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Das erste der sieben Siegel

Titel: Das erste der sieben Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Case John F.
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Geraden erneut gegen ihn, die eine ganze Zahnreihe aus Solanges Mund fegte. Dann schlug er erneut zu, wieder und wieder, bis er es leid war und seine Stirn mit voller Wucht auf Solanges Nasenrücken krachen ließ.
    Der Guru war stehend k.o., als Frank seine Faust in den roten Brei in der Mitte von Solanges Gesicht rammte, sodass Blut durch die Luft spritzte. Dann wirbelte er herum, packte ihn bei den Haaren und schlug Solanges Gesicht gegen die Türkante. Einmal, zweimal, noch mal. Solange taumelte zurück, als suchte er nach einer Stelle, wo er umkippen könnte. Frank half ihm dabei, indem er mit der Handkante, so fest er konnte, auf die Verdickung in Solanges Nacken schlug. Er hörte ein Knacken, als würde man einen Eisstiel zwischen zwei Fingern zerbrechen, und Solange schlug lang hin.
    Jetzt hörte Frank die Polizisten. Sie kamen durch den Tunnel gelaufen. Und zwei Installateure standen mit offenem Mund in der Tür. Frank machte einen Schritt zurück, brauchte etwas Platz, um mit voller Wucht gegen Solanges Brust zu treten – doch da merkte er, dass etwas nicht stimmte. Er war schwächer, als er hätte sein sollen, und aus irgendeinem Grund bekam er kaum Luft. Und seine Brust war nass. Völlig durchnässt. Er blickte nach unten.
    Mein Gott, dachte er. Ich sterbe …

Epilog
    Und tatsächlich wäre er fast verblutet.
    Er
war zweimal in die Brust getroffen worden, und eine der beiden Kugeln
hatte Gewebe und eine ganze Reihe von Blutgefäßen zerfetzt, bevor sie
nur wenige Millimeter von seinem Rückgrat entfernt stecken blieb. Fast
eine Woche lang lag er auf der Intensivstation des Columbia
Presbyterian Hospital, atmete durch eine Sauerstoffmaske und wurde
künstlich ernährt. Nach zwei Operationen hatte schließlich ein Arzt
erklärt, Frank befinde sich auf dem Wege der Besserung, woraufhin er in
ein Einzelzimmer der VIP-Station verlegt wurde.
    Was gut
und schlecht zugleich war. Gut, weil das Zimmer groß, hell und hübsch
eingerichtet war, mit Couch und Sitzgarnitur vor einer breiten
Fensterfront. Wie geschaffen für Annie, falls ihm je erlaubt würde,
Besuch zu empfangen. Aber es war auch schlecht, weil das Zimmer kein
Telefon hatte. Und es war befremdlich, weil er wusste, dass seine
Krankenversicherung niemals die Kosten für eine solche Unterbringung
übernehmen würde â€“ im Leben nicht â€“, und weil er wusste, dass
das Krankenhaus das ebenso gut wusste wie er. Außerdem war er keine Very Important Person â€“ außer vielleicht für Annie.
    Und trotzdem â€¦ da lag er nun.
    Er
fragte seinen Arzt, was dahinter steckte, aber der sagte lediglich:
»Machen Sie sich darüber keine Gedanken. Betrachten Sie es als
Beförderung.«
    Â»Okay«, erwiderte Frank, »aber kriege ich dann auch ein Telefon, zusammen mit meiner Beförderung?«
    Das brachte den Chirurgen ins Stocken. Ȁh, nein«, sagte er, »noch nicht.«
    Â»Und Besucher?«
    Â»Natürlich. Bald. Wenn Sie etwas zu Kräften gekommen sind.«
    Zunächst
war es ihm auch gar nicht unlieb, weil er mit Schmerzmitteln
vollgestopft war und ohnehin die Hälfte der Zeit nicht wusste, wo er
war. Doch nach vier oder fünf Tagen begriff er allmählich, dass
irgendwas nicht stimmte oder, besser gesagt, dass sich irgendwas
zusammenbraute. Und vermutlich hätte er noch im Rollstuhl einen
Fluchtversuch unternommen, wenn der Doktor nicht eines Morgens zur Tür
hereingekommen wäre und gesagt hätte: »Hier ist jemand, der Sie
sprechen möchte.«
    Frank lächelte, setzte sich auf und
lehnte sich vorsichtig gegen die Kissen, weil die Wundnähte in seiner
Brust noch immer äußerst empfindlich waren. Doch sein Lächeln erstarb,
als er sah, dass es nicht Annie war, die ihn besuchen kam. Es war ein
Colonel von der Air Force, und er hieß Fitch. »Taylor Fitch«, sagte er
und hielt Frank die ausgestreckte Hand hin.
    Â»Hi«, sagte Frank, plötzlich argwöhnisch. Sie reichten sich die Hand, und Frank fragte: »Was ist los?«
    Â»Nun«,
sagte der Colonel und nahm ein Blatt Papier aus seinem
Diplomatenkoffer, »bevor wir unsere kleine Unterhaltung beginnen, würde
ich mir wünschen, dass Sie das hier unterschreiben. Eine reine
Formalität.« Er reichte Frank das Blatt und holte mit hoffnungsvoller
Miene einen Kugelschreiber aus seiner Tasche.
    Frank
warf einen Blick auf das Papier. Es war eine Erklärung, dass er sich
zur

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