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Das Erbe des Vaters

Das Erbe des Vaters

Titel: Das Erbe des Vaters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Lennox
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geirrt haben – oder sonstwas.«
    »Würden Sie mir verraten, warum ich das tun sollte?«
    »Sie haben mich bluten lassen, Mr. Fitzgerald. Wenn es das war, was Sie wollten, dann haben Sie Ihr Ziel erreicht. Und was hätten Sie davon, wenn das Trelawney schließen müßte?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Es wäre mir vielleicht eine Genugtuung.«
    »Wenn Sie Mrs. Plummer wirklich geliebt haben, wie Sie es behaupten, dann wüßten Sie, daß die Schließung des Hotels das letzte war, was sie gewollt hätte.«
    Er schien sich ihre Worte durch den Kopf gehen zu lassen. »Richtig. Sie hat an dem Laden gehangen.«
    »Und selbst betreiben wollen Sie es ja wohl nicht?«
    »Bestimmt nicht. Da geht man ja ein vor Langeweile. So was überlasse ich lieber emsigen kleinen Bienen wie Ihnen, Romy.«
    »Werden Sie es also tun? Werden Sie die Dinge zurücknehmen, die Sie über mich verbreitet haben?«
    Er schürzte die Lippen. »Nein. Tut mir leid. Nein, das werde ich nicht tun.«
    Die Hoffnung starb. Langsam sagte sie: »Dann möchte ich Ihnen einen Vorschlag machen.«
    »Raus damit.«
    Sie warf einen Blick in den menschengefüllten Saal. »Hier?«
    »Warum nicht?«
    Sie schob ihre Hände ineinander. »Sie wollen das Trelawney haben, richtig?«
    »Es gehört mir. Es sollte mir gehören.« In den starren Reptilienaugen blitzte Zorn auf. »Mirabel hat es mir versprochen.«
    Wie ein verwöhntes Kind, dachte sie, das sich um ein Spielzeug streitet. »Mrs. Plummer hat mir das Hotel vermacht«, entgegnete sie ruhig, »weil sie wußte, daß ich genauso an ihm hänge wie sie. Und weil sie wußte, daß Sie es verschleudern würden.«
    Seine Augen sprühten Funken. »Miststück«, zischte er.
    »Kann sein. Aber vielleicht immer noch besser als ein Verschwender und Trinker wie Sie.« Sie holte tief Luft. »Ich wäre bereit, ihnen einen vierzigprozentigen Anteil am Hotel zu verkaufen. Ich würde den Betrieb weiterhin leiten, aber Sie wären finanziell beteiligt. Das würde uns beiden zum Vorteil gereichen, meinen Sie nicht?«
    Er drückte die Zigarette im Aschenbecher aus. »Nein. Das ist nicht genug. Wenn ich dran denke, was Sie mir für Scherereien gemacht haben!«
    Sie schluckte. »Gut, dann fünfundvierzig Prozent. Das ist mein letztes Angebot.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Wissen Sie, ich glaube, ich hab’s mir gerade anders überlegt. Ich will das Hotel gar nicht mehr. Ich meine –« er zuckte mit den Schultern –, »was sollte ich damit anfangen? Ich wollte es nicht, als Mirabel noch lebte, und ich will es jetzt nicht.«
    Verzweifelt sagte sie: »Warum lassen Sie mich dann nicht einfach in Ruhe?«
    Er verzog den Mund. »Oh – Rache. Betrachten Sie es einfach als Rache. Ich verliere nicht gern. Und außerdem will ich doch etwas von Ihnen. Nur ist es nicht das Trelawney.« In seinen Augen lag ein gieriger Glanz. »Na, kommen Sie, Romy, seien Sie nicht so langsam«, sagte er mit seidenweicher Stimme. »Ich will natürlich Sie.«
    Sie hörte selbst, wie sie nach Luft schnappte. Dann sprang sie mit so heftiger Bewegung auf, daß sie beinahe den Stuhl umgeworfen hätte.
    »Gehen Sie doch noch nicht«, sagte er. »Ich habe unser Gespräch so genossen. Und Sie haben auch noch nicht alles gehört, was ich zu sagen habe.«
    »Es würde nichts ändern. Sie können sagen, was Sie wollen, nichts würde mich dazu bringen, auch nur –«
    »Wirklich nicht? Sind Sie da so sicher?«
    Ein Ton in seiner Stimme warnte sie. Sie sah zu ihm hinunter. Er schwenkte den Whisky in seinem Glas. »Ich habe mich ein bißchen umgehört«, sagte er. »So ganz sauber ist Ihre Vergangenheit nicht, nicht wahr, Romy?«
    Sie erstarrte. »Was soll das heißen?«
    »Nun«, sagte er, »da gibt es einen Vater, der Selbstmord begangen hat. Und einen Bruder, der im Knast war. Weiß der brave Bauersmann, der Ihren kleinen Bruder beschäftigt, von der Gefängnisstrafe? Und weiß der Kleine davon?« Er hielt lächelnd inne. »War ganz einfach. Man braucht nur einen Privatdetektiv zu engagieren.«
    »Sie gemeines Schwein –« Sie hob die Hand, um ihm ins Gesicht zu schlagen, aber er hielt ihren Arm fest.
    »Nicht so stürmisch!« Seine Finger gruben sich in ihr Handgelenk. Dann ließ er sie los. »Überlegen Sie es sich, Romy. Denken Sie darüber nach, ob Sie Ihre Geheimnisse nicht lieber für sich behalten wollen. Denken Sie darüber nach, was Ihnen das wert ist.«

18
    »W ORAN DENKST DU ?« fragte Caleb, und Romy antwortete: »An nichts. Ich denke an gar

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