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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Koffer vom Bett zerren.
    »Du kannst hier neu anfangen, Genevieve«, verkündete er bestimmt, als zählte nur seine Meinung. »Ich helfe dir dabei.«
    »Ich will aber nicht hier anfangen«, erwiderte sie zähneknirschend und zerrte wieder am Koffer. Er ließ sich nicht vom Bett heben. Nazir wurde sichtbar, hielt den Griff fest und wollte den Koffer mit aller Gewalt an sich ziehen.
    »Red keinen Unsinn«, sagte Kendrick und wischte ihre Worte beiseite wie ein lästiges Staubflöckchen. »Dein Geschäft wird hier doppelt so gut laufen. Wir können die Mannschaftsquartiere als Ausstellungsraum nutzen, in dem sich die Kunden die verschiedenen Möbelstücke ansehen können ...«
    Genevieve ließ den Koffer los und wandte sich Kendrick zu, in der Hoffnung, dass er ihre Verzweiflung begreifen würde. »Ich will nicht neu anfangen«, sagte sie. »Mein Leben war dort.«
    »Aber ...« »Du bist ein herzloser, berechnender Mistkerl, Kendrick of Seakirk. Ich verstehe nicht, wie du mir noch ins Gesicht blicken kannst nach allem, was du mir angetan hast. Besitzt du denn überhaupt kein Schamgefühl?«
    »Ich tat, was ich zu der Zeit tun musste. Du weißt, ich hätte es nicht getan, wenn ich dich gekannt hätte.«
    »Und das soll deine Entschuldigung sein?«, gab sie zurück.
    »Kannst du mir das verübeln?«
    »Ja«, schrie sie. »Es war mein Leben, das du ruiniert hast.«
    »Und was ist mit meinem Leben? Ich musste dich hierher bringen, auf welche Weise auch immer.«
    »Um mich zu töten!«
    »Nay«, entgegnete er und schüttelte heftig den Kopf. »Damit du mir dein Anrecht auf die Burg überschreibst.«
    »Mein Anrecht auf die Burg überschreiben?«, wiederholte sie. »Aber warum?«
    Sein Gesicht verzog sich zu einer grimmigen Maske. »Weil das die einzige Möglichkeit für mich ist, frei zu sein. Wenn deine Unterschrift auf dem Vertrag steht, ist Matildas Fluch gebrochen, und ich kann mich meiner Familie im nächsten Leben anschließen.«
    Genevieve schlug die Hand vor den Mund. »Nur deshalb hast du es getan? Nur aus diesem Grund hast du mein Geschäft ruiniert?«
    Er nickte.
    Ein kleiner Schluchzer entrang sich ihr. »Warum hast du mich nicht einfach gefragt? Warum musstest du dabei mein Leben ruinieren?«
    »Ich war der Annahme, du würdest mir nicht freiwillig helfen.«
    »Und jetzt heißt es also entweder dein Traum oder meiner, nicht wahr? Ich verzichte darauf, hier in der Burg zu leben, und du bekommst deine Freiheit, oder du verzichtest auf deine Freiheit, und ich behalte meinen Traum.«
    Sein Gesichtsausdruck war der grimmigste, lebensüberdrüssigste, den sie je gesehen hatte. Seine Antwort war knapp.
    »Aye.«
    »Dann vergiss es«, fauchte sie. »Behalte alles. Meinen Traum und deine Ketten. Ich unterschreibe überhaupt nichts.«
    »Genevieve, das ist es doch gar nicht, was ich will ...«
    »Mir ist egal, was du willst!«
    »Wenn du doch nur Vernunft annehmen würdest«, entgegnete er heftig, »dann würdest du erkennen, dass es klappen könnte ...«
    Genevieve drehte sich um und rannte zur Tür. Aus reinem Instinkt griff sie noch nach ihrer Handtasche. Sie würde sich neue Kleider kaufen, wenn sie erst einmal fort war. So lange sie ihren Pass und einen ordentlichen Batzen von Kendricks Geld hatte, wäre das Leben nicht allzu schlecht.
    »Haltet sie auf, Master!«
    »Lass sie gehen«, blaffte Kendrick. »Sie hört sowieso nicht auf die Stimme der Vernunft.«
    Genevieve hatte es nur purem Glück zu verdanken, dass sie nicht stolperte und die Wendeltreppe hinunterfiel. Noch immer weinend rannte sie durch den Rittersaal und stieß an der Eingangstür mit Worthington zusammen.
    »Mylady!«, rief er aus.
    Sie wich zurück und starrte ihn böse an. »Haben Sie es auch gewusst? Ihr steckt wohl alle unter einer Decke, was? Sie, Bryan und Seine Mistkerlschaft?«
    »Unter einer Decke wobei?«, fragte Worthington ernsthaft verwirrt. »Mylady, was im Namen des Heiligen Georg ist denn geschehen?«
    »Das lassen Sie sich besser von Kendrick erläutern, da er derjenige ist, der mein Leben ruiniert hat.«
    »Oh, Mylady, Ihre Nerven sind überstrapaziert. Lassen
    Sie uns doch eine schöne Tasse Tee trinken, und Sie erzählen mir die ganze Geschichte«, versuchte er sie zu besänftigen.
    »Ich will keinen Tee. Ich will die Schlüssel vom Jag.«
    Worthington zögerte und nickte dann. Mit brennenden Augen sah ihm Genevieve nach. Wie hatte Kendrick nur so gemein sein können? Traumrestaurierungen war das Einzige in ihrem Leben, das

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