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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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war jetzt schon müde. Zu Mittag gab es nur kaltes Essen, und sie rasteten gerade so lange, wie sie brauchten, es hinunterzuschlingen. Sie stopften sich den letzten Bissen in den Mund, wischten sich die Hände an den Hosen ab und sprangen von dem flachen, rosigen Felsen.
    Sosehr er auch versuchte, nicht an Rachel zu denken, immer wieder ertappte er sich dabei, wie er sich Sorgen um das kleine Mädchen machte. Und wenn Kahlan gelegentlich den Kopf drehte und den Blick wachsam schweifen ließ, sah er, daß auch sie ein besorgtes Gesicht machte. Er fragte sie, ob er sich richtig entschieden hatte. Sie wußte sofort, was er meinte, und wollte wissen, wie lange es seiner Ansicht nach gedauert hätte, sie einzuholen. Zwei Tage, wenn alles gutging, meinte er, wenigstens einen, um sie einzuholen, und einen für den Weg zurück. Zwei Tage, hatte sie geantwortet, waren mehr, als sie sich leisten konnten. Es klang beruhigend aus ihrem Mund.
    Später am Nachmittag sank die Sonne hinter einen fernen Gipfel des Rang’Shada-Gebirges. Die Farben des Waldes wurden weicher, gedämpfter, der Wind ebbte ab, und Stille legte sich über die Landschaft. Es gelang Richard, seine Gedanken an Rachel beiseite zu schieben und sich auf das zu konzentrieren, was sie tun würden, sobald sie Tamarang erreicht hatten.
    »Kahlan, Zedd meinte, wir müßten uns beide von Rahl fernhalten, weil wir ihm nichts entgegenzusetzen hätten und uns nicht vor ihm schützen könnten.«
    Sie blickte kurz über die Schulter. »Stimmt, das hat er gesagt.«
    Richard machte ein besorgtes Gesicht. »Und Shota war der Ansicht, die Königin würde das Kästchen nicht mehr lange haben.«
    »Vielleicht hat sie damit gemeint, wir würden es bald finden.«
    »Nein, es klang eher wie eine Warnung. Die Königin hat es nicht mehr lange, also müssen wir uns beeilen. Was ist, wenn Darken Rahl schon dort ist?«
    Sie sah über ihre Schulter und ging langsamer. »Und wennschon. Es gibt keinen anderen Weg. Ich gehe auf jeden Fall nach Tamarang. Willst du hier auf mich warten?«
    »Natürlich nicht! Ich meine nur, wir sollten nicht vergessen, auf was wir uns einlassen. Möglicherweise ist Darken Rahl schon dort.«
    »Der Gedanke geht mir schon seit einiger Zeit durch den Kopf.«
    Er ging eine Minute neben ihr her, ohne ein Wort zu sagen. Schließlich fragte er: »Und zu welchem Schluß bist du gekommen? Was machen wir, wenn er tatsächlich dort ist?«
    Sie antwortete, den Blick nach vorne gerichtet. »Wenn Darken Rahl in Tamarang ist, werden wir dort aller Wahrscheinlichkeit nach sterben.«
    Richard blieb stehen. Sie wartete nicht auf ihn, sondern ging einfach weiter.
    Der Wald wurde dunkler, ein paar kleine Wölkchen leuchteten rot auf, die erlöschende Glut des Tages. Mittlerweile folgte der Pfad dem Callisidrin, gelegentlich so dicht, daß sie ihn zu Gesicht bekamen, aber auch sonst konnten sie das Rauschen seiner braunen Fluten hören. Richard hatte den ganzen Nachmittag keine Launenfichte gesehen. Er ließ den Blick über die Wipfel schweifen, auch jetzt noch ohne Erfolg. Als es dunkel wurde, gab er die Hoffnung auf, noch vor Einbruch der Nacht eine zu finden, und sah sich nach einem Unterschlupf um. In sicherer Entfernung vom Pfad entdeckte er eine niedrige Felsspalte am Fuß eines Hügels. An allen Seiten standen Bäume um sie herum, und sie schien versteckt genug für ein Lager zu sein, auch wenn sie nach oben hin offen war.
    Der Mond stand bereits hoch, als Kahlan einen Eintopf aufgesetzt hatte. Mit ein wenig Glück hatte Richard überraschend und schneller als erwartet zwei Kaninchen in der Schlinge gefangen.
    »Ich glaube, das würde sogar für Zedd reichen«, meinte sie.
    Als hätten ihre Worte ihn herbeigerufen, trat der alte Mann, das weiße Haar wild zerzaust, ins Licht und blieb, die Hände in die Hüften gestemmt, auf der anderen Seite des Feuers stehen. Seine Kleider sahen etwas mitgenommen aus.
    »Ich bin völlig ausgehungert!« verkündete er. »Wir wollen essen.«
    Richard und Kahlan rissen fassungslos die Augen auf und sprangen auf. Der alte Mann kniff die Augen zusammen, als Richard das Schwert zog. Ein Herzschlag, und Richard war über das Feuer gesprungen und drückte ihm die Schwertspitze in die Rippen.
    »Was soll das?« meinte der alte Mann.
    »Zurück«, kommandierte Richard. Er drückte ihn mit dem Schwert bis zu den Bäumen. Vorsichtig suchte Richard den Waldrand ab.
    »Darf ich vielleicht erfahren, was das soll, Junge?«
    »Ich bin dir bereits zweimal

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