Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)
ein Versuch, sie zu beruhigen, sondern tatsächlich möglich. „Es tut mir wirklich sehr leid. Dieses unglückliche Zusammentreffen. Ich war auf dem Weg zu ihm, als es passiert sein muss. Ich ging zu Fuß vom Hotel aus, dem Quellenhof, und als ich vor dem Lokal ankam, war dort schon alles von der Polizei abgesperrt.“
Sie nickte, schluchzte auf und wischte sich ein paar Tränen ab.
„Was für eine schreckliche Tat. So viele Tote. Ich bin so froh, dass Vater überlebt hat. Er liegt im Wachkoma. Sieht uns nicht, hört uns nicht, kann nicht sprechen. Er hat erfreulicherweise keine Gehirnblutungen und keine schlimmen inneren Verletzungen. Er hat schlimme Prellungen und dunkle Blutergüsse. Seine Schulter ist verstaucht und gequetscht. Es geht ihm also, im Vergleich zu vier Toten, gut.“ Sie schluckte. “Aber es ist ungewiss, wann er aus dem Koma erwachen wird. Der Arzt sagte, dass Wachkoma jahrelang dauern kann. Der Unterschied zum Koma ist, dass er nicht künstlich beatmet werden muss und keine Gehirnblutungen hat. Wir wissen nicht, ob der das Lokal alleine weiterführen kann, wie bisher. Und was machen wir in der Zwischenzeit damit? Ohne Koch, ohne Kellner, ganz ohne Personal. Das gesamte Stammpersonal tot!“
Sie weinte weiter und fügte hinzu. „Sie tun mir alle so leid .“
Er legte ihr begütigend und tröstend eine Hand auf die Schulter, die andere Hand legte er auf ihren rechten Unterarm. Nach einer Weile versiegten ihre Tränen, sie nahm ein Taschentuch, trocknete die Augen, schnäuzte sich kurz. Dann sah sie ihn dankbar an.
„Ich muss zurück ins Zimmer zu meinem Bruder. Kommen Sie doch mit.“
Sie ging los und er folgte ihr. Der Polizist stand auf und versuchte, ihn abzuhalten.
„Sie dürfen nicht rein.“
Robert lächelte ihn freundlich an und sagte begütigend. „Ich bin ein Geschäftsfreund von Herrn Postler.“
„Er darf mit hinein“, sagte die Tochter.
Der Polizist gab seine abwehrende Haltung auf, lockerte sich merklich, zog die Hand zurück, mit der er gerade noch Mr. John Stadler abhalten wollte, hinter der Tochter des im Koma liegenden Raubopfers in dessen Krankenzimmer zu gehen, setzte sich stattdessen wieder und nahm die Bildzeitung vom Flur auf.
Robert trat ein. Der Sohn von Postler saß neben dem Fußteil des Bettes in einem Sessel, den Kopf in beide Hände gestützt, was ihm einen halb schläfrigen, halb besorgten Ausdruck gab. Seine Schwester beugte sich zu ihm, sagte leise, um ihn nicht zu erschrecken.
„Ich habe Mr. Stadler, du weißt wen, draußen getroffen und ihn mitgebracht .“
Der Bruder zuckte mit dem Kopf hoch, die Hände fielen auf die Schenkel, er kniff kopfschüttelnd die Lippen zusammen, stand dann aber auf, um Robert höflich im Stehen die Hand zu reichen.
„Ich hoffe mit Ihnen auf eine baldige Genesung“, sagte Robert anteilnehmend. Das sorgte für eine entspanntere Haltung von Klaus Postler.
„Wir können froh sein, dass er nicht unter den vier Toten ist.“
„Sie sagen es.“
Robert ging näher zum Kopfende des Bettes und betrachtete den alten Mann. Sein Blick fiel dann auf die angeschlossenen medizinischen Geräte.
„Er atmet selbsttätig.“
„Ja.“
„Herzschlag ist normal.“
„Sind Sie Arzt?“
„Nein. Nur fachkundiger Laie. Ich sehe, dass Ihr Vater hier sehr gut versorgt ist.“
„Nun, es besteht keine Lebensgefahr. Er liegt im Wachkoma, aus dem er morgen oder übermorgen aufwachen könnte. Er hat keine ernsthaften Verletzungen. Er hat einen Schlag gegen den Kopf erhalten, der ihn sofort bewusstlos machte und ins Koma beförderte, aber sonst keine ernsthaften Schädelverletzungen verursacht hat.“
„Dann bin ich beruhigt und will ich Sie nicht weiter stören.“
Klaus Postler nickte abwesend.
Seine Schwester folgte Robert, als er aus dem Zimmer ging.
„Bleiben Sie noch in der Stadt?“ fragte sie auf dem Flur.
„Ein paar Tage. Maximal eine Woche. Wenn die Genesung Ihres lieben Vaters länger dauern sollte, informieren Sie mich bitte, sobald Ihr Vater wieder fit und gesund ist, und ich werde mich sofort bei Ihnen melden.“
Sie seufzte auf.
“Zum ersten Mal denkt er ernsthaft an einen Verkauf, und dann so etwas. Ich war gestern so froh, als er mit mir telefonierte und mir sagte, dass er mit Ihnen einig ist und endlich verkaufen will. Was machen wir denn jetzt bloß?“
„Wir müssen abwarten.“
„Ich werde morgen mit meinem Bruder sprechen, was wir tun können, falls Papa längere Zeit im Koma
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