Das Erbe in den Highlands
wollte.
Sie strich ihm das Haar aus der Stirn. »Ich liebe dich«, flüsterte sie.
»Ich liebe dich auch«, flüsterte er zurück.
Sie schnappte nach Luft. »Du bist wach?«
Er öffnete ein Auge und sah zu ihr hoch. »Aye. Und ich habe mich gefragt, ob du eingeschlafen bist. Mein Haar leidet unter deiner Unaufmerksamkeit.«
Sie unterdrückte ein Gähnen. »Tut mir leid. Meine Hand wurde müde.«
Er griff hoch, fing ihre Hand ein und küsste die Handfläche. »Wie gedankenlos von mir, das nicht zu bemerken. Aber du hast mir heute Abend großes Behagen bereitet. Soll ich dir zum Ausgleich ein spätes Abendessen kochen?«
»Danke, doch ich würde es lieber auf ein andermal verschieben. Ich bin wirklich müde.«
Er lächelte sanft. »Die letzten Tage waren wirklich sehr anstrengend, Liebste.« Er setzte sich auf, erhob sich dann langsam und streckte sich. »Ich bringe dich in dein Zimmer. Zweifellos brauchst du deinen Schlaf.«
Ihr Zimmer? Nein, das konnte er nicht meinen. Er meinte ihr gemeinsames Schlafzimmer. Genevieve ließ sich von ihm auf die Füße ziehen. Offenbar war sie so müde, dass sie schon nicht mehr richtig hörte. Kendricks Hand lag warm um ihre, als er sie aus der Bibliothek, durch die große Halle und die Treppe hinauf in den ersten Stock führte. Mit ihm den Korridor entlang zu gehen, erinnerte sie daran, wie verängstigt sie während der ersten Nächte in der Burg gewesen war. Jetzt hatte sie das Gefühl, dass ihr nichts geschehen konnte. Das lag ausschließlich an dem kraftvollen Ritter, der neben ihr herging. Wenn jemand sie vor Schurken beschützen konnte, dann Kendrick.
Er blieb vor ihrer Schlafzimmertür stehen, drehte Genevieve zu sich um, und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.
»Gute Nacht, Liebste.«
Sie runzelte die Stirn. »Kommst du nicht mit zu Bett?«
»Ich muss wieder hinunter und das Feuer versorgen. Dann werde ich mir wohl noch eine Kleinigkeit zu essen machen.«
»Aber du kommst nachher, ja?«
Er schüttelte den Kopf.
Auch sie schüttelte den Kopf, konnte es nicht begreifen. »Warum denn nicht? Du wirst doch nicht die ganze Nacht aufbleiben und Filme anschauen oder sonst was?«
Er ließ die Hände an ihrem Nacken hochgleiten und hob ihr Gesicht mit seinen Daumen weiter an. »Ich werde nicht in dein Bett kommen, Genevieve, bis ich wirklich erwünscht bin. Und ich glaube, dazu bist du noch nicht bereit.«
»Oh.«
»Gute Nacht, Liebste.«
»Aber«, platzte sie heraus, »du kannst doch sonst nirgends schlafen.«
Er küsste sie züchtig und wich zurück.
»Oh nein, so geht das nicht«, protestierte sie, warf ihm die Arme um den Hals und hielt ihn fest. »Das war völlig unbefriedigend.«
Er runzelte die Stirn, nahm sie in die Arme und drückte sie fest an sich. »Unbefriedigend? Du setzt mich unten auf dem Sofa Qualen aus, drückst mir eine Schüssel Eiscreme in den Schoß, befiehlst mir, sie zu essen, und jetzt redest du von Unzufriedenheit? Mylady, Ihr habt keine Ahnung von der Bedeutung des Wortes!«
Oh doch, die hatte sie. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, drückte ihren Mund auf den seinen, öffnete ihn und ließ Kendrick kaum eine andere Wahl, als es ihr gleichzutun. Er stöhnte, ein befriedigendes, herzhaftes Stöhnen, bei dem sie am liebsten gegrinst hätte. Sie küsste ihn gründlich, lernte zu genießen, wie sich sein harter, unnachgiebiger Körper eng an den ihren drückte. Ja, nichts war eigentlich schöner, als in Kendricks Umarmung eingeschlossen zu sein und zu wissen, dass er sie nicht entkommen lassen wollte.
Sie küsste ihn, bis sich ihre Zehen in den Schuhen krümmten und es in ihren Knien zu kribbeln anfing. Als Kendrick unsicher zu schwanken begann, wusste sie, dass es an der Zeit war aufzuhören. Sie wand sich aus seinen Armen, lächelte zu ihm hoch und freute sich über seinen benommenen Gesichtsausdruck.
»Das, Mylord, ist Befriedigung.«
Dann huschte sie in ihr Zimmer und machte ihm die Tür vor der Nase zu. Sie lehnte sich dagegen, legte die Hand auf ihr Herz und zuckte bei dem heftigen Pochen in ihrer Brust zusammen. Befriedigung? Sie hatte das Gefühl, gerade einen Marathonlauf hinter sich zu haben.
»Genevieve?«
Sein Knurren war deutlich durch die Tür zu hören.
»Ja, mein Gatte?«
»Das wirst du mir büßen.«
Das hoffe ich doch sehr, dachte sie mit einem Lächeln. »Gute Nacht, Kendrick.«
Er grunzte.
»Schlaf gut«, fügte sie hinzu.
»Das ist Krieg«, sagte er nachdrücklich.
»Und träum süß.«
Er fluchte,
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