Das Erdportal - Band 1 - Traumstrand (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)
versuchte, verweigerte sie ihm jedes Mal den Zutritt und erlaubte nur seine leidenschaftlichen Umarmungen im Türrahmen.
Robert wurde aus ihrem Verhalten nicht klug. Sie wollte es wohl nicht genau so wie er, weil sie ihn nicht liebte.
„Ich liebe dich wirklich Helen. Warum bist du immer so abweisend? Kannst du dich nicht erinnern, wie wunderbar es ist, wenn man sich liebt?“
Nein, das konnte sie nicht, denn schließlich war sie eine noch nicht entjungferte Siebzehnjährige gewesen, als sich ihre Seele auf die Reise zu den Korallenriffen machte. Aber das musste sie ihm nicht erklären. Denn seine Bestimmung war die Erde, während sie auf Foresterra bleiben würde. Bloß keine zu enge Beziehung, wenn die Trennung wie ein Warnschild vor ihr stand.
Wie üblich standen sie im Türrahmen vor ihrem Zimmer. Sein Körper lehnte schwer an ihrem. Sie hatten sich ausgiebig bis zur Ekstase geküsst, fand Helen, die jetzt Schluss machen wollte, mit der Rummacherei und endlich ins Bett wollte. Definitiv allein.
„Hast du Angst vor den Konsequenzen“? fragte er drängend.
Dumme Frage. Natürlich hatte sie Angst vor den Konsequenzen. Angst davor, verlassen und enttäuscht zu werden.
„Ich werde dich auf immer und ewig lieben. Außerdem habe ich ein Verhütungsmittel bestellt.“
„Was, woher?“
„Über den Verisat. Es ist heute Nachmittag mit dem Versorgungsgleiter angekommen. Man muss nur eine Tablette nehmen, die dann vier Wochen lang wirkt.“
Sie war so baff, als er tatsächlich ein Tablettendöschen aus seiner Hosentasche zog, dass sie ihm wütend eine Ohrfeige an den Kopf knallte. Gleichzeitig stieß sie ihn von sich, verschwand im Zimmer und schloss mit Karacho die Tür zu.
„Helen, sei nicht so schrecklich prüde. Es ist egal, wer die Tablette nimmt. Sie wirkt bei dem Mann genau so wie bei der Frau. Daher habe ich schon die Tablette genommen.“
D er Tag der Senatssitzung kam immer näher, während sie jeden Tag stundenlang Lernprogramme ansahen, vor den Bildschirmen saßen und Informationen aufnahmen.
Michael empfahl ihnen drei Tage vor dem Termin, ihr Wissen und ihre Informationen über die politische Verwaltungsstruktur von Allthania und den Senat weiter zu vertiefen.
Der Senat hat seinen Sitz in Allthania. 3 Flugstunden entfernt, wenn man den schnellsten der Gleiter nimmt, die in Michaels Hangar stehen.
Senator Michael führte sie daher auch an dem Tag der Senatsversammlung zu den größten der Fluggleiter im Hangar. Ein elegantes silbern glitzerndes Wunderwerk der Technik, das sich lautlos in die Luft erhob und ruhig und sicher losdüste.
Unvermittelt stand Pauls Gesicht vor Helens innerem Auge. Paul, an den sie so lange nicht gedacht hatte, weil so viel Neues passiert war und daher so viele Eindrücke ihn verdrängt hatten. Paul ging es wohl genau so. Denn er hatte sich bisher nicht gemeldet.
„Werden wir Paul sehen? Er ist doch auch sicher ein Senator?“
„Paul? Natürlich.“
Sie freute sich. „Schön, dann sehen wir uns endlich wieder. Ich frage mich, warum er sich nie gemeldet hat. Er weiß doch sicher, dass Robert und ich schon lange bei dir sind?“
„Nimm das nicht persönlich Helen. Paul ist mit Leib und Seele Physiker und Mathematiker. Sobald er bei uns angekommen war, hat er sich sofort in die Wissenschaft gestürzt. Er hat übrigens seinen Namen geändert. Er heißt jetzt Paulstone.“
„Ach“?
„Es gibt schon einen Senator mit Namen Paul, einen zweiten der Paulus heißt, dann einen Paolo und einen Paolini.“
Nach 3 Stunden Flugzeit schwebten sie über Allthania. Vor ihnen lag die Stadt und dahinter erhob sich in den violettfarbenen Himmel der weiße schneebedeckte Gipfel eines riesigen Kegelberges, der Xantende, majestätische 10 km in den Himmel.
Davor in einer grünen Ebene lag Allthania. Dies ist eine reine Verwaltungs- und Wohnstadt. Hier gibt es keine Industrieanlagen, keine Fertigungsanlagen.
Robert wusste inzwischen durch seine Studien im Lerncenter dass die unbeschreiblichen technischen Wunder, über die die Senatoren verfügten, hier nicht hergestellt wurden, sondern an anderen Orten produziert wurden. Man hatte sie ausgelagert. Und sie waren schon lange nicht mehr dort, wo die ersten Fertigungsanlagen vor 2000 Jahren entstanden, als an den Hängen des Xantende die großen Erzvorkommen gefunden wurden, die den Grundstein für die antike Blütezeit und folgende Technisierung der ersten großen Hauptstadt Allthania boten. Später
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