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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Geisteshaltung seines Vaters teilte.
    Er hastete aus dem Zimmer, rannte die Treppe hinunter und durch die große Halle in die Küche. Der Duft von gewürztem Fleisch stieg ihm in die Nase, und ihm lief das Wasser im Mund zusammen. Wenn er nicht aufpasste, würde er bald so dick werden wie sein Pferd.
    Genevieve stellte gerade einen Schokoladen-Milchshake an seinen Platz, als Kendrick in die Küche kam. Sofort umrundete er den Tisch und legte die Hände um das Glas. Genevieve hielt ihre Hand darüber und drückte den Kelch auf dem Tisch.
    »Nein.« — »Aye.«
    »Kendrick, nicht vor dem Essen.«
    »Ich kann für mich selbst entscheiden.«
    »Nein, kannst du nicht.«
    »Doch, kann ich.«
    Sie runzelte die Stirn.
    Keine Gefangenen, Seakirk. Er beugte sich vor und fing ihren Mund mit seinem ein. Er versuchte nicht, ihr den Mund gewaltsam zu öffnen, bedeckte ihn nur mit seinem und küsste sie. Sie wich nicht zurück. Ja, sie verlor sogar das Gleichgewicht und lehnte sich an ihn. Er hielt sie nicht fest, sondern zog sich zurück und schaute, ob sein Angriff das erwünschte Resultat erbracht hatte.
    Seine Lady hielt sich mit beiden Händen am Tisch fest, die Augen geschlossen, die Lippen leicht geöffnet. Oh, und sein Milchshake war jetzt frei. Er kippte den Inhalt mit einem einzigen, Kehle und Gehirn betäubenden Schluck hinunter und setzte das Glas mit einem Knall ab. Dann rülpste er diskret, zumindest für seine Ohren, und setzte sich mit zufriedenem Grunzen.
    Genevieve öffnete die Augen und blickte auf ihn hinunter.
    »Ihr, Mylord, seid ein Barbar.«
    Er spielte den Gekränkten. »Ich habe ganz diskret gerülpst.« Bei allen Heiligen, sie sah aus, als fiele sie gleich in Ohnmacht!
    »Das habe ich nicht gemeint.«
    Er hob die Augenbraue und nahm eine lässige Haltung ein. »Ach?«
    Sie legte den Finger an die Lippen, drehte sich um und griff nach einem Teller. Kendrick unterdrückte sein Lächeln und sprang auf, um seiner Lady eine flache Gemüseschale abzunehmen, die ihr aus den Fingern zu gleiten drohte. Er stellte sie auf den Tisch und drückte Genevieve dann auf ihren Stuhl. Sie selbst war dazu nicht imstande. Nun ja, wenigstens nahm sie nicht Reißaus. Vielleicht konnte er sie so lange in diesem benommenen Zustand halten, bis sie lernte, ihm zu vertrauen.
    Die Mahlzeit verlief schweigend. Kendrick war zu sehr mit dem Essen beschäftigt, um viel zu reden, und Genevieve wirkte immer noch wie betäubt. Sie spielte mit ihrem Essen, stützte das Kinn auf die Hand und schaute ihm zu. Hastig schlang er alles hinunter und sah sich nach mehr um. Sie lächelte und schob ihm ihren Teller hin.
    Bei der zweiten Portion ließ er sich mehr Zeit, vor allem, da Genevieve ihn beobachtete und er sich seiner schlechten Tischmanieren unangenehm bewusst wurde. Um Besteck hatte er sich in der Vergangenheit nie groß geschert. Kampierte ein Mann monatelang im Freien, galt seine Sorge nicht als Erstes dem Gedanken, das Zartgefühl seiner Kameraden verletzen zu können. Kendrick aß mit den Händen und benutzte sein Messer nur, wenn seine Zähne nicht ausreichten. Wie ging man denn mit einer Gabel um, ohne wie ein Tollpatsch zu wirken? Er warf Genevieve ein gequältes Lächeln zu.
    »Verzeih mir.«
    »Wofür? Du machst das doch gut.«
    »Es ist mir peinlich.«
    Sie schüttelte den Kopf, stellte sich hinter ihn und legte ihre Hand über seine Linke. »Halt die Gabel so. Wenn du das Fleisch geschnitten hast, behalt sie entweder in dieser Hand oder nimm die Gabel in die andere, falls das bequemer ist. Verstehst du?«
    »Ah, nay«, sagte er rasch, als sie zurückwich. Schwindeln war keine Sünde, wenn man es dazu benutzte, seine Lady bei sich zu halten, nicht wahr? »Zeig’s mir nochmal, Gen. Nur noch ein oder zwei Mal.«
    Natürlich beendete er die Mahlzeit mit Genevieves Hilfe. Er war enttäuscht, als er zugeben musste, dass nun nichts mehr reinging. Genevieve wollte die Teller abräumen, aber er hinderte sie daran.
    »Liebste, das Gewand kann doch nicht so bequem sein wie Jeans. Geh dich umziehen. Ich räume hier auf.«
    »Das kann ich doch machen, Kendrick.«
    »Nay, du hast gekocht. Ich räume auf.«
    »Du weißt nicht, wie man die Spülmaschine anmacht.«
    »Wie schwierig kann das denn sein? Die Teller werden schmutzig hineingeräumt und kommen sauber wieder heraus. Selbst ein mittelalterlicher Barbar kann diesen simplen Vorgang begreifen.«
    Sie beugte sich vor und küsste ihn auf die Wange. »Mit dem Barbaren wollte ich dich nur

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