Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
Vom Netzwerk:
Recht steht auf der Seite der Besitzenden«, erinnerte sie ihn atemlos.
    »Ich verlange wenigstens das Recht auf ein tägliches Nickerchen«, knurrte er. »Wenn ich vor dem Tee nicht geruht habe, kann ich sehr unleidig werden.«
    Nur mühsam verkniff sie sich ein Lachen über so viel Hartnäckigkeit. »Sonst nichts?«
    »Nein«, brummte er, »obschon ich kaum fassen kann, dass ich dergleichen sage.«
    Puh. Ein Nickerchen tagsüber war eine Sache, nachts hier zu schlafen, etwas ganz anderes. Mit Ersterem würde sie zurechtkommen.
    »Gut, Mylord«, erwiderte sie. »Rechte auf ein Nickerchen sind Euch zugestanden.«
    »Das war doch nicht so schwer. Siehst du, wie schön es ist, wenn man gehorcht?«
    »Oh ja«, erwiderte sie trocken.
    »Und nun werde ich dir zeigen, wie nachgiebig ich sein kann. Was würde dir heute Vergnügen bereiten?« Er trat etwas zurück und verbeugte sich tief. »Ich bin dein ergebener Diener.«
    »Ich wollte eigentlich mit den anderen Zimmern beginnen. Willst du mir dabei helfen?«
    »Ich weiß zwar nicht, wie viel Hilfe ich dir sein kann, aber ich komme gerne mit.«
    »Das würde mich freuen.«
    Genevieve hatte sich bis jetzt noch nicht an die Wände und Böden der anderen Gästezimmer gewagt. Die Teppiche mussten entfernt und die Tapeten heruntergerissen werden, und sie wusste, dass sie das nicht allein bewältigen konnte. Sie sah Kendrick an, als sie in dem ehemaligen französischen Schlumpfzimmer standen.
    »Wenn ich Leute für die groben Arbeiten hierher bestelle, wirst du dich dann benehmen?«
    »Deine Zweifel schmerzen mich. Warum sollte ich ahnungslose Seelen erschrecken?«
    »Ich kann mich da dunkel an einiges Geschrei erinnern, kurz nachdem ich angekommen war.«
    »Damals warst du eine andere. Ich wollte, dass du vor Angst in ...«
    »Kendrick!«
    »Den Verstand verlierst«, vervollständigte er den Satz grinsend. »Darin war ich ziemlich geschickt, wenn ich mich schon selbst loben muss.«
    »Geschickt trifft es nicht ganz.« Sie blickte sich im Raum um und stellte ihn sich mit einem Holzboden und kahlen Wänden vor. »Woher stammen die Möbel in deinem Zimmer?«
    »Die hat Jonathan machen lassen. Du erinnerst dich, Matildas Enkel, der meine Familie porträtiert hat?«
    »Völlig unmöglich. Möbel können nicht so lange halten.«
    »Können sie schon, wenn man sie pflegt. Außerdem hat niemand das Schlafgemach benutzt, da es dem Hausherren gehörte. Wer es versuchte, merkte sehr schnell, dass er einen großen Fehler begangen hatte.«
    Sie musste lachen. »Kendrick, du bist ein schlimmer Mann, unglückliche Seelen so zu quälen. Hat es Spaß gemacht?«
    »Gewaltigen Spaß. Ich wollte, ich hätte mir mehr Zeit genommen, mich daran zu erfreuen, was aber kaum möglich war.«
    Er sah sie an, und seine Lächeln war voller Liebe. »Freude habe ich erst vor Kurzem kennengelernt.«
    Genevieve spürte die vertraute Röte in ihre Wangen steigen. Würden seine Bemerkungen sie denn immer und ewig zum Erröten bringen? Sie holte tief Luft und setzte ein heiteres Lächeln auf. Einer derartigen Unterhaltung war sie im Moment nicht gewachsen. Vielleicht, wenn das Erröten abgeklungen war, so in ein paar Wochen etwa.
    »Weißt du, ob es hier in der Nähe gute Antiquitätengeschäfte gibt? Oder eine alte Burg, die wir plündern könnten?«
    »Du wechselst das Thema, doch du sollst deinen Willen bekommen. Ich kann Royce und Nazir auf Möbelsuche schicken. Wenn der Feind erst einmal ausgemacht ist, sollte es ein Leichtes sein, die Burg mit einer beträchtlichen Anzahl von Scheinen in der Hand zu stürmen. Obwohl mir Nazirs Geschmack in puncto Einrichtung etwas Kopfzerbrechen bereitet.«
    ICH VERFÜGE ÜBER EINEN HERVORRAGENDEN GESCHMACK!
    Genevieve erschauderte, als das Echo des Rufes verebbte. »Ich dachte, er streift immer herum.«
    »Er ist recht sesshaft geworden, seit er die neue Attraktion von Seakirk kennengelernt hat«, sagte Kendrick mit leichtem Grollen in der Stimme. »Lass dir gesagt sein, dass es mir nur mit Mühe gelungen ist, ihm zu verbieten, dich im Schlafzimmer zu beobachten. Er wird dort nicht erscheinen, es sei denn, du rufst ihn, und er wird dir gewiss nichts antun, doch mehr kann ich nicht garantieren. Er kann recht lästig sein.«
    ICH BIN NICHT LÄSTIG.
    Genevieve lachte über den verdrießlichen Ton, der in ihrem Kopf erklang. »Er kommt mir recht nett vor.«
    »Und wie komme ich Euch vor, Lady Genevieve?«, fragte Kendrick leise, wobei er ihr tief in die Augen blickte. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher