Das erste Date – Erotischer Liebesroman
könnte schwören, dass du vor ein paar Minuten noch anderer Meinung warst.“
Leise lachte ich. „Das ist gut möglich, aber du hast ja nur getan, was du für richtig erachtest. Ich-“
Verwirrt brach ich ab und sortierte meine Gedanken neu. Eigentlich hatte ich sagen wollen, dass ich Sex mit ihm liebte, weil es der Wahrheit entsprach. Aber das L-Wort erschien mir doch etwas zu gewaltig in diesem Moment.
„Ich stehe auf Sex mit dir.“ Mit einem bekräftigenden Nicken unterstützte ich meine eigene Wortwahl.
„Möchtest du darüber reden?“
„Worüber?“, erkundigte ich mich matt. Ich war unglaublich müde und glitt schon wieder in den Halbschlaf hinüber.
„Du hast geweint, also war es sehr intensiv für dich. Du solltest deine Emotionen nicht als Zeichen von Schwäche werten und zurückdrängen. Rede mit mir darüber.“
Als ich antworten wollte, musste ich gähnen und murmelte schlaftrunken: „Du bist großartig. Halt mich einfach fest, okay?“
Seine Antwort hörte ich schon nicht mehr, denn ich schlief vollkommen erledigt ein.
In dieser Woche gab es im Labor absolut nichts zu tun und ich hatte meinen Schreibtisch bereits diverse Male aufgeräumt. Auf dem Boden stand meine Büchertasche, aber ich verspürte nicht die geringste Lust, schon wieder die Nase in einem der dicken Wälzer zu vergraben.
Ich war nicht stolz darauf, aber voller lauter Langeweile begann ich, mich selbst auf dem Schreibtischstuhl um die eigene Achse zu drehen. Als mein Handy klingelte, war ich über die Ablenkung so erfreut, dass ich nach der Tischkante griff.
Doch ich hatte so viel Schwung, dass ich einfach vom Stuhl rutschte und benommen auf meinem Hintern sitzenblieb. Übelkeit und Schwindel wogten kurz durch meinen Körper und ich musste ein Kichern unterdrücken. Gut, dass ich alleine im Raum war. Manchmal benahm ich mich wirklich zu albern.
Nachdem ich meine Hose abgeklopft hatte, setzte ich mich wieder und griff nach dem Handy. Eine SMS von Daniel – diese simple Feststellung sorgte schon dafür, dass mein Herz schneller schlug. Das nächste Date. Dieses Mal, wie angedroht, im Tageslicht. :) Ich hole dich morgen gegen 16 Uhr ab!
Mist, er verriet mir gar nicht, was wir unternehmen würden. Woher sollte ich wissen, was ich anziehen sollte? Andererseits würden wir wohl kaum den K2 besteige. Shorts, Shirt und Chucks sollten also ein taugliches Outfit darstellen.
Viel mehr störte mich allerdings, dass die Nachricht bedeutete, dass ich die Nacht allein verbringen würde. Eine Tatsache, die mir überhaupt nicht gefiel. Andererseits hatte ich noch einiges an Lektüre vor mir, immerhin hatte ich die Bücher bisher noch nicht angefasst und bevor ich die Fernleihe zurückgeben musste, würde ich es machen müssen.
Außerdem würde es mir gut tun, mal wieder eine Runde Laufen zu gehen. Trotzdem nagte die Neugier an mir. Was hast du denn heute Abend vor?
Ungeduldig wartete ich auf eine Antwort, doch mein Handy blieb stumm. Meine Finger begannen bereits zu schmerzen, weil ich genervt auf der Schreibtischplatte herum trommelte.
Sorry. Ich habe gerade Sprechstunde. Essen mit Elena und ihrem Verlobten. Möchtest du mitkommen?
Hätte ich besser gar nicht erst gefragt. Wahrscheinlich wusste er genau, dass ich gerade panisch wurde und amüsierte sich bei der Vorstellung köstlich. Man konnte mir ja viel vorwerfen, aber ein Feigling war ich nicht. Außerdem kannte ich Elena ja jetzt und wusste, dass sie nett war.
Also schrieb ich zurück: Klar. Wenn ich euch nicht störe. :)
Die Antwort kam prompt. Warum solltest du? Ich hol dich gegen 19.30 Uhr ab. Wir gehen ins L’Appart.
Direkt so schick? Ich würde tief in den Kleiderschrank tauchen müssen, um etwas Passendes zum Anziehen zu finden. Mit einem Seufzen griff ich nach der Büchertasche. Da mein Abend nun verplant war, musste ich wohl doch jetzt die Bücher wälzen. Als ich meinen Laptop aufklappte, um mein Dokument für Notizen parat zu haben, signalisierte mir eine kleine, rote Eins, dass ich eine neue Email bekommen hatte.
Als ich sah, dass sie von Sebastian war, machte mein Herz einen Satz. Nachdem ich sie geöffnet hatte, war ich zuerst verwirrt, denn sie war leer. Dann sah ich den Anhang, ein Bild. Obwohl die Datei nicht groß war, dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bis das Bild sich aufgebaut hatte. Sofort schluckte ich schwer.
Die Aufnahme war vom letzten Winter, Don hatte eine Weihnachtsparty veranstaltet und irgendjemand hatte ein Bild von mir und
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