männer alle Vorräte mit sich genommen hatten ... zusammen mit seinen Männern und Pferden. Sie brauchten Nahrung, während sie auf die Ankunft der Verstärkung warteten.
„Weißt du, wo man Brot und Salz kaufen kann?“ verlangte Kerr von dem Händler zu erfahren und brachte mit seiner Frage Henry in die Gegenwart zurück.
Der Mann kratzte sich die stoppeligen Backen und blickte auf die leeren Budentische, die rund um das Kreuz auf dem Dorfplatz standen. „Nein. Der Laird, der heute hier ankam und auf der anderen Seite des Dorfes lagert, hat die meisten Vorräte gekauft.“
„Laird?“ stieß Henry hervor, die Augen vor Entsetzen weit aufgerissen.
Kerr warf ihm einen Blick zu, der ihn verstummen ließ, dann fuhr er fort, den Händler auszufragen. Dieser berichtete, dass es nicht gerade ein Heer sei, doch zumindest ein Trupp von zweihundert Rittern und bewaffneten Männern, die in den Diensten eines Lairds standen, der kam, einen Verwandten zu besuchen. Henry unterdrückte seine schlimmsten Befürchtungen, doch blickte er mit scharfen Augen um sich, während er und Aulay Kerr den Markt verließen.
„Denkst du, er lügt?“ flüsterte Henry, als sie den engen, durchfurchten Weg, der aus Kindo hinausführte, einschlugen.
„Warum sollte er? Er weiß nicht, was wir Vorhaben.“ Trotzdem schweifte der Blick des Schotten über die umliegenden
Hütten, die verwahrlost und armselig aussahen wie die Bauern, die mit ihren schäbigen Bündeln
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