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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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tauchten schroffe Klippen und Gipfel auf. Scarlet trug sie mit sanftem Flügelschlag höher hinauf, über Felsen, die fast seine Füße streiften. Sie brachte ihn in eine verlassene Gegend, bar jeden Lebens. Grünbraunes Gestein schien willkürlich von Riesenhand zu schmalen Säulen gestapelt wie Münzen auf einem Tisch. Einige standen allein, andere waren zu Gruppen gebündelt, noch mehr eingestürzt. Hinter und über den Felssäulen ragten massive, zerklüftete Felsklippen auf, übersät mit Spalten und Ritzen, Vorsprüngen und Absätzen. An den Felswänden zogen vereinzelte Wolken vorüber. Scarlet hielt in Schräglage auf eine glatte Felswand zu. Richard kam es vor, als würden sie glatt davor fliegen, doch bevor es dazu kam, bremste sie mit einem Schlag ihrer enormen Schwingen und setzte ihn auf einem Sims ab, bevor sie selbst landete.
    An der hinteren Seite des Felssims führte eine Öffnung in den Fels.
    Scarlet zwängte ihren massigen Körper hindurch. Im Hintergrund, in der kühlen Dunkelheit, befand sich ein Nest aus Steinen, in das sie das Ei legte und mit einem Feuerhauch überzog. Richard sah zu, wie sie das Ei mit einer Kralle streichelte, es vorsichtig drehte, untersuchte und beruhigend darauf einredete. Sachte hüllte sie es mit Flammen ein, dann drehte sie aufmerksam lauschend den Kopf.
    »Alles in Ordnung?« fragte Richard leise.
    Ihr Kopf schwenkte zu ihm herum. Ihre gelben Augen hatten einen verträumten Ausdruck. »Ja, es geht ihm gut.«
    Richard nickte. »Das freut mich, Scarlet. Wirklich.«
    Er wollte zu ihr, als sie sich neben dem Ei niederlegte. Sofort hob sie warnend den Kopf.
    Er blieb stehen. »Ich wollte nur meinen Rucksack holen. Er hängt an einem deiner Dornen auf deiner Schulter.«
    »Entschuldige. Bitte.«
    Richard holte sich den Rucksack und trat vor eine Seitenwand, ein wenig näher ans Licht. Er warf einen Blick über den Vorsprung. Es mochten mehrere tausend Fuß bis unten sein. Richard hoffte inbrünstig, Scarlet würde Wort halten. Er setzte sich und holte eine saubere Hose aus dem Rucksack. Dabei entdeckte er noch etwas anderes, das Gefäß aus Dennas Zimmer. Darin befand sich ein Teil der Aumsalbe, die er angerührt hatte, nachdem Rahl sie gefoltert hatte. Denna mußte es ihm eingepackt haben.
    Beim Anblick des Strafers mußte er versonnen lächelnd an sie denken. Wie konnte er jemanden mögen, der ihm so etwas angetan hatte? Ganz einfach, er hatte ihr vergeben – mit der weißen Magie.
    Die Aumsalbe tat gut. Er stöhnte leise. Sie kühlte seine brennenden Wunden, linderte den Schmerz. Im stillen dankte Richard Denna. Dann zog er die zerfetzten Überreste seiner Hose aus.
    »Du siehst komisch aus ohne deine Hosen.«
    Richard wirbelte herum. Scarlet beobachtete ihn.
    »Für einen Mann sind das nicht gerade tröstliche Worte von einer Frau, auch wenn es sich bei der Frau um einen Drachen handelt.«
    Er drehte ihr den Rücken zu und zog sich die saubere Hose über.
    »Haben die Gars dich verletzt?«
    Richard schüttelte den Kopf.
    »Das ist in der Höhle passiert.«
    Die bedrückende Erinnerung lahmte noch immer seine Stimme. Er setzte sich, lehnte sich an die Wand und betrachtete seine Stiefel.
    »Ich mußte durch ein winziges Loch im Felsen kriechen. Einen anderen Weg gab es nicht. Ich bin steckengeblieben.«
    Er hob den Kopf und blickte in die großen, gelben Augen.
    »Ich habe oft Angst bekommen, seit ich ausgezogen bin, um Darken Rahl aufzuhalten. Aber als ich in diesem Loch festsaß, im Dunkeln, und der Felsen so fest drückte, daß ich keine Luft mehr bekam … das war mit das Schlimmste. Als ich dort festsaß, hat sich irgend etwas in mein Bein gekrallt und sich mit scharfen, kleinen Krallen festgehakt. Das hier ist passiert, als ich fliehen wollte.«
    Scarlet beobachtete ihn lange schweigend, eine Kralle über das Ei gelegt.
    »Ich danke dir, Richard Cypher, daß du dein Versprechen gehalten und mein Ei zurückgeholt hast. Du bist tapfer, auch wenn du kein Drache bist. Ich hätte nie gedacht, daß sich ein Mensch so für einen Drachen einsetzen würde.«
    »Ich habe es nicht nur wegen deines Eis getan. Ich habe es getan, weil ich nicht anders konnte. Ich mußte jemanden finden, der mir bei der Suche nach meinen Freunden hilft.«
    Scarlet schüttelte den Kopf. »Ehrlich bist du auch noch. Ich glaube, du hättest es vielleicht auch so getan. Tut mir leid, daß du verletzt wurdest und du solche Angst erleiden mußtest, als du mir

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