Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
Richard, sie halten dich für die Seele eines ihrer Vorfahren. Einen Mann der Seele.«
    Er betrachtete einen Augenblick lang ihr Gesicht. »Aber das bin ich nicht.«
    »Sie glauben es aber. Richard, für eine Seele würden sie alles tun. Sie werden eine Versammlung der Propheten einberufen, wenn du sie darum bittest.«
    Sie bat ihn nicht gerne darum, schließlich entsprach es nicht der Wahrheit. Außerdem war ihr unwohl dabei, die Schlammenschen hinters Licht zu führen, aber sie mußten herausfinden, wo das Kästchen war. Richard ließ sich ihre Worte durch den Kopf gehen.
    »Nein«, sagte er ruhig, ohne ihrem Blick auszuweichen.
    »Richard, wir haben eine wichtige Aufgabe vor uns. Was macht das schon, wenn sie dich für eine Seele halten und uns das hilft, das letzte Kästchen zu finden?« Es fiel ihr schwer, so zu reden. Es war einfach nicht richtig.
    »Es macht durchaus etwas, denn es ist eine Lüge. Ich werde es nicht tun.«
    »Möchtest du lieber, daß Rahl gewinnt?« fragte sie ruhig.
    Er sah sie böse an. »Erst einmal tue ich es deswegen nicht, weil es falsch wäre, diese Menschen in einer so wichtigen Angelegenheit zu täuschen. Zum zweiten verfügen diese Menschen über eine besondere Kraft, und deswegen sind wir hier. Das haben sie mir bewiesen, indem sie sagten, es würde jemand kommen und den Regen mitbringen. Was ja auch stimmt. In ihrer Aufregung haben sie voreilig einen falschen Schluß daraus gezogen. Haben sie denn gesagt, wer kommt, muß es eine Seele sein?« Sie schüttelte den Kopf. »Manchmal glauben Menschen einfach etwas, weil sie es wollen.«
    »Wenn es sowohl ihnen als auch uns zum Vorteil gereicht, was kann es dann schaden?«
    »Der Schaden könnte durch ihre Kraft entstehen. Was, wenn sie die Versammlung einberufen und die Wahrheit herausfinden? Ich bin schließlich keine Seele. Glaubst du, sie werden sich darüber freuen, daß wir sie angelogen haben? Dann sind wir so gut wie tot, und Rahl gewinnt.«
    Sie lehnte sich zurück und holte tief Luft. Der Zauberer hatte seinen Sucher gut gewählt.
    »Haben wir den Zorn der Seele erweckt?« fragte Toffalar mit einem besorgten Ausdruck auf seinem verwitterten Gesicht.
    »Er möchte wissen, warum du so wütend bist«, erklärte sie. »Was soll ich ihm erzählen?«
    Richard betrachtete die Ältesten, dann sah er zu Kahlan. »Ich sage es ihnen selbst. Du übersetzt.«
    Kahlan nickte. »Das Volk der Schlammenschen ist weise und stark«, hob er an. »Aus diesem Grund sind wir gekommen. Die Seelen eurer Ahnen hatten recht, denn ich habe den Regen mitgebracht.« Sie alle schienen erfreut, als Kahlan ihnen die Worte übersetzte. Jeder andere im Dorf war mucksmäuschenstill und lauschte. »Aber sie haben euch nicht alles erzählt. Ihr wißt selbst, dies entspricht der Art der Seelen.« Die Ältesten nickten; das verstanden sie. »Sie haben es eurer Weisheit überlassen, den Rest der Wahrheit zu ergründen. Auf diese Weise bleibt ihr stark, wie auch eure Kinder deshalb stark werden, weil ihr sie führt und ihnen nicht alles gebt, was sie haben wollen. Alle Eltern hoffen, ihr Kind möge stark und klug werden und für sich selber denken.«
    Einige nickten, aber nicht mehr so viele. »Was willst du damit sagen, große Seele?« fragte Arbrin, einer der Stammesältesten.
    Richard fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, nachdem Kahlan übersetzt hatte. »Nun, ich habe zwar den Regen gebracht, aber das ist noch nicht alles. Vielleicht haben die Seelen eine noch größere Gefahr für euer Volk gesehen, und dies ist vielleicht der wichtigere Grund, weshalb ich hier bin. Es gibt einen sehr gefährlichen Mann, der euer Volk unterjochen und euch zu Sklaven machen will. Sein Name ist Darken Rahl.«
    Unter den Dorfältesten entstand amüsiertes Getuschel. »Dann schickt er uns einen Narren als Herrn« , meinte Toffalar.
    Richard blickte sie verärgert an, und das Lachen erstarb. »Es ist seine Art, euch in übergroßer Zuversicht zu wiegen. Laßt euch nicht täuschen. Er hat seine Macht und Magie mißbraucht, um zahlenmäßig größere Völker als das eure zu unterwerfen. Er wird euch vernichten, wenn es ihm gefällt. Der Regen ist gekommen, weil er mir Wolken hinterhergeschickt hat, damit er weiß, wo ich bin und mich töten kann, wann immer es ihm beliebt. Ich bin keine Seele, ich bin der Sucher. Nur ein Mensch. Ich will Darken Rahl stoppen, damit unter anderem auch euer Volk sein Leben so leben kann, wie es ihm gefällt.«
    Toffalar kniff die Augen zusammen. »Wenn

Weitere Kostenlose Bücher