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Das Erbe von Glen Crannach

Das Erbe von Glen Crannach

Titel: Das Erbe von Glen Crannach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Howard
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Camilla staunte. Gerade hatte Greg eine Seite seines Wesens gezeigt, von der sie bisher nichts geahnt hatte.
    Als er sich ihr wieder zuwandte, war er jedoch wieder der alte Greg McKeown, den sie besser kannte, als ihr lieb war.
    Finster und mit blitzenden Augen blickte er sie an. “Nachdem ich den von Ihnen angerichteten Schaden behoben habe, sollten Sie mir vielleicht freundlicherweise erklären, was für ein Spiel Sie treiben.”
    Sie blinzelte nur verwirrt. Schließlich packte er sie am Arm und führte sie um ihren Wagen herum zum Land Rover.
    “Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie in der Nähe von Glen Crannach bleiben sollten, weil mit einem Wetterumschwung zu rechnen war!”, herrschte er sie dort an.
    Wie konnte er es wagen, so mit ihr zu reden! Zornig befreite sie sich. “Wofür halten Sie sich eigentlich? Meinen Wärter? Ich brauche Ihre Erlaubnis nicht, wenn ich einen Ausflug unternehmen will. Zu Ihrer Information – ich fahre, wohin ich will und wann ich will.”
    “Das tun Sie tatsächlich”, bestätigte er brüsk und ergriff ihren Arm von Neuem. “Aber Sie sind nicht besonders schlau, wenn es darum geht, den Rückweg zu finden.” Greg öffnete die Beifahrertür des Land Rovers. “Wenn ich nicht gekommen wäre, hätten Sie hier festgesessen, bis der Nebel sich lichtet, und das dauert manchmal Tage.”
    Camilla fröstelte bei dem Gedanken. Das wäre noch schlimmer gewesen als die Schande, ausgerechnet von Greg McKeown gerettet zu werden. Aber nicht viel schlimmer, fügte Camilla im Stillen hinzu, während sie von Neuem versuchte, sich loszumachen.
    “Was soll das?”, fragte sie unwirsch.
    “Das liegt wohl auf der Hand. Ich bringe Sie von hier weg.”
    “Ich kann selbst fahren, brauche Ihnen nur zu folgen.”
    Greg lachte kurz auf. “Wenn Sie glauben, dass ich Wert darauf lege, den Rest des Abends mit Ihnen im Nebel Verstecken zu spielen, haben Sie sich getäuscht. Vielleicht findet Eric an so etwas Vergnügen, aber ich habe für heute genug davon.”
    Ziemlich unsanft beförderte er Camilla auf den Beifahrersitz. “Nun tun Sie ausnahmsweise einmal, was Ihnen gesagt wird, und hören Sie auf, zu widersprechen.” Ehe sie protestieren konnte, hatte Greg seine Lederjacke ausgezogen und sie ihr zugeworfen. “Ziehen Sie das an, sonst erfrieren Sie noch”, knurrte er, ehe er die Tür zuschlug.
    Wütend und dankbar zugleich tat Camilla, wie ihr geheißen, denn sie zitterte vor Kälte. Die Lederjacke war schwer, wunderbar warm und duftete nach Greg. Camilla kuschelte sich hinein und schlug den Kragen hoch.
    “Woher wussten Sie eigentlich, wo ich bin?”, fragte Camilla, nachdem Greg ihre Handtasche sowie die Kameraausrüstung geholt und sich hinters Steuer gesetzt hatte. “Und weshalb haben Sie sich überhaupt auf die Suche nach mir gemacht?”, fügte sie mürrisch hinzu. “Schließlich hat niemand Sie darum gebeten.” Sie nahm es Greg McKeown übel, dass ausgerechnet er ihr Retter in der Not war.
    Er machte kein Hehl daraus, dass er die Rolle nicht freiwillig spielte. Seine Stimme war eisig, als er antwortete: “Nach dem Wetterumschwung habe ich im Hotel angerufen, um festzustellen, ob Sie wieder da sind.” Er startete den Motor und trat ein paarmal aufs Gas. “Mein … der Gärtner teilte mir mit, dass er Ihnen einen Ausflug zum Loch Maree empfohlen hat, deshalb habe ich es darauf ankommen lassen und bin in die Richtung gefahren. Allerdings muss ich Ihnen sagen, dass Sie nicht leicht zu finden waren. Wir sind hier meilenweit von der Straße nach Glen Crannach entfernt.”
    Camilla verkroch sich tiefer in die Lederjacke, während Greg den schweren Wagen anrollen ließ. Natürlich war Camilla bewusst, dass sie sich bei Greg bedanken sollte. Schließlich hatte er sie vor einer Tortur – wenn nicht gar vor einem frühzeitigen Ende – bewahrt. Doch es widerstrebte ihr, das anzuerkennen, und deswegen blieb sie stumm.
    Gregs nächste Bemerkung enthob sie ohnehin der Notwendigkeit, den Dank in Worte zu fassen. “Ihnen ist ja wohl klar, dass ich Sie nur gesucht habe, um den Ärger zu vermeiden, den Ihr Verschwinden unweigerlich verursacht hätte.” Sarkastisch fügte er hinzu: “Vor allem habe ich natürlich an den armen Eric gedacht. Ihr Hinscheiden hätte ihn schließlich eines langen und glücklichen Ehelebens beraubt. Um seinetwillen hielt ich es für meine Pflicht, Sie aufzuspüren.”
    “Wie ungewöhnlich ritterlich von Ihnen.” Camilla wandte abrupt den Kopf ab. Wie immer, wenn Greg

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