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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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ungefähr das Schlimmste, was man einem Ältesten antun konnte, eine Entehrung höchsten Grades. Sie bedeutete, daß sein Leben wertlos gewesen war. Die Männer nickten. Keiner ergriff das Wort für den toten Ältesten, auch nicht die fünf anderen, die ganz in der Nähe standen.
    »Uns fehlt ein Ältester« , verkündete der Vogelmann. Er sah sich um, blickte in die Augen der Umstehenden, dann nahm er Haltung an und drückte Savidlin das Kojotenfell vor die Brust. »Ich ernenne dich.«
    Savidlin legte die Hände mit einer Ehrfurcht um das schlammverschmutzte Fell, als sei es eine goldene Krone. Mit einem verhaltenen, stolzen Lächeln nickte er dem Vogelmann zu.
    »Hast du als jüngster Dorfältester unserem Volk etwas zu sagen?« Es war keine Frage, sondern ein Befehl.
    Savidlin ging hinüber, machte kehrt und stellte sich zwischen Richard und Kahlan. Er legte sich das Fell um die Schultern, strahlte Weselan voller Stolz an und wandte sich an die versammelte Menge. Kahlan bemerkte, wie sie inzwischen von dem gesamten Dorf umringt wurden.
    »Verehrtester von uns allen« , sprach er zum Vogelmann, »diese beiden Menschen haben sich selbstlos für die Verteidigung unseres Volkes eingesetzt. Ich habe in meinem Leben noch nichts Vergleichbares erlebt. Sie hätten uns uns selbst überlassen können, nachdem wir ihnen törichterweise den Rücken gekehrt hatten. Statt dessen haben sie uns gezeigt, welcher Sorte Mensch sie angehören. Sie sind ebenso gut wie die Besten von uns.« Fast jeder in der Menge nickte. »Nimm sie als Schlammenschen auf und mache sie zu unsrigen.«
    Der Vogelmann lächelte dünn. Er wandte sich an die fünf anderen Ältesten, und sein Lächeln verflüchtigte sich. Auch wenn er es gut verbarg, in den Augen des Vogelmannes blitzte immer noch Wut. »Tretet vor.« Sie warfen sich Seitenblicke zu, dann folgten sie dem Befehl. »Savidlin hat eine außergewöhnliche Forderung vorgebracht. Die Entscheidung muß einstimmig erfolgen. Stellt ihr die gleiche Forderung?«
    Savidlin trat zu den Bogenschützen und riß einem von ihnen den Bogen aus der Hand. Geschickt legte er einen Pfeil auf, während er die Ältesten mit zusammengekniffenen Augen beobachtete. Er spannte die Sehne, brachte den Pfeil mit der Bogenhand in die richtige Stellung und trat vor die fünf. »Stellt die Forderung oder wir werden fünf andere Älteste haben, die es tun.«
    Verbissen standen sie da und betrachteten Savidlin. Der Vogelmann machte keine Anstalten einzugreifen. Lange herrschte Stille, während die Menge wie gebannt wartete. Endlich trat Caldus einen Schritt vor. Er legte die Hand auf Savidlins Bogen und drückte die Spitze sachte nach unten.
    »Bitte, Savidlin, erlaube uns, aus dem Herzen zu sprechen, und nicht vor vorgehaltenem Bogen.«
    »Sprich.«
    Caldus ging zu Richard, blieb vor ihm stehen und sah ihm in die Augen.
    »Das Allerschwerste, besonders für einen alten Mann« , sagte er mit leiser Stimme und wartete ab, bis Kahlan übersetzt hatte, »ist, wenn er zugeben muß, daß er töricht gehandelt hat. Du warst weder töricht noch eigennützig. Ihr zwei seid geeigneter als Vorbilder für unsere Kinder als ich selbst. Ich bitte den Vogelmann, euch zu Schlammenschen zu ernennen. Bitte, Richard mit dem Zorn und Mutter Konfessor, unser Volk braucht euch.« Er streckte die Handflächen zu einer Willkommensgeste aus. »Solltet ihr mich nicht für würdig halten, diese Forderung in eurem Namen auszusprechen, dann streckt mich nieder, auf daß ein Besserer als ich die Forderung wiederhole.«
    Gesenkten Kopfes ließ er sich im Schlamm vor Richard und Kahlan auf die Knie fallen. Sie übersetzte alles wortgetreu, nur ihren Titel ließ sie aus. Die vier anderen Ältesten kamen hinzu und knieten neben ihm und unterstrichen Caldus’ Forderung. Kahlan atmete erleichtert auf. Endlich hatten sie ihr Ziel erreicht. Es war auch an der Zeit gewesen.
    Richard stand mit verschränkten Armen über den fünf Männern und blickte schweigend auf ihre Köpfe hinunter. Sie verstand nicht, warum er ihnen nicht sagte, es sei gut, sie könnten jetzt aufstehen. Keiner rührte sich. Was hatte er vor? Worauf wartete er? Es war vorbei. Wieso erkannte er ihre Unterwerfung nicht an?
    Kahlan sah, wie sich die Muskeln in seinem Kiefer anspannten und lösten. Sie erstarrte. Sie kannte den Blick in seinen Augen. Den Zorn. Diese Männer waren ihm gegenüber zu weit gegangen. Und ihr gegenüber auch. Sie mußte daran denken, wie er noch an diesem Tag vor ihnen

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