Das erste Date – Erotischer Liebesroman
muss dringend für eine Klausur nächste Woche lernen. Wenn du magst, kann ich dich gerne wieder abholen.“
„Das ist nett und meine Füße danken dir im Voraus. Ich melde mich, wenn ich Hilfe in der Not brauche.“
Er lachte und drehte den Oberkörper, um nach hinten zu sehen und rückwärts aus der Einfahrt zu fahren. Dabei legte er den rechten Arm um den Beifahrersitz. Ich weiß nicht, warum, aber ich fand diese Geste schon immer überaus männlich und sexy. Zum ersten Mal nahm ich mir Zeit, Jakob genauer zu betrachten.
Mit seinen dunklen Haaren und dem energischen Kinn samt Grübchen war er alles andere als unattraktiv, aber ich hatte ein ganz gutes Gespür und konnte mir daher schon denken, dass er absolut nicht in mein Beuteschema fiel.
Ganz am Anfang, als wir uns noch Mühe gegeben hatten, sogar uns selbst eine normale Beziehung vorzugaukeln, war der Sex mit Sebastian für mich genauso frustrierend gewesen wie für ihn. Aber ich wollte Sebastian nicht verunsichern, damals waren wir uns beide noch nicht sicher, was wir wollten. Als er mir dann endlich beichtete, dass es gar nicht an mir lag, sondern an ihm, war ich zwar erleichtert gewesen – mir aber trotzdem sicher, dass es zum Teil eben doch an mir lag.
Normalen Sex fand ich einfach langweilig und es dauerte eine Weile, etliche Bücher und Pornos, bis ich ein Konzept entwickelte, woran das lag. Die schlichte Wahrheit war, dass ich eine recht stark ausgeprägte devote Ader hatte.
Nachdem wir uns mit unserer merkwürdigen Beziehung arrangiert hatten, gingen wir beide auf Männerfang – allerdings unabhängig voneinander und wir sprachen nicht darüber. Sebastian suchte sich schwule Männer und ich mir dominante.
Leider war ich mir ziemlich sicher, dass Jakob nicht in diese Kategorie gehörte. Immer wieder schielte er auf meine Beine und sagte dann: „Ich hoffe, ich habe dir da keinen blöden Rat gegeben. Wenn du doof angemacht wirst, ist das jetzt ja irgendwie meine Schuld.“
Da musste ich grinsen. „Keine Sorge, ich gehe nicht auf den Straßenstrich oder strippen oder so. Du weißt selbst, dass Kochs ein total harmloser Laden ist. Und sollte doch irgendetwas sein, habe ich ja deine Handynummer und du holst mich ab.“
Er nickte eifrig und sah zu, wie ich ausstieg. Durch seine Hilfe war ich sogar wirklich pünktlich da. „Danke, Jakob. Du hast mir praktisch das Leben gerettet. Bis später!“
Erst, als ich durch die Tür war, startete er wieder den Motor.
Koch, der Namensgeber der Kneipe, saß noch bei einem Kaffee im Hinterzimmer und war offensichtlich zufrieden mit meinem Outfit. Er zeigte mir den Feuerlöscher und den hinteren Notausgang. Dann erkundigte er sich, ob ich die Nummer der Feuerwehr wüsste.
„Klar. 112“, antwortete ich irritiert.
Koch nickte. „Wunderbar, damit hätten wir die Sicherheitsschulung hinter uns gebracht. Willkommen an Bord!“ Er hielt mir seine kräftige Pranke hin und sagte gleichzeitig: „Die Schuhe wirst du in ein paar Stunden schon bereuen, Mädchen.“
Schuldbewusst sah ich nach unten. „Ich weiß, auf die Schnelle hatte ich nichts anderes.“
Koch zuckte mit den Schultern, als wollte er sagen, dass es ja nicht seine Füße waren. Er zeigte mir den Bereich hinter der Theke und ließ mich ein Bier zapfen. Das konnte ich glücklicherweise schon und er entließ mich mit den Worten: „Dann kann ja nichts mehr schief gehen.“
Drei Stunden später lehnte ich im kleinen Badezimmer für Mitarbeiter meine Stirn gegen den kühlen Spiegel und versuchte, zur Ruhe zu kommen. Mit mir waren noch zwei Mädels da, die alles spielend meisterten, während ich vollkommen überfordert war.
Ich konnte noch nicht einmal sagen, woran es lag. Schon allein durch die Tatsache, dass ich kurz vor dem Uni-Abschluss stand, war ich mir sicher, dass ich nicht blöd war und trotzdem war ich nicht in der Lage, mir eine simple Getränkebestellung zu merken, geschweige denn, wer welches Getränk bestellt hatte.
„Hoffnungslos“ war das Wort, das mir heute schon unzählige Male durch den Kopf geschossen war.
Die Tür ging auf und Claudia, eine der anderen Kellnerinnen, stand vor mir. Mitleidig sah sie mich an und klopfte mir auf die Schulter. „Kopf hoch, das ist echt kein Job für jeden. Ist doch nicht so schlimm.“
Toll, sie gab sich nicht einmal Mühe, so zu tun, als wäre das nur ein Anfängerproblem. Nein – offensichtlich lag es an mir. Schulterzuckend sagte ich: „Da hast du recht.“
„Machst du
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