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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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hineinzufüllen.
    »Falls alles zum Besten steht«, ein verschlagenes Grinsen huschte über sein pockennarbiges Gesicht, »werde ich jetzt gehen und Königin Milena unseren Respekt bezeugen.«
    »Schön. Mach auf dem Weg halt und sag der Drachendame, daß ich sie brauche.«
    Demmin hörte auf zu löffeln. »Sie kann mich nicht ausstehen.«
    »Sie kann niemanden ausstehen«, sagte Rahl entschieden. »Aber keine Sorge, Demmin, sie wird dich nicht fressen. Sie weiß, was ich tue, wenn sie meine Geduld übermäßig beansprucht.«
    Demmin löffelte weiter. »Sie wird fragen, wie bald Ihr sie braucht.«
    Rahl sah ihn aus dem Augenwinkel an. »Das braucht sie nicht zu kümmern. Sag ihr, ich hätte das gesagt. Sie hat zu kommen, wenn ich es will, und zu warten, bis ich soweit bin.« Er drehte sich um und blickte durch einen kleinen Schlitz zwischen den Blättern hindurch seitlich auf den Kopf des Jungen. »Aber dich brauche ich hier wieder in zwei Wochen.«
    »Zwei Wochen, in Ordnung.« Demmin stellte die Schüssel mit Haferschleim ab. »Aber muß das wirklich so lange dauern mit dem Jungen?«
    »Muß es, wenn ich aus der Unterwelt zurückkehren will.« Rahl sah noch immer durch den Schlitz. »Vielleicht auch länger. Es dauert so lange, wie es eben dauert. Ich muß sein völliges Vertrauen erlangen, ich brauche seinen vollkommen freiwilligen Schwur bedingungsloser Ergebenheit.«
    Demmin hakte einen Daumen in seinen Gürtel. »Wir haben noch ein anderes Problem.«
    Rahl blickte über seine Schulter nach hinten. »Hast du nichts Besseres zu tun, Demmin, als herumzulaufen und nach Problemen zu suchen?«
    »Dadurch bleibt mein Kopf auf meinen Schultern.«
    Rahl grinste. »Das stimmt, mein Freund. Das stimmt.« Er seufzte. »Dann also raus damit.«
    Demmin verlagerte sein Gewicht auf den anderen Fuß. »Ich habe gestern abend Berichte erhalten, denen zufolge die Spürwolke verschwunden ist.«
    »Verschwunden?«
    »Nun vielleicht nicht gerade verschwunden, aber untergetaucht.« Er kratzte sich an der Wange. »Es hieß, andere Wolken seien aufgezogen und hätten sie verdeckt.«
    Rahl mußte lachen. Demmin runzelte verwirrt die Stirn.
    »Unser Freund, der alte Zauberer. Klingt, als hätte er die Wolke gesehen und einen seiner alten Tricks angewandt, um mich zu ärgern. Das war zu erwarten. Dieser Kerl ist kein Problem, mein Freund. Die Sache ist ohne Bedeutung.«
    »Meister Rahl, auf diese Weise wolltet Ihr das Buch finden. Abgesehen vom letzten Kästchen, was könnte bedeutender sein?«
    »Ich habe nicht gesagt, daß das Buch unwichtig ist. Ich sagte, die Wolke sei unwichtig. Das Buch ist ausgesprochen wichtig, deshalb habe ich es auch nicht nur einer Spürwolke anvertraut. Was meinst du, Demmin, wie ich die Wolke dem jungen Cypher angehängt habe?«
    »Meine Begabungen liegen auf anderen Gebieten als dem der Magie, Meister Rahl.«
    »Wie wahr, mein Freund.« Rahl leckte sich die Fingerspitzen. »Vor vielen Jahren, bevor mein Vater von diesem miesen Zauberer getötet wurde, erzählte er mir von den Kästchen der Ordnung und dem Buch der Gezählten Schatten. Er hat selbst versucht, es wiederzufinden, aber dafür war er nicht gebildet genug. Er war zu sehr ein Mann der Tat, ein Mann des Schlachtfeldes.«
    Rahl schaute auf und sah Demmin in die Augen. »Ganz so wie du, mein großer Freund. Ihm fehlte das nötige Wissen. Er war jedoch klug genug, mir beizubringen, daß der Kopf wertvoller ist als das Schwert. Durch den Gebrauch deines Kopfes kannst du jede Zahl Männer besiegen. Er ließ mich von den besten Lehrern unterrichten. Dann wurde er ermordet.«
    Rahl hämmerte seine Faust auf den Tisch. Sein Gesicht wurde rot. Nach einer Weile beruhigte er sich wieder. »Also habe ich noch fleißiger gelernt. Viele Jahre lang, damit mir gelingen möge, woran mein Vater gescheitert war. Dem Hause Rahl wieder zu seiner rechtmäßigen Stellung als Herrscher aller Länder zu verhelfen.«
    »Ihr habt die höchsten Erwartungen Eures Vaters übertroffen, Meister Rahl.«
    Rahl lächelte kaum merklich. Nach einem weiteren Blick durch den Schlitz fuhr er fort: »Bei meinen Studien stieß ich auf das Versteck des Buchs der Gezählten Schatten. Es befand sich in den Midlands, auf der anderen Seite der Grenze. Doch ich war nicht in der Lage, durch die Unterwelt zu reisen, dorthinzugehen und es zurückzuholen. Also entsandte ich ein Wachtier, das es für mich bewachen sollte bis zu dem Tag, an dem ich selber losziehen und es holen konnte.«
    Er richtete

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