Das erste Date – Erotischer Liebesroman
das gemacht?“ Dabei legte er den Kopf schräg und sah mich eindringlich an.
„Ich weiß nicht, was du meinst.“ Natürlich wusste ich, dass er darauf anspielte, dass ich ihm meine Brüste nicht gezeigt hatte. Meine Brüste, deren Nippel ganz und gar nicht so auf ihn reagierten, wie ich mir das vorstellte. Statt ihn mit Nichtachtung zu strafen und im Ruhezustand zu bleiben, machten sie sich mit einem schmerzhaften Ziehen bemerkbar und schienen sich förmlich in seine Richtung drängen zu wollen.
„Du bist eine miserable Lügnerin!“, stellte er schlicht fest und stützte eine Hand neben meinem Kopf an dem Baum ab.
Ich konnte es nicht verhindern, mein Unterkiefer klappte nach unten. Niemand konnte mich beim Lügen erwischen. Niemand! Nicht einmal mein Vater, der mir die ganzen Tricks und Kniffe beigebracht hatte. Was war das für ein Mann?
„Aufgeblasener Blödmann!“ Ich war schon schlagfertiger gewesen, aber das konnte ich nicht ändern. Zu meinem Ärger lachte er nur leise und stützte nun auch die andere Hand am Baum ab. Damit verlieh er dem Wort „gefangen“ ganz neue Dimensionen. Mein Puls jagte und das Blut rauschte in meinen Ohren. Er war mir zu nah, viel zu nah.
„Bist du immer so biestig?“, fragte er jetzt ganz beiläufig.
Ich wagte es nicht, mich nur einen Millimeter zu bewegen, um ihm keinen Hinweis auf meine Erregung zu liefern und presste knapp hervor: „Ich bin zuckersüß, wenn ein Mann das erste Date überlebt.“
Wieder lachte er und sein Atem streifte mein Gesicht. Oh Gott. Er kam näher, also seine Lippen, also er-
Meine Gedanken brachen urplötzlich ab und alle Systeme schalteten auf Autopilot. Ich konnte nicht mehr denken, nicht mehr atmen oder fühlen. Ich schien nur noch für diesen Kuss zu existieren. Ich hatte gute, mittelmäßige und hervorragende Lover gehabt – aber dieser Kuss stellte alles in den Schatten. Der feste Druck seiner Lippen, die Art, wie seine Zunge meine Mund eroberte und sinnlich mit meiner spielte. Es war der helle Wahnsinn.
Dann regte sich mein Widerstand. Ich war doch kein Opferlamm und musste das hier über mich ergehen lassen. Im Gegenteil!
Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und schlang die Arme um seinen Nacken, wühlte meine Finger in das dichte Haar an seinem Hinterkopf und kam ihm willig entgegen. Die Vorstellung, wie erst der Sex mit ihm sein mochte, brachte mich fast um den Verstand. Ich schmiegte mich an ihn, presste ihm mein Becken mit einer eindeutigen Geste entgegen. Zufrieden stellte ich fest, dass er hart war. In diesem Moment wusste ich, dass ich mit ihm nach Hause gehen wollte.
Er zog sich zurück und sah mich an. Triumph durchflutete mich, ich hatte seinen Blick oben richtig gedeutet. Er war hungrig – und zwar auf mich. Gott, hoffentlich wohnte er irgendwo in der Nähe, ich wollte nicht hier direkt auf der Wiese über ihn herfallen.
Im Bruchteil einer Sekunde durchzuckte mich die Erkenntnis, dass ich für ihn tatsächlich meine große, über allem stehende Regel brechen würde, niemals einen One-Night-Stand mit nach Hause zu nehmen. Natürlich nur für den Fall, dass wir nicht zu ihm gehen konnten.
Seine nächsten Worte trafen mich wie ein eiskalter Regenschauer. „Ich will ein Date mit dir. Immerhin kann ich es kaum erwarten, deine zuckersüße Seite kennenzulernen – wenn das hier die zickige ist.“ Er deutete mit dem Kinn nach unten und mich durchzuckte die Erkenntnis, dass ich noch immer meinen Unterkörper an ihn presste.
Ich straffte die Schultern und zischte: „Bedaure. Ich gehe nicht auf Dates.“
Erstaunt zog er die Augenbraue hoch. „Was soll das heißen?“
„Ganz simpel, mein Lieber. Ich bevorzuge One-Night-Stands“, antwortete ich.
Er wich zurück, als würde er mich gerade in einem völlig neuen Licht sehen. „Du lügst nicht“, stellte er fest.
Konnte er irgendwie Gedanken lesen?
„Warum sollte ich? Und wenn du jetzt entschuldigen würdest, ich möchte langsam hier weg.“ Bewusst sagte ich nicht „nach Hause“.
„Nein“, widersprach er simpel. „Ein One-Night-Stand reicht mir nicht.“
„Das ist wohl dein Problem.“ Entnervt ließ ich mich gegen den Baum sinken.
Sein Blick ging mir unter die Haut. Meine Kopfhaut kribbelte und durch den heißen Kuss war meine Pussy zum Leben erwacht und protestierte gegen meine Ablehnung. Sie wollte diesen Mann.
„Was spricht gegen ein Date?“
Eine Menge – doch ich schwieg nur trotzig, statt zu antworten. Meine Beweggründe
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