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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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und sie alle in Gefahr gebracht, nur weil sie nicht wollte, daß er es sah. Er hatte sie nie gedrängt, obwohl er die Gelegenheit und das Recht gehabt hatte. Sie glaubte, ihr würde das Herz brechen.
    Die kleine Gruppe trat auf die Plattform des Pfahlbaus. Die Ältesten hielten sich im Hintergrund. Der Vogelmann stand zwischen den beiden, als sie sich zur Menge umdrehten.
    Der Vogelmann betrachtete sie aufmerksam. »Bist du bereit?«
    »Wie meinst du das?« fragte sie argwöhnisch.
    »Ich meine, wenn ihr beide Schlammenschen werden wollt, dann müßt ihr tun, was von Schlammenschen verlangt wird. Ihr müßt unsere Gesetze beachten. Unsere Sitten.«
    »Ich allein weiß, was uns bevorsteht, und ich erwarte, dabei zu sterben.« Sie ließ ihre Stimme absichtlich hart klingen. »Ich bin dem Tod schon häufiger entkommen, als es jemandem ansteht. Wir wollen euer Volk retten. Das haben wir bei unserem Leben geschworen. Was kann man mehr verlangen?«
    Der Vogelmann bemerkte, wie sie auswich und hatte nicht die Absicht, sie damit durchkommen zu lassen. »Das fällt mir gewiß nicht leicht. Ich tue es, weil ich weiß, daß euer Kampf ehrlich ist, daß ihr mein Volk vor dem Sturm schützen könnt, der aufzieht. Trotzdem, ihr müßt euch unseren Sitten beugen. Nicht um meinetwillen, sondern aus Respekt vor meinem Volk. Die Menschen erwarten es.«
    Ihr Mund fühlte sich trocken an, sie konnte kaum schlucken. »Ich esse kein Fleisch. Das weißt du von meinem letzten Besuch.«
    »Obwohl du ein Krieger bist, bist du auch eine Frau, es mag dir also verziehen sein. Dazu bin ich ermächtigt. Als Konfessor hast du mit dem anderen nichts zu tun.« Zu weiteren Eingeständnissen war er nicht bereit, das sah man seinen Augen an. »Der Sucher aber doch. Er muß es tun.«
    »Aber…«
    »Du hast gesagt, du willst ihn nicht zu deinem Gatten machen. Er will eine Versammlung einberufen, also muß er es tun wie einer von uns.«
    Kahlan fühlte sich in der Falle. Wenn sie ihn jetzt abwies, wäre Richard wütend, und das aus gutem Grund. Sie würden gegen Rahl verlieren. Richard stammte aus dem Westland und kannte daher die Sitten anderer Völker nicht. Vielleicht war er nicht bereit mitzumachen. Möglicherweise wurde er zornig. Das durfte sie nicht wagen. Zuviel stand auf dem Spiel. Der Vogelmann sah sie wartend an.
    »Wir werden tun, was euer Gesetz verlangt« , sagte sie und versuchte, sich ihre wirklichen Gefühle nicht anmerken zu lassen.
    »Mochtest du nicht wissen, wie der Sucher über diese Dinge denkt?«
    Sie sah zur Seite, über die Köpfe der Menge hinweg. »Nein.«
    Er nahm ihr Kinn in die Hand und drehte ihr Gesicht zurück. »Dann bist du dafür verantwortlich, daß er tut, was man von ihm verlangt. Mit deinem Wort.«
    Sie spürte, wie die Wut in ihr aufstieg. Richard sah hinter dem Vogelmann hervor.
    »Kahlan, was ist? Stimmt etwas nicht?«
    Sie richtete ihren Blick wieder auf den Vogelmann und nickte. »Nichts. Alles in Ordnung.«
    Der Vogelmann ließ ihr Kinn los, wandte sich an sein Volk und blies in die lautlose Pfeife, die er um seinen Hals trug. Er begann, über ihre Geschichte zu sprechen, ihre Sitten, warum sie den Einfluß von Fremden vermieden, wieso sie das Recht hatten, ein stolzes Volk zu sein. Während seiner Ansprache flogen Tauben heran und landeten zwischen den Menschen.
    Kahlan hörte zu, ohne etwas zu verstehen. Sie stand regungslos auf der Plattform und fühlte sich wie ein gefangenes Tier. Sie hatte geglaubt, sie könnten die Schlammenschen für sich gewinnen und sich zu einer der ihren ernennen lassen, und hatte dabei vergessen, daß sie diesen Dingen würde zustimmen müssen. Sie hatte geglaubt, es sei eine reine Formalität, bevor Richard um eine Versammlung bitten konnte. Eine solche Entwicklung hatte sie nicht erwartet. Vielleicht brauchte sie ihm nicht alles zu erzählen. Er würde es einfach nicht erfahren. Schließlich sprach nur sie ihre Sprache. Sie würde einfach schweigen. Das wäre nur zu seinem Besten.
    Andere Dinge dagegen, dachte sie verzweifelt, wären allerdings nur zu offensichtlich. Sie würden in einer Sprache stattfinden, die er nur zu gut kannte. Sie spürte, wie ihre Ohren rot wurden, fühlte sich, als würde sich ihr der Magen umdrehen.
    Richard spürte, daß die Worte des Vogelmannes von Dingen handelten, die er noch nicht zu verstehen brauchte, und bat nicht um eine Übersetzung. Der Vogelmann war am Ende seiner Vorrede angelangt und kam zum wichtigen Teil.
    »Als diese zwei uns

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