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Das erste Date – Erotischer Liebesroman

Das erste Date – Erotischer Liebesroman

Titel: Das erste Date – Erotischer Liebesroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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finde sie ja nicht plötzlich netter, nur weil sie mit einer bestimmten Anzahl Männern geschlafen hat – oder eben nicht.“
    Julian widersprach ihm: „Ja, aber willst du gar nicht wissen, gegen wie viel – ich nenne es mal – Konkurrenz du antrittst oder wie viel Erfahrung die Frau hat?“
    „Ich glaube, das würde mich nur interessieren, wenn sie eine Witwe wäre, die sieben Männer überlebt hat. Das würde mich doch stutzig machen. Wenn ich um mein Leben fürchten müsste, würde ich fragen.“
    Julian kratzte mit seinem Löffel durch die leere Tasse. „Ich weiß nicht, ich bin irgendwie neugieriger, glaube ich. Was ist mit dir, Mo?“
    „Wenn ich das nur wüsste. Ich denke nicht, dass ich mich bedroht fühlen würde, aber ich glaube, ich stimme Johannes zu. Was bringt es, der Vergangenheit hinterher zu hängen? Möglicherweise gibt es deswegen noch Streit.“
    Johannes schob seine Tasse über den Tisch. In diesem Moment sahen sie sich so unfassbar ähnlich, dass ich schmunzeln musste.
    Jonathan tauchte im Türrahmen auf und strahlte uns an. „Buddies. What’s up?“
    Julian machte eine unwirsche Handbewegung. „Wir diskutieren, ob wir die Vorgeschichte unserer Liebschaften wissen wollen, oder nicht.“
    „Vorgeschichte?“ Der Amerikaner runzelte die Stirn.
    „Die sexuelle Vorgeschichte“, half ich ihm auf die Sprünge.  
    Er machte ein entsetztes Gesicht. „Um, no! Thank you!“ Er holte sich eine Cola aus dem Kühlschrank und wollte schon wieder verschwinden, doch Julian, mittlerweile stark in der Unterzahl mit seiner Meinung, hielt ihn zurück.
    „Warum nicht?“
    „Who cares?“ Mehr hatte Jonathan nicht dazu zu sagen und verdrückte sich schnell.
    Hatten Jonathan und Johannes recht? Oder lag Julian richtig und musste man zu Beginn einer Beziehung die große Beichte ablegen?  
    Als ich später im Bett lag, grübelte ich noch immer über diese Frage. Die Zwillinge waren aufgrund der Diskussion fast in einen Streit geraten und ich hatte schlichten müssen. Ich würde morgen einfach abwarten, wie Daniel sich verhielt. Immerhin war ich mir nicht sicher, ob es mich etwas anging und ob ich wirklich wissen wollte, wer Melanie war.

    Daniel auf dem Fahrrad zu sehen überraschte mich im ersten Moment. Als er von abholen gesprochen hatte, war ich davon ausgegangen, dass er wieder mit dem Auto kommen würde.
    „Bin ich passend angezogen?“, fragte ich ihn und drehte mich einmal um die eigene Achse.
    „Was meinst du?“ Seine Augenbrauen wanderten belustigt nach oben. „Ziehst du dich aus, wenn ich nein sage?“
    Mein strafender Blick traf ihn meiner Meinung nach nicht hart genug, denn er grinste noch immer. „Nein, du Blödmann! Ich weiß doch nicht, wo wir jetzt hingehen.“
    „Ach so. Dafür bist du angemessen bekleidet. Auf dem Rückweg holen wir deine Sachen und dann bringe ich dich in meine Höhle.“
    Wider Willen musste ich lächeln. Schnell holte ich mein Fahrrad aus der Garage. „Welche Richtung?“
    „Mir nach!“  
    Eine Weile fuhr ich ruhig neben ihm auf dem Fahrradweg und suchte nach den richtigen Worten.  
    „Du kannst ruhig fragen.“ Daniel klang ruhig und gelassen.
    „Ehrlich gesagt denke ich seit gestern Abend darüber nach, ob ich es überhaupt wissen will.“
    „Und? Kannst du deine Neugier in Zaum halten? Immerhin hat Stephan es ja sehr spektakulär klingen lassen.“ Ein bitterer Hauch schwang in seiner Stimme mit.
    „Bist du sauer auf ihn?“
    „Ein wenig. Das war einfach unangemessen, Rotwein hin oder her.“
    „Ich bin gespannt, wann ich dich das erste Mal betrunken erlebe.“ Bei der Vorstellung zuckten meine Mundwinkel.
    „Das hättest du wohl gern. Aber so leicht bin ich nicht betrunken zu machen.“
    Das klang in meinen Ohren glatt nach einer Herausforderung, aber ich wollte nicht direkt wieder das Thema wechseln. „Ich will nicht leugnen, dass ich neugierig bin, aber bringt so ein Gespräch nicht mehr Schmerz als Informationen?“
    Daniel zuckte mit den Schultern und bedeutete mir, die Straßenseite zu wechseln. Langsam aber sicher näherten wir uns dem Stadtrand. Wo wollte er hin?
    „Ich denke, das hängt von der persönlichen Einstellung ab. Deine Vorgeschichte kenne ich in etwa und ich muss keine genaue Zahl wissen, falls dich das beunruhigt. Aber bei mir ist das eben etwas anders und ich glaube, ich würde es dir gern erzählen.“
    Einen Augenblick lang musste ich über seine Antwort nachdenken. „Nur, wenn du es wirklich loswerden möchtest.

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