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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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ging der Tag weiter. Kendrick wollte ausreiten; ein gewaltiger Sturm zog auf und vereitelte seine Pläne. Er wollte ins Dorf fahren; das Auto sprang nicht an. Er wollte Schokoladenkekse; der braune Zucker war hart wie Stein und und ließ sich einfach nicht zerkleinern. Genevieve konnte über seine Verdrossenheit nur hilflos lachen. Zum Dank dafür warf er sie über die Schulter, schleppte sie in die Bibliothek und kitzelte sie vor dem Feuer, bis sie vor Lachen schluchzte.
    Allerdings verging ihr das Lachen, als er sie am Abend erneut vor ihrer Tür stehen ließ. Er küsste sie, bis ihr die Knie weich wurden, drehte sie dann um und schubste sie sanft ins Zimmer. Ihr Stolz ließ es nicht zu, ihn zu bitten, sie noch ein paar Mal zu küssen. Obwohl der Ausgang des Krieges noch unentschieden war, musste sie eingestehen, dass er an diesem Abend einen Sieg in der Schlacht errungen hatte.
    Genevieve saß fröstelnd auf einem Heuballen und sah zu, wie Kendrick sein Pferd abrieb. Eigentlich war sein Pferd nur dasjenige, das er vor einer Woche ausgewählt hatte, an dem Tag, als er wieder lebendig wurde. Während seiner Zeit als Gespenst hatte er darüber gewacht, dass sich seine Ställe füllten, und besaß nun ein Dutzend der besten Pferde auf der Insel. Behauptete er zumindest. Genevieve hatte keinen Grund, daran zu zweifeln. Das Ross, das momentan gestriegelt wurde, war ein prachtvolles Exemplar, groß, stark und schwarz wie die Nacht.
    Kendrick summte, während seine Hände glättend über die seidigen Flanken fuhren und die Mähne zu einem dunklen Wasserfall kämmten. Genevieve schloss die Augen und stellte sich vor, dass seine Hände über ihre Haut strichen. Er machte sie verrückt! Seit der Hochzeit war fast eine Woche vergangen, und es war die längste ihres Lebens gewesen. Er berührte sie nur, wenn sie oben vor der Schlafzimmertür standen, und dann machte er seine tagsüber so abweisende Haltung mehr als wett. Am Abend zuvor hatten sie über eine Stunde auf dem Flur verbracht, hatten sich geküsst und liebkost und die Leidenschaft schier auf die Spitze getrieben. Genevieve hatte versucht, ihn mit ins Schlafzimmer zu ziehen, aber er wollte nicht. Wenn sie noch ein einziges Mal zu hören bekam, er sei sich sicher, dass sie noch nicht bereit sei, würde sie ausholen und ihm eine Ohrfeige verpassen.
    Die Tür der Box schloss sich mit einem leisen Knall, und Kendrick wischte sich die Hände an den Jeans ab.
    »Bereit zurückzugehen?«
    Genevieve nickte mit klappernden Zähnen. Sie ließ ihre Hand in seine gleiten und drängte sich an ihn, als sie zur Halle zurückgingen. Wenn er die Arme um sie legen würde, wäre ihr bestimmt nicht mehr so kalt.
    »Weißt du«, begann sie beiläufig, »der Boden ist ziemlich nass.«
    Er lächelte auf sie hinunter, sein Gesicht im Zwielicht nur schemenhaft zu erkennen. »Das stimmt.«
    »Du meine Güte, es gibt sogar Pfützen hier und da. Meine Füße könnten nass werden.«
    »Wie gut, dass du deine Galoschen trägst. Und deinen Regenmantel. Verflixt kalt heute Nacht.«
    »Mir wäre viel wärmer, wenn du mich tragen würdest.«
    »Geht nicht. Ich habe Rückenschmerzen.«
    »Du lügst wie gedruckt.«
    Er lachte und drückte ihre Hand. »Ich bin mit Staub und Pferdehaar bedeckt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du dir wünschst, auch davon bedeckt zu werden.«
    Fast hätte sie gesagt, sie wünsche sich, von seinem großen, warmem Körper bedeckt zu werden, aber das hätte dann doch ein bisschen zu derb geklungen, selbst für ihren seit Kurzem erworbenen wollüstigen Geisteszustand. Sie hatte ihre Zweifel, ob es Kendrick beeindrucken würde. Wahrscheinlich würde er nur behaupten, es sei ein sicheres Zeichen, dass sie für nichts bereit sei.
    Eine Dusche, ihr roter Schlafoverall und ein köstliches Mahl mit importierter Super Chunk Erdnussbutter auf Sandwichs reichten nicht aus, ihre Stimmung zu heben. Während der ganzen Mahlzeit blickte sie ihren Gatten finster an und behielt den Blick auch bei, als er mit ihr die Treppe hinaufging.
    Aber als er sie vor der Tür in die Arme schloss, hatte sie keine Energie mehr dafür, finster zu blicken. Sie sank gegen ihn, liebte das Gefühl seiner Zunge, die ihre liebkoste, seiner Hände in ihrem Haar, des harten Körpers, der sie an die Tür drückte. Sie schlang die Arme um seinen Hals und stellte sich auf Zehenspitzen, um seinen Mund besser zu erreichen. Unter ihren Handgelenken waren seine Schultern angespannt, und die Muskeln in seinem Hals

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