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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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könnte man sagen.«
    Die Frage verwirrte sie. Sie wußte nicht, was sie sagen sollte, also versuchte sie es mit der Wahrheit. »Die Wolken verfolgen ihn.«
    Der Älteste betrachtete aufmerksam ihr Gesicht und nickte dann. Sie fühlte sich unter seinen musternden Blicken nicht wohl und hätte das Gespräch gern wieder auf die wichtigen Dinge gebracht.
    »Savidlin, ich habe dem Sucher geraten, dein Volk aufzusuchen. Er ist nicht hier, um deinem Volk Schaden zuzufügen oder sich in dessen Angelegenheiten zu mischen. Du kennst mich. Ich bin schon bei euch gewesen. Du weißt, wie sehr ich die Schlammenschen respektiere. Ich würde keinen anderen hierherbringen, wenn es nicht wichtig wäre. Im Augenblick läuft die Zeit gegen uns.«
    Savidlin ließ sich das Gesagte eine Weile durch den Kopf gehen, dann endlich sprach er.
    »Wie schon gesagt, du bist bei uns willkommen.« Schmunzelnd sah er den Sucher an, dann wieder zurück zu ihr. »Richard mit dem Zorn ist in unserem Dorf auch willkommen.«
    Die Entscheidung stimmte die anderen sichtlich froh, sie schienen Richard zu mögen. Sie sammelten ihre Sachen zusammen, darunter zwei Rehe und ein Wildschwein, die jeweils an einen Tragebalken gebunden waren. Kahlan hatte ihre Beute zuvor nicht gesehen, sie hatte verborgen im hohen Gras gelegen. Beim Aufbruch scharte sich alles um Richard, berührte ihn vorsichtig und überschüttete ihn mit Fragen, die er nicht verstand.
    Savidlin schlug ihm aus Vorfreude auf die Schultern, mit seinem neuen, großen Freund im Dorf angeben zu können. Kahlan lief neben ihm und wurde von den meisten nicht beachtet. Sie war froh, daß Richard bis jetzt gern gelitten wurde. Was sie durchaus verstand. Es fiel schwer, ihn nicht zu mögen. Es gab aber auch noch einen anderen Grund, weshalb sie ihn bereitwillig anerkannten.
    »Ich habe dir doch gesagt, ich könnte sie für uns gewinnen«, meinte Richard grinsend und blickte sie über ihre Köpfe hinweg an. »Ich hätte nur nicht gedacht, daß ich dazu einen von ihnen niederschlagen müßte.«

23. Kapitel
    Hühner flatterten ihnen um die Beine, als die Jagdgesellschaft mit Richard und Kahlan in der Mitte die beiden in das Dorf der Schlammenschen geleitete. Das Dorf lag auf einer leichten Erhebung, die in der Steppenlandschaft der Wildnis als Hügel durchgehen konnte, und bestand aus einer Ansammlung von Gebäuden aus einer Art Lehmziegel mit hellbraunem Tonputz und Dächern aus Gras, die Löcher bekamen, sobald sie trocken wurden und ständig erneuert werden mußten, damit sie den Regen abhielten. Die Türen waren aus Holz, doch in den Fenstern der dicken Wände gab es kein Glas, und nur gelegentlich ein Tuch als Wetterschutz. Die Gebäude standen kreisähnlich um einen freien Platz. Meist waren es Häuser für Familien, die jedoch nur einen Raum hatten. Besonders im Süden drängten sie sich, und oft hatten sie mindestens eine Wand gemeinsam mit einem anderen Haus. Schmale Wege verliefen hier und dort zwischen den Häusern und den Gemeinschaftsgebäuden, die sich an der Nordseite gruppierten. Getrennt wurden sie von einer Anzahl unterschiedlicher, verstreuter Gebäude im Osten und Westen. Einige davon waren nicht viel mehr als Pfahlbauten mit Grasdächern, die als Eßplätze benutzt wurden, als Schutz vor Regen und Sonne oder wo Waffen und Tongerät hergestellt wurden und Essen zubereitet und gekocht wurde. In trockenen Zeiten war das ganze Dorf in einen Staubdunst gehüllt, der sich in die Augen und Nase setzte und die Zunge verklebte, jetzt jedoch waren die Gebäude reingewaschen vom Regen, und auf dem Boden hatten sich unzählige Fußstapfen in kleine Pfützen verwandelt, in denen sich die trostlosen Gebäude spiegelten.
    Frauen in einfachen Kleidern aus leuchtend buntem Stoff hockten in den Arbeitsbereichen und mahlten Tavawurzeln, aus denen sie ein Fladenbrot buken, das bei den Schlammenschen als Grundnahrungsmittel diente. Süß duftender Rauch stieg über den Feuerstellen auf. Junge Mädchen mit kurzgeschorenem und mit klebrigem Schlamm geglättetem Haar saßen bei den Frauen und halfen ihnen. Kahlan spürte ihre scheuen Blicke. Von ihren vorherigen Besuchen wußte sie, wie neugierig die jungen Mädchen auf sie waren. Als Reisende war sie an vielen fremden Orten gewesen und hatte alles mögliche gesehen. Sie war eine Frau, die von Männern geachtet und gefürchtet wurde. Die älteren Frauen duldeten die Ablenkung mit verständnisvoller Nachsicht.
    Kinder eilten aus allen Ecken des

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