Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)
Bier.“
Als Nachtisch schlug Robert einen Reiskuchen vor.
Als der Kellner zum Kassieren kam, gab Robert großzügig Trinkgeld und fragte anschließend den Kellner etwas aus.
„Nettes Lokal. Es muss Spaß machen, in so einem schönen Lokal zu arbeiten.“
„Ja, ich arbeite sehr gerne hier. Seit 11 Jahren genau.“
„Und, wollen Sie so lange hier arbeiten, bis es einstürzt?“
„Oh, das wird es nicht. Da ist unser Chef ganz genau und die Vorschriften auch.“
„Das Gebäude steht doch sicherlich unter Denkmalschutz.“
„Aber natürlich.“
„Ist es schon lange in Familienbesitz?“
„Ja, ich glaube in der 4. Generation gehört es der Familie Postler, das ist mein Chef. Aber ich fürchte, dat wird nicht mehr lange so bleiben.“
„Warum das denn nicht?“
„Die beiden Kinder des Chefs haben keine Beziehung zum Restaurantwesen und zum Gaststättengewerbe. Der Junge iss Jurist und das Mädchen studiert irgendetwas mit Medien. Die will zum Fernsehen oder Film. Wollen ja heute viele, nä, hä, hä.“
„Ist das so lustig?“
„Nein, tschuldigung. Iss nur Galgenhumor. Tut mir leid der Chef, dass die Kinder so ganz andere Interessen haben. Ich meine, in vierter Generation jehört dat hier der Familie des Chefs und dann muss dat irgendwann einmal verkauft werden.“
„Wie alt ist ihr Chef denn?“
„Der ist 75 oder 78. Aber ich sach ihnen, wenn der nich krank wird, dann macht der bis hundert.“
„Das ist ja beruhigend.“
Mit 75 bzw. 78 Jahren sollte man eigentlich an ein ruhiges Rentnerdasein denken und dies der Hektik eines Restaurants vorziehen. Dieses Gebäude lag idealerweise genau über dem ehemaligen Portalgang und es hatte vom 9. bis 17. Jhd. der Stiftung gehört, bis das Portal instabil wurde und man damals meinte, dass es nun nutzlos wäre. Aber die Zeiten änderten sich und das Portal war wieder ein stabiler Durchgang, so dass dieses Gebäude zurückgekauft werden musste und erst, wenn das nicht ging, würden andere Nachbarhäuser interessante Kaufobjekte werden. Wenn der derzeitige Besitzer zu sehr an diesem Haus hing, würde es schwierig werden, ihn zum Kauf zu verführen. Vielleicht die Kinder dann einbeziehen. Junge Leute hatten oft einen größeren Hunger auf Geld, als ihre betagten Eltern.
„Und mit 78 braucht man auch etwas Ruhe. Zumindest nachts dürfte es hier aber nicht so ruhig sein. Wohnt ihr Chef denn auch in diesem Haus?“
„Nein, nein, der wohnt hier nicht mehr. Ganz oben unterm Dach wohnen zwei Lehrlinge und ein Kellner“
Sie verließen das Lokal und traten nach draußen in das helle Tageslicht. Gently musste zwinkern, denn die Butzenfenster des historischen Gebäudes hatten verborgen, dass draußen die Sonne hell und strahlend schien.
Robert schlenderte, gefolgt von Gently, die Pontstrasse entlang, sah sich die anderen Häuser an und überlegte, welches wohl am ehesten zum Verkauf stünde.
Die Pontstraße ist teilweise Fußgängerzone und teilweise verkehrsberuhigt. Alte Erinnerungen kamen in Robert hoch, als er dem Lauf der Straße folgte. Sie gingen an Geschäften und Kneipen vorbei, über Fußgängerzonen und verkehrsberuhigte Teile, bis zum Templergraben. Vor dem Ponttor wendeten sie und gingen zurück zum Marktplatz, der umrahmt ist von vielen Straßen-Cafes, fanden einen Platz und Robert schlug Aachener Printen und Kaffee vor.
Er hatte den Platz so gewählt, dass er auf den historischen Prachtbau blicken konnte.
Die Jahrhunderte haben die ehemals hellen Mauersteine des historischen Prunkgebäudes mit schwarzer Patina gefärbt. Aber die vielen hellen fast weißen renovierten Steinflächen dazwischen geben dem Mauerwerk ein changierendes fast geheimnisvoll lebendiges Aussehen.
Dann stand der Termin beim Makler an, der sich als eine mollige Frau erwies.
Gently musste im Wartezimmer bleiben, während Robert mit der Maklerin, Paula Schmidt, seinen Kaufwunsch besprach.
„Ich möchte das Restaurant Postler kaufen. Kennen Sie es“
„Ja, natürlich. Ein sehr gutes Restaurant. Im Besitz von Alfred Postler.“
„Dann haben Sie sicherlich auch eine Vorstellung von dem Marktwert.“
„Was wollen Sie denn bezahlen.“
„Sagen Sie mir doch einfach den Marktwert.“
„Oh, das dürfte nicht billig sein. Es läuft sehr gut, sehr gute Lage, nahe am Marktplatz. Da müssen Sie schon etwas zulegen. Wenn Sie aber ein Haus kaufen wollen, dass nicht so zentral liegt, dann könnte ich Ihnen ein paar interessante Objekte zeigen.“ Sie griff
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