Das Erbe in den Highlands
waren straff. Sie flocht ihre Finger in sein Haar und zog seinen Mund fester zu sich herunter. Ihr ging auf, dass sie sich in dieser Woche doch sehr verändert hatte, aber sie dachte nicht allzu viel darüber nach. Sich intelligente Gedanken zu machen, während Kendrick seinen Zauber auf ihren Mund ausübte, war ihr vollkommen unmöglich.
Seine Hände glitten aus ihrem Haar, und sie zog protestierend den Kopf weg. Doch bevor sie den Mund öffnen konnte, hatte er sie fest an die Wand gedrückt und sich wieder über ihren Mund hergemacht. Sie hatte keine Ahnung, was er vorhatte, bis sie seine Hände auf ihren Rippen spürte. Selbst durch das dicke Flanell fühlte sie, wie seine Berührung sie verbrannte.
Dann wanderte eine seiner Hände zu dem Reißverschluss ihres Schlafoveralls hinauf. Sie hätte ihm geholfen, ihn zu finden, wenn sie fähig gewesen wäre, ihre Hände aus seinem
Haar zu lösen. Gleich darauf drang das Zischen des sich öffnenden Reißverschlusses an ihre Ohren, während kalte Luft an ihre nackte Haut drang. Der kalten Luft folgten augenblicklich warme Hände. Ihr Atmen wurde zu Stöhnen und ihre Knie zu Brei. Hätte Kendrick sie nicht mit den Hüften und Beinen an die Wand gedrückt, wäre sie zusammengesackt. Sie war hin- und hergerissen zwischen den Gefühlen, die sein Mund in ihr erregte, und den Gefühlen, die seine Hände aufzuwühlen begannen. Sie wollte nur, dass keines dieser Gefühle je wieder aufhörte.
Und genau das passierte natürlich. Erst ließ er seine Hände auf ihren Rücken gleiten, dann legte er seinen Kopf an ihre Schulter. Er stand einfach nur da, atmete schwer und drückte sie so fest, dass ihr die Luft wegblieb.
»Kendrick«, quiekte sie.
»Aye?«, fragte er barsch.
»Warum hast du aufgehört?«
Er wich zurück und legte die Hand an den Reißverschluss, hielt inne und schaute sie an. Mit einem tiefen Stöhnen führte er die Ränder des Kleidungsstücks zusammen und zog den Reißverschluss hoch. Dann legte er seine Hände hinter ihren Kopf und drückte seine Lippen auf ihre Stirn.
»Ich liebe dich«, sagte er.
»Bitte hör nicht auf.«
»Ich muss.«
»Kendrick!«
Er küsste sie rasch, wandte sich ab und ging den Korridor entlang
»Kendrick! Verdammt, komm wieder her!«
Er drehte sich langsam um. »Ich kann nicht. Genevieve, du bist noch nicht bereit ...«
»Wenn du mir noch einmal sagst, ich sei noch nicht bereit, schwöre ich, dass ich dein Breitschwert nehme und dich entmanne, du Saftsack!«
Er zuckte zusammen. »Und das wollen wir gewiss nicht.«
»Kendrick!«
Er verbeugte sich tief, machte kehrt und verschwand über die Wendeltreppe. Genevieve stapfte in ihr Zimmer und knallte die Tür zu. Wie konnte er ihr das nur antun? Wenn das hier wirklich ein Krieg war, dann hatte sie nichts anderes getan, als schlappzumachen und sich von ihm herumschubsen zu lassen. Das musste aufhören. Sie würde ihm von seiner eigenen Arznei zu kosten geben. Direkt nachdem sie eine kalte Dusche genommen und eine schreckliche Nacht verbracht hatte.
Sie ging ins Badezimmer und plante bereits ihren Angriff.
Kendrick parkte das Auto, gab der Motorhaube einen freundlichen Klaps, weil es angesprungen war und sich auf der Fahrt zum Dorf so brav verhalten hatte, und lief leichtfüßig die Stufen zum Rittersaal hinauf. In der rechten Hand hielt er eine einzelne rote Rose. Die würde kaum ausreichen, seine Gattin zu besänftigen, aber es könnte der Aufbruch in die richtige Richtung sein.
Er ging zur Küche, aus der ihn die Gerüche des Abendessens anzogen, als sei er ein verhungerndes Straßenkind. Er trat ein, schaute noch einmal hin und blieb dann so abrupt stehen, dass er fast das Gleichgewicht verlor. War das Genevieve? Mit diesen lächerlichen Viechern im Haar? Er näherte sich ihr zögernd und fragte sich, was bloß in seine Frau gefahren war, ihr Haar auf diese Weise zu verunstalten. Sie drehte sich um und sah ihn reglos an. Er schnappte nach Luft. Ihr Gesicht war blau!
»Was«, fragte er mit erstickter Stimme, »hast du dir angetan, Weib?«
»Ich trage eine Schönheitsmaske.«
Eine Schönheitsmaske? Kendrick gedachte nicht, nach Einzelheiten zu fragen. Er legte die Rose auf den Tisch. »Was machen diese Tiere in deinem Haar?«
»Das sind Lockenwickler.«
»Sie sehen schmerzhaft aus.«
»Sind sie.«
»Warum machst du das?«
»Die Flitterwochen sind vorbei, Freundchen. Das ist der Alltag. Ich mache das ständig.«
Er ließ sich auf einen Stuhl plumpsen. Sie machte das
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