Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
Vom Netzwerk:
Verblüffung in seinem Gesicht, als der Mixer wie ein Vulkan in die Luft ging, würde ihr für immer im Gedächtnis bleiben. Wenn sie nicht gewusst hätte, dass es seinen Stolz verletzen würde, wäre sie auf der Stelle in schallendes Gelächter ausgebrochen. Und dann der fassungslose Blick, als sie ihm den Mixerdeckel gereicht hatte. Sie musste wieder lachen. Süßer, bezaubernder Kendrick. Wie konnte ihm nur irgendjemand widerstehen?
    Sie gluckste leise vor sich hin, bis sie ihn die Treppe herunterstapfen hörte. Er schlenderte zu ihr, blieb vor ihr stehen und neigte den Kopf.
    »Die Kruste sollte jetzt verschwunden sein, Mylady.«
    »Du Armer.« Sie merkte, wie ihr ein weiteres Grinsen entschlüpfte. »Ich hätte dir erklären sollen, wie der Mixer funktioniert, bevor ich gegangen bin.«
    Er blickte finster. »Ich wusste, dass etwas Wichtiges fehlte, aber ich war zu dämlich, um zu kapieren, was es war.«
    »Das liegt an der modernen Technik, Kendrick. Du kannst nicht mit einem Mixer umgehen und ich nicht mit dem Videorecorder. Das gleicht sich aus.«
    Er streckte die Hand aus und zog Genevieve hoch. »Genau darüber möchte ich mit dir reden.«
    »Wie bitte?«
    »Ich glaube, ich möchte mein Arbeitszimmer nicht mehr benutzen.«
    Die Gründe dafür musste Genevieve nicht hören. Zu viel war dort passiert: die erste Berührung, nach der er ihr entrissen wurde; die Unterzeichnung der Überlassungs-
    urkunde für die Burg. Nein, auch sie wollte dort nicht mehr sein.
    »Ich verstehe.«
    »Aber der Rittersaal ist zu zugig für uns.«
    »Wir könnten einen der anderen Räume herrichten. Oder vielleicht die Kemenate im zweiten Stock? Von dort sieht man das Meer.«
    »Ich habe bereits eine Lösung.« Er zog einen Schlüssel aus der Tasche und legte ihn ihr in die Hand. »Dein Hochzeitsgeschenk.«
    Genevieve wusste sofort, dass es der Schlüssel zu dem Zimmer war, das sie nicht öffnen konnte. Sie sah ihm in die Augen. Er lächelte aufmunternd.
    »Na los. Schau mal, ob es dir gefällt.«
    Mit gemessenem Schritt ging sie zur Tür, obgleich sie am liebsten gerannt wäre. Der Schlüssel ließ sich leicht drehen; sie öffnete die Tür und stieß sie weit auf.
    Vor ihr lag ihre Bibliothek. Sie war aus dunklem Holz, einladend und genauso, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sie wirbelte herum und schaute Kendrick an.
    »Du hast sie in meinen Gedanken gesehen.«
    »Schuldig im Sinne der Anklage.«
    »Oh, Kendrick!« Sie schlang ihm die Arme um den Hals und drückte ihn an sich. »Ich finde sie wunderbar!«
    »Wie kannst du das sagen? Du hast dich ja noch nicht richtig umgesehen.«
    Sie lächelte wieder über seinen neckenden Ton, befreite sich aus seinen Armen und betrachtete ihr Hochzeitsgeschenk. Wunderschöne dunkle Holzmöbel und Bücherregale, die vom Boden bis an die Decke reichten. Dicker, waldgrüner Teppich. Ein gewaltiger Kamin. Bequeme, mit blau-grünem Schottenkaro bezogene Sessel. Messinglampen.
    Und mehr Bücher, als sie zählen konnte. Sie würde ihr ganzes Leben brauchen, die alle zu lesen.
    »Denk bloß nicht, du könntest dich hierher zurückziehen, um zu lesen«, knurrte Kendrick leise. »Ich kann es nicht leiden, missachtet zu werden.«
    Lachend trat sie an ein Regal und fuhr mit den Fingern an den Buchrücken entlang. »All meine Lieblingsautoren. Woher wusstest du das?«
    »Ich habe eines Nachts dein Gedächtnis durchstöbert, während du schliefst. Genevieve, hast du gehört, was ich gerade gesagt habe?«
    »Natürlich, lieber Gatte.«
    »Dann wiederhol es. Und leg das Buch weg!«
    Sie grinste ihn an. »Du stellst mir eine komplette Bibliothek zur Verfügung und meinst, ich würde nicht lesen?«
    Er knurrte und kam näher. Genevieve schob einen Sessel zwischen sie beide.
    »Komm schon, Kendrick. Nur ein paar Bücher am Tag.«
    »Eins pro Woche.«
    »Fünf pro Woche.«
    »Bei allen Heiligen, Genevieve. Das sind viel zu viele.«
    »Ich werde lesen, während du auf dem Turnierplatz bist.«
    Er verschränkte die Arme. »Mir wäre es lieber, wenn du mir auf dem Turnierplatz zuschaust.«
    »Jeden Tag?«
    »Ist der Gedanke so ermüdend, dass du bereits gähnen musst?«
    »Kann ich ein Buch mitnehmen?«
    »Nay, das kannst du nicht. Und leg das Buch weg, das du in der Hand hältst. Ich hab dich nicht hierher gebracht, um dich mit dem Geschwafel eines toten Dummkopfs zu teilen.«
    »Meine Güte, Kendrick, das Buch sieht aber sehr interessant aus ...« Sie kreischte und wich lachend zur Seite, als er mit einem Satz

Weitere Kostenlose Bücher