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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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gestanden und sein Schwert weggesteckt hatte. Es war endgültig gewesen, und Richard hatte es auch so gemeint. Er dachte nicht einfach nach. Er dachte nach über ihren Tod.
    Richard löste die Arme und griff zum Heft. Langsam, widerstandslos, glitt das Schwert heraus, wie beim letzten Mal. Beim hellen Klingen des Stahls, welches das Ziehen des Schwertes verkündete, fuhr ihr ein kalter Schauder den Rücken hoch. Kahlan sah, wie Richards Brust sich hob und senkte. Sie warf dem Vogelmann einen verstohlenen Blick zu. Er bewegte sich nicht, hatte auch nicht die Absicht. Richard wußte es nicht, doch nach dem Gesetz der Schlammenschen durfte er diese Männer töten, wenn er es wünschte. Ihr Angebot war ernst gemeint gewesen. Auch Savidlin hatte nicht geblufft, auch er hätte sie getötet. Ohne mit der Wimper zu zucken. Stärke, das war für die Schlammenschen die Stärke, seinen Gegner zu töten. In den Augen des Dorfes waren diese Männer bereits tot, und nur Richard konnte ihnen das Leben zurückgeben.
    Trotzdem war ihr Gesetz ohne Bedeutung, denn der Sucher war sich selbst Gesetz, und niemandem außer sich selbst Rechenschaft schuldig. Er hatte das Recht, sie nach ihren Vorstellungen und Gesetzen zu töten. Und nach seinen. Niemand hier hätte ihn daran hindern können.
    Mit weißen Knöcheln hielt Richard das Schwert der Wahrheit gerade beidhändig über die Köpfe der fünf Ältesten. Kahlan sah, wie die Wut in ihm aufstieg, das heiße Verlangen, die Wildheit. Es war wie im Traum. Ein Traum, in dem sie nur tatenlos zusehen konnte.
    Kahlan mußte an all jene denken, die bereits gestorben waren, Unschuldige, wie auch an jene, die ihr Leben im Kampf gegen Darken Rahl geopfert hatten. Dennee, all die anderen Konfessoren, die Zauberer, das Irrlicht Shar, und vielleicht sogar Zedd und Chase.
    Sie verstand ihn.
    Richard überlegte nicht etwa, ob er sie töten sollte, sondern ob er es riskieren konnte, sie am Leben zu lassen.
    Die Ältesten hielten ihre Versammlung ab. Konnte er diesen Männern seine Chance anvertrauen, Darken Rahl aufzuhalten? Sein Leben? Oder sollte er einen neuen Ältestenrat einberufen lassen, einen, dem mehr an seinem Erfolg lag? Wenn er diesen Männern nicht trauen konnte, sich nicht darauf verlassen konnte, daß sie ihm den richtigen Weg im Kampf gegen Rahl wiesen, mußte er sie töten und durch andere ersetzen, die auf seiner Seite standen. Nur der Erfolg zählte, Darken Rahl aufzuhalten. Das Leben dieser Männer mußte geopfert werden, bestand auch nur die geringste Möglichkeit, daß sie den Erfolg gefährden konnten. Kahlan wußte, Richard würde das Richtige tun. Sie würde nicht anders handeln, und der Sucher durfte nicht anders handeln.
    Sie sah, wie er über den Ältesten stand. Der Regen hatte aufgehört. Schweiß rann über sein Gesicht. Sie mußte an die Qualen denken, die er durchlitten hatte, nachdem er den letzten Mann des Quadrons getötet hatte. Sie hoffte, sie wäre stark genug zu verhindern, was er gerade imstande war zu tun.
    Kahlan verstand jetzt, warum ein Sucher so gefürchtet war. Dies war kein Spiel. Ihm war es ernst. Er verlor sich in sich selbst, in der Magie. Wollte irgend jemand versuchen, ihn jetzt zu bremsen, er würde ihn ebenfalls umbringen. Vorausgesetzt, derjenige kam an ihr vorbei.
    Richard hob die Klinge vor sein Gesicht. Er warf den Kopf nach hinten. Er schloß die Augen. Er bebte vor Zorn. Die fünf rührten sich nicht, knieten noch immer vor dem Sucher.
    Kahlan mußte an den Mann denken, den Richard umgebracht hatte. Wie das Schwert durch seinen Kopf gekracht war. Das Blut überall. Richard hatte ihn getötet, weil er ihn unmittelbar bedroht hatte. Töten oder getötet werden. Auch wenn die Drohung ihr galt, und nicht ihm. Dies jedoch war eine indirekte Bedrohung. Eine andere Art des Tötens. Dies war eine Hinrichtung. Und Richard war gleichzeitig Richter und Henker.
    Das Schwert senkte sich wieder. Richard funkelte die Ältesten wütend an, dann ballte er eine Faust und zog die Klinge in langsamem Bogen über die Innenseite seines linken Unterarms. Er drehte die Klinge, wälzte beide Seiten in seinem Blut, bis es herunterlief und von der Spitze tropfte.
    Kahlan warf einen raschen Blick in die Runde. Alles stand wie gebannt da, ergriffen von dem tödlichen Drama, das sich vor ihren Augen abspielte. Niemand wollte hinsehen, doch den Blick abwenden war ebenso möglich. Keiner sagte etwas. Niemand rührte sich. Keiner zuckte auch nur mit der Wimper.
    Alle Augen

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