Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)
keine echten Waldowner, wenn auch ab und zu unter den Fußgängern, die an seiner Gasse vorbeigingen, einige mit dunklerer Hautfarbe dabei waren, so doch keiner mit der richtigen dunkelroten Haut. Niemand von ihnen hatte die dazu gehörenden orangefarbenen Haare, die schon über den Augenbrauen an der Stirn beginnen. Es gab auch keine Horsa unter ihnen. Keine Elben und keine Gerraner.
Mit der Zeit war es dunkel geworden und die Straßenlaternen waren angegangen. Gransu beobachtete die an der Gasse vorbeirollenden Autos, Motorräder und Fahrräder und die auf dem Bürgersteig vorbeischlendernden Personen. Er sah die unterschiedlichsten Kleidungsstile. Auch ein paar Rocker und Punks, die er sehr seltsam angezogen fand.
Er stellte fest, dass er mit seiner Lederhose und seinen Lederstiefeln hier nicht auffallen würde und zog daher die ihn einengende Hose des Kellners aus. Dann öffnete er die Knöpfe des weißen Hemdes. Die Leute hier waren so unterschiedlich angezogen, dass er diese dämlichen Sachen nicht mehr anhaben wollte. Sofort fühlte er sich wohler, weil er nun mehr Bewegungsfreiheit hatte.
Dann kam plötzlich mit knatterndem Geräusch ein Motorrad in seine Gasse gefahren. Ein Mann in schwarzer Ledermontur und Helm schob das Motorrad auf den freien Platz neben den Mülltonnen, ohne Gransu zu bemerken, der sich nur wenige Meter von ihm an die Wand drückte, und dann, als das Motorrad abgestellt war und der Mann seinen Helm abgenommen hatte, vorschnellte, den Mann von hinten angriff, ihn umklammerte, zu Fall brachte und seine spitzen Eckzähne in dessen Hals reinbohrte. Während der ganzen Zeit versuchte sich der Mann vergeblich zu wehren. Aber als sich das Gift in seinem Körper ausbreitete, zappelte er nur noch hilflos mit den Beinen.
Gransu ließ ihn los, ging drei Schritte zurück und beobachtete sein Opfer abwartend.
Ralf Hanke begriff nicht, was mit ihm geschehen war. Gerade noch hatte er um sein Leben gefürchtet, dann löste sich die Umklammerung und er war frei. Verwirrt griff er sich an den Hals. Da war Blut an seinen Fingern. Wenige Meter entfernt stand der Kerl, der ihn angegriffen hatte mit verschränkten Armen neben dem Motorrad.
Wollte der ihm das Motorrad klauen?
Der fremde Angreifer schüttelte den Kopf, dann nahm er den Motorradhelm von der Erde und setze ihn sich auf.
„Zeig mir, wo du wohnst“, sagte Gransu auf maldanisch.
Ralf Hanke schüttelte benommen den Kopf, zwinkerte mit den Augen und hatte nur noch das Bedürfnis, nach der langen Motorradtour durch die Eifel, in seine Wohnung zu kommen, Zwar hatte er sich mit Frank und Malte im Domkeller verabredet, um noch einen zu heben und gerade aus diesem Grund erst sein Motorrad hier bei seiner Wohnung abgestellt, da er schon zwei Punkte in Flensburg hatte und deshalb stark darauf achtete nie mit Blutalkohol zu fahren. Ach er würde Frank anrufen, dass er später nachkomme. Erst einmal wollte er in seine Wohnung. Er merkte nicht, dass ihm Gransu folgte, ging ums Haus herum zum Eingang, Gransu war eng hinter ihm. Auch während der Aufzugfahrt in den 4. Stock stand Gransu dicht neben ihm. Ralf Hanke bemerkte es nicht. Als er seine Wohnungstür öffnete, folgte Gransu ihm, und nachdem die Tür ins Schloss fiel, waren Ralf Hanke und Fürst Gransu zusammen in einer Wohnung.
Ralf Hanke schlüpfte aus seiner Lederjacke. Danach ging er ins Wohnzimmer, setzte sich aufs Sofa und begann, seine schwarze Lederhose auszuziehen. Nicht mehr so eng neben ihm, sondern in der Diele, stand Fürst Gransu, den Motorradhelm immer noch auf dem Kopf, betrachtete er sich im Spiegel. Trotz seiner scheinbaren Unbekümmertheit, war er hoch wachsam und innerlich auf Alarm eingestellt für den Fall, dass sich diese leichte Beute auf einmal wehren sollte.
Ralf Hanke war blass, die fast weiße Gesichtshaut bildete einen scharfen Kontrast zu seinen rostbraunen Haaren. Er hatte Kopfschmerzen. Packte sich an die Stirn und rieb. Aber die Kopfschmerzen blieben. Irgendetwas war komisch. Dieser seltsame Schatten auf seinen Augen und im Zimmer war irritierend.
Er ging zum Fernseher und stellte irgendeinen Sender ein.
„Vermutlich brauche ich Schlaf und endlich einmal Urlaub“, dachte er. Dann schlief er auf dem Sofa ein.
Nun hatte Gransu viel Zeit, sich in der Wohnung umzusehen. Er ging zum Bücherregal und nahm die Bücher in die Hand. Viele Bücher mit denen er nichts anfangen konnte. Legte sie wieder schnell beiseite, bis er auf einen großen Weltatlas
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