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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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mir leid«, sagte sie mit einem unsicheren Lächeln.
    »Wenn sie auf uns losgehen, wird das Schwert sie aufhalten«, antwortete er zuversichtlich.
    »Was macht dich so sicher?«
    »Es hat auch die Wesen aus der Grenze gestoppt.«
    Die Antwort schien sie zufriedenzustellen – zumindest hoffte er das. Im Wald war es totenstill, bis auf ein leises Schaben, das er sich nicht erklären konnte. Die üblichen Geräusche der Nacht fehlten völlig. Dicht neben ihnen setzte eine Brise dunkles Geäst in Bewegung, ließ sein Herz rasen.
    »Richard«, sagte Kahlan gefaßt. »Laß sie nicht an dich ran. Wenn es Schattenwesen sind, bedeutet ihre Berührung den Tod. Selbst wenn es keine sein sollten, wissen wir nicht, was geschieht. Sie dürfen uns nicht berühren.«
    Er drückte zur Beruhigung ihre Hand.
    Richard widerstand der Versuchung, das Schwert zu ziehen. Möglicherweise waren es für das Schwert zu viele – wenn die Zauberkraft des Schwertes überhaupt gegen Schattenwesen wirksam war. Er wollte das Schwert benutzen, wenn er keine andere Wahl hatte. Im Augenblick jedoch sagte ihm sein Instinkt, es zu lassen.
    Der Wald wurde noch finsterer. Baumstämme ragten wie Säulen in die Dunkelheit. Richard hatte das Gefühl, überall seien Augen, die sie beobachteten. Der Pfad führte einen Hang hinauf. Links sah er dunkle Felsbrocken aufragen. Regenwasser floß gurgelnd zwischen den Felsen hervor. Er hörte, wie es gluckste, tropfte und schäumte. Das Gelände fiel nach rechts ab. Als sie sich das nächste Mal umsahen, standen auf dem Pfad hinter ihnen, fast unsichtbar, drei Schatten. Die beiden liefen weiter. Richard hörte wieder das leise Schaben irgendwo tief im Wald, zu beiden Seiten. Das Geräusch war ihm unbekannt. Er spürte, mehr als er sah, wie zu beiden Seiten und hinter ihnen Schattenwesen schwebten. Einige von ihnen waren so dicht am Weg, daß an ihrer Identität kein Zweifel bestand. Nur nach vorn war der Weg noch frei.
    »Richard«, flüsterte Kahlan, »meinst du, wir sollten den Stein der Nacht herausholen? Ich kann den Pfad kaum noch erkennen.« Sie klammerte sich an seine Hand.
    Richard zögerte. »Ich möchte warten, bis wir ihn unbedingt brauchen. Ich habe Angst, was passieren wird.«
    »Wie meinst du das?«
    »Na ja, bis jetzt sind die Schatten nicht auf uns losgegangen. Vielleicht, weil sie uns nicht sehen können, vielleicht wegen der Knochen.« Er hielt einen Augenblick inne. »Aber was ist, wenn sie das Licht vom Stein der Nacht sehen können?«
    Kahlan biß sich voller Sorge auf die Unterlippe. Sie hatten Mühe, den Pfad zu erkennen, der sich zwischen Bäumen und Felsbrocken hindurchwand, über Steine und Wurzeln verlief und sich seinen Weg den Hang hinauf suchte. Das leise Schaben kam näher, war jetzt überall. Es hörte sich an wie … wie Krallen auf Felsen, dachte er.
    Dicht vor ihnen tauchten zwei Schatten auf. Der Pfad ging zwischen ihnen hindurch. Kahlan preßte sich an ihn. Mit angehaltenem Atem drückten sie sich vorbei. Als sie auf gleicher Höhe waren, verbarg sie das Gesicht an seiner Schulter. Richard legte den Arm um sie und zog sie an sich. Er wußte, wie ihr zumute war. Er hatte selbst Angst. Sein Herz pochte. Er sah hinter sich, doch in der Dunkelheit war nicht zu erkennen, ob die Schatten noch auf dem Pfad standen.
    Plötzlich tauchte ein tintenschwarzer Schatten direkt vor ihnen auf. Er war groß wie ein Haus und in der Mitte gespalten.
    Der Schlund.
    Sie drückten sich rücklings an den Felsen, zwängten sich in den Spalt. Es war zu dunkel, um den Pfad noch zu erkennen oder weitere Schattenwesen in der Nähe zu sehen. Ohne das Licht vom Stein der Nacht konnten sie dem Pfad nicht durch den Schlund folgen. Viel zu gefährlich. Ein falscher Schritt, und sie waren tot. In der Stille schien das Schaben näher, überall. Richard griff in seine Tasche und zog den Lederbeutel heraus. Er löste die Schnur, und ließ den Stein der Nacht in seine Hand fallen.
    Ein warmes Licht loderte in die Nacht, beleuchtete ringsum den Wald und warf gespenstische Schatten. Er hielt den Stein vor sich, um besser sehen zu können.
    Kahlan stockte der Atem. In der gelblich warmen Beleuchtung konnten sie eine Wand aus Schattenwesen erkennen. Hunderte, kaum einen Zentimeter voneinander getrennt. Sie bildeten kaum fünf Meter entfernt einen Halbkreis. Auf dem Boden waren Dutzende und Aberdutzende buckliger Gestalten, die anfangs fast wie Felsen ausgesehen hatten. Aber es waren keine. Gräuliche Panzerstreifen zogen

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