Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)
die Küche, um zum Schluss die Kellerräume mit dem Weinkeller zu besichtigen.
Dabei nahm Postler einen alten Rothschild aus dem Regal mit nach oben.
„Den müssen Sie unbedingt probieren. Ein klasse Wein.“
Sie gingen zurück in Postlers Büro, wo Postler zwei Gläser füllte.
„Auf Ihr Wohl, Herr Stadler. Ja, nun. Ich sehe, dass Sie ein berechtigtes Interesse an diesem Haus haben und ich würde es Ihnen sofort verkaufen, wenn ich es verkaufen wollte. Sehen Sie, ich arbeite noch sehr gerne und ich kann es ja auch noch. Wenn das nicht der Fall wäre, würde ich es Ihnen sofort verkaufen. Ihnen und niemand sonst.“
„Ich habe mich jetzt schon in dieses Haus verliebt, das Haus meiner Ahnen. Warum erst später. Sie könnten weiter die Geschäfte führen.“
Verkaufen und weiter die Geschäfte führen? Das lies den alten Herrn aufhorchen. Eigentlich war er ja nur neugierig auf diesen Mann gewesen, dessen Urahnen aus diesem Haus stammten. Alfred Postler musste an seine Kinder denken, die so gar kein Interesse an dem Lokal hatten. Nach seinem Tod würden sie es daher sowieso sofort lukrativ veräußern, und zwar ohne Rücksicht und ohne Erwägungen, was gut für das Haus wäre. Dieser Johann Stadler aber war gut für das Haus. Er passte in dieses Haus, er gehörte hierhin, so wie er Alfred Postler hier seinen Platz hatte.
Und er würde es instand halten, von außen restaurieren, das Alte erhalten, nichts verändern, was nicht verändert werden durfte. Aber Bestand würde er bringen. Das sah man ihm an.
Alfred Postler war beeindruckt von Johann Stadler. Er fand ihn sympathisch, er mochte ihn und er wollte ihm den Gefallen tun, das Haus seiner Ahnen zurückzuerhalten.
„Sie meinen ich könnte Geschäftsführer sein?“
„Wenn Sie wollen gebe ich Ihnen eine Arbeitsplatzgarantie, deren Ende Sie alleine bestimmen können.“
Es war verlockend, so früh seinen Nachlass zu regeln, alles rechtzeitig ordnen und verhindern, dass es nach dem Tode zum Streit zwischen den Kindern kam.
Alfred Postler trank großzügig von dem vollmundigen Rotwein in seinem Glas, so dass Robert sich beeilte, auch sein Glas zu leeren, als Postler zur Flasche griff, um nachzufüllen. Robert spürte, wie es in dem alten Herrn arbeitete, wie er überlegte, und wie er allmählich von dem auf-keinen-Fall-jetzt-schon-verkaufen-wollen abwich und die Vorteile eines baldigen Verkaufs abwägte.
Er sah, dass Postler zu einem Entschluss gekommen war.
„Ich werde mit meinen beiden Kindern telefonieren. Ich werde mich mit meinem Sohn und meiner Tochter besprechen. Sie können davon ausgehen, dass beide eher für als gegen einen Verkauf sind. Kommen Sie morgen im Laufe des Tages wieder vorbei. Was sagten Sie noch mal, wollen Sie zahlen?“
***
Der Malpir, Fürst Gransu, fühlte wie es ihn zerriss. Innerlich und äußerlich, als wenn ihn jemand in Stücke zerfetzen würde. Die Qual und der Schmerz waren schier unerträglich, vergingen aber schnell und dann war Nichts, Schwärze. Er wusste nicht, dass der Schmerz davon kam, dass ihn das Empfangs-Portal nicht aufnahm, als ihn das Portal in den Olgas auflöste und nach Horna in Horcatt abstrahlte. Doch die Verbindung kam nicht zustande, da Horna ihn wegschleuderte. Dabei verzerrte sich seine Struktur. Mehrmals wanderte er zwischen beiden Portalen hin und her, die ihn anzogen und abstießen und dabei immer mehr verformten. Bis sie sich endgültig vor ihm verschlossen.
Das, was er jetzt war, eine atomare Auflösung seines Wesens, verwandelt in eine elektromagnetische Welle, flog durchs All, weit weg von Foresterra, aber irgendwo im Sonnensystem Erde, mal außerhalb der irdischen Anziehungskräfte, dann wieder im Bereich der Erdanziehungskraft. Hier war er nun gefangen. Denn es gelang ihm lange nicht, der Erdanziehungskraft zu entkommen.
Zwischen den Phasen, wo Nichts war, gab es die Phasen des Schmerzes, dann wieder sah er die Sterne des Weltalls, und im nächsten Moment zog und zerrte etwas an ihm, dass es ihm Unbehagen und Angst bereitete.
Diese Angst wich und er beruhigte sich, als er in eine etwas stabilere Laufbahn in der Stratosphäre des Planeten unter ihm eintrat. Er war schwach, er war hilflos, er war körperlos und dennoch konnte er sehen und empfinden, aber er wusste nicht, was mit ihm passiert war. Manche Lichter sahen aus wie Sterne, und unter ihm waren Wolken, Meere und Kontinente. Aber alles zog rasend schnell vorbei, und er konnte nicht erkennen, wo
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