Das erste Date – Erotischer Liebesroman
was oben gerade passiert war.
Pokerface, Mo, denk an dein Pokerface, feuerte ich mich selbst an. Koch bedachte mich mit einem gutmütigen Blick. „Ist nichts für dich, nicht wahr?“
Mit einem vorsichtigen Lächeln schüttelte ich den Kopf. „Tut mir wirklich leid. Hoffentlich habe ich dir keine Kundschaft vergrault.“
Er lachte dröhnend und reichte mir einen 20-Euro-Schein aus der Kasse. „Okay?“, fragte er mich und ich nickte schnell. Dann stürzte ich aus der Kneipe – viel früher, als ich eigentlich geplant hatte.
Ich hätte das Geld von Koch beinahe abgelehnt, aber mit welcher Begründung? Dass ich gerade genügend Scheine zugesteckt bekommen hatte?
Den Kopf in den Nacken gelegt betrachtete ich die funkelnden Sterne über mir und spürte ein hysterisches Kichern in meiner Kehle aufsteigen. Ich hatte gerade gestrippt – für Geld. Einen Moment schloss ich die Augen und genoss nur die frische Nachtluft.
Vor mir lag der Abteiplatz mit dem Kopfsteinpflaster, rechts der mit Bäumen gesäumte Vorplatz der Kirche, links der Parkplatz der Kneipe. Wenn ich zügig gehen würde, sollte ich in einer Viertelstunde zuhause sein.
Ich warf einen Blick auf die Armbanduhr, es war gerade einmal kurz nach elf. Sollte ich vielleicht noch einen Abstecher ins D4rkster machen und einen Mann abschleppen? Ich fühlte mich gerade so herrlich aufgeputscht und wie ein richtiges Luder.
Ob ich Sebastian von meinem überraschenden Auftritt erzählen sollte? Nein, er würde vermutlich einen Blutsturz bekommen und Sanne fiel auch aus, sie wusste ja nichts von Sebastians und meinem Doppelleben. Und Dons Gesicht wollte ich mir lieber gar nicht erst vorstellen. Dann musste es wohl mein kleines Geheimnis bleiben. In Gedanken versunken sah ich noch einmal auf die Uhr.
„Ich hoffe, du spielst nicht mit dem Gedanken, in diesem Aufzug noch irgendwo hinzugehen.“
Mein Herz raste, als ich herumwirbelte und ihn anstarrte. Also schleichen konnte er schon, das musste ich ihm lassen. Er stand lässig vor mir, die Hände in die Hosentaschen geschoben und grinste mich an. Auf eine Art, die dafür sorgte, dass die feinen Härchen an meinem Körper sich aufrichteten – und zwar ausnahmslos alle. Dass ich nicht zitterte, war alles.
„Erstens geht dich das überhaupt nichts an und zweitens war genau das mein Plan.“ Die Wut rauschte noch immer durch meine Blutbahn und ich war fest entschlossen, ihn auflaufen zu lassen. Er schnalzte mit der Zunge und kam langsam auf mich zu. Ich wich zurück, doch er ließ sich davon gar nicht stören und umkreiste mich.
„Ich weiß nicht – die Vorstellung gefällt mir ganz und gar nicht“, sagte er dann.
Empört holte ich Luft, was fiel diesem Kerl eigentlich ein? „Wie schön, dass das nicht die geringste Rolle spielt.“ Ich drehte mich auf dem Absatz um und lief davon. Angst hatte ich keine, wir befanden uns noch immer auf dem hell erleuchteten Vorplatz und obwohl ich zierlich war, hatten meine Brüder mir schon oft versichert, über ein beeindruckendes Lungenvolumen zu verfügen. Notfalls würde ich die ganze Stadt mit meinem Kreischen alarmieren.
Er lief einfach neben mir und ich wusste nicht, was ich davon halten sollte, also blieb ich abrupt stehen. Ich wich zurück, als er ebenfalls anhielt und dabei einen Schritt auf mich zumachte. Probehalber kam er noch näher und ich wich wieder zurück. Schon ärgerte ich mich über mich selbst.
„Das reicht. Ich kann mich verteidigen.“ Der eiskalte Ton in meiner Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass ich es ernst meinte. Eigentlich schade, denn er war wirklich unfassbar attraktiv und roch obendrein sehr gut. Doch er war selbst Schuld.
„Das glaube ich dir gern. Aber ich fürchte, du bist viel zu faszinierend, als dass ich dich einfach gehen lassen kann.“
„Soll das ein Kompliment sein oder hast du dir das von einem irren Serienmörder abgeguckt?“
Seine Antwort erstaunte mich. „Ein bisschen von beidem.“
Mit Mühe konnte ich das Lachen unterdrücken. Ich fand ihn ohnehin schon unwiderstehlich und dann hatte er auch noch Humor. Ich wich einen weiteren Schritt zurück.
So eine Scheiße! In Gedanken fluchte ich lauthals. Er hatte mich so sehr aus dem Konzept gebracht, dass ich mit dem Rücken zu einem Baum stand. Ich war zwischen ihm und einem Baum gefangen.
Doch er machte keine Anstalten mich zu berühren, er stand einfach nur sehr dicht vor mir und hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt. „Warum hast du
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