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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Blechschale aus einem Rucksack.
    Sie reichte sie Chase. »Fülle sie zur Hälfte mit Giftbeeren vom Blutkehlenstrauch.«
    Chase starrte ein wenig verwirrt auf die Schale. »Jetzt sofort?«
    »Ja.«
    Er bemerkte Zedds warnenden Blick und richtete sich auf. »Na schön.« Er drehte sich um und wollte gehen, machte jedoch kehrt, zog seinen schweren, schwarzen Umhang aus und legte ihn ihr über die Schultern, um ihre Blöße zu bedecken. »Kahlan…« Er starrte sie an, brachte schließlich doch kein Wort hervor und machte sich an seine Aufgabe.
    Kahlan starrte mit leerem Blick ins Nichts. Zedd legte den Arm um sie und setzte sie auf eine zusammengerollte Decke. Dann sammelte er die Überreste ihres Hemdes ein und riß es in Streifen, die er mit Wasser aus einem Schlauch befeuchtete. Sie ließ es widerstandslos geschehen, als er ihr das Blut abwusch, einige ihrer Wunden mit Salbe, andere magisch versorgte. Als er fertig war, hob er mit den Fingern ihr Kinn und blickte ihr in die Augen.
    Zedd sprach leise. »Er ist nicht umsonst gestorben, meine Liebe. Er hat das Kästchen gefunden und alle gerettet. Behalte ihn in deiner Erinnerung als jemand, der das getan hat, was niemand sonst hätte tun können.«
    Leichter Nebel aus den dicken, dicht über dem Boden ziehenden Wolken legte sich allmählich feucht auf ihre Gesichter.
    »Ich werde immer nur daran denken, daß ich ihn geliebt habe und es ihm nie habe sagen können.«
    Zedd verschloß die Augen angesichts der Bürde, ein Zauberer zu sein.
    Chase kehrte zurück und reichte ihr die Schale mit giftigen Beeren. Sie bat um etwas, mit dem sie sie zerstoßen konnte. Mit ein paar raschen Schnitten hatte Chase einen dicken Ast zurechtgeschnitzt, mit dem sie zufrieden war. Sie machte sich an die Arbeit.
    Sie hielt inne, als wäre ihr etwas eingefallen. Sie hob den Kopf und sah Zedd an, ihre Augen glühten. »Darken Rahl gehört mir.« Es war eine Warnung. Eine Drohung.
    Er nickte. »Ich weiß, meine Liebe.«
    Sie zerquetschte die Beeren weiter. Eine Träne lief ihr die Wange hinunter.
    »Ich werde Brophy begraben«, meinte Chase leise zu Zedd. »Die anderen können von mir aus verfaulen.«
    Kahlan zerdrückte die Beeren zu einer Paste, indem sie ein wenig Asche aus dem Feuer hinzufügte. Als sie fertig war, mußte Zedd ihr den kleinen Spiegel halten, während sie sich mit der Paste das Zeichen des Con Dar aufmalte: Doppelblitze. Die Magie führte ihr die Hand. Sie setzte auf beiden Seiten an der Schläfe an. Die beiden Blitze waren einander Spiegelbilder, der obere Teil des Blitzes verlief im Zickzack über je eine Braue, das jeweilige Mittelstück über ein Lid und der untere Teil über die Wangenknochen, bis sie schließlich in den Grübchen einer jeden Wange endeten.
    Der Effekt war furchteinflößend – und sollte es auch sein. Es war eine Warnung an die Unschuldigen. Und für die Schuldigen ein Gelübde.
    Nachdem sie sich die Zotteln aus dem Haar gebürstet hatte, holte sie das Konfessorkleid aus ihrem Rucksack, legte den Umhang fort und zog es über. Chase kam zurück. Kahlan reichte ihm seinen Umhang und bedankte sich bei ihm.
    »Trag du ihn«, meinte Chase, »er ist wärmer als deiner.«
    »Ich bin die Mutter Konfessor. Ich trage keinen Umhang.«
    Der Grenzposten widersprach nicht. »Die Pferde sind verschwunden. Alle.«
    Sie sah ihn gleichgültig an. »Dann gehen wir eben zu Fuß. Wir werden nachts nicht anhalten, sondern weitermarschieren. Du kannst mitkommen, wenn du willst, vorausgesetzt, du hältst mich nicht auf.«
    Chase reagierte erstaunt auf die unbeabsichtigte Beleidigung, ließ es aber dabei bewenden. Kahlan machte kehrt und ging los, ohne etwas von ihren Sachen zusammenzusuchen. Chase warf Zedd einen Blick zu und stieß geräuschvoll einen Seufzer aus.
    Er bückte sich, um seine Sachen einzusammeln. »Ohne meine Waffen breche ich nicht auf.«
    »Wir sollten uns beeilen, bevor sie einen zu großen Vorsprung hat. Sie wird nicht auf uns warten.« Der Zauberer schnappte sich Kahlans Rucksack und stopfte hinein, was er fand. »Wir sollten zumindest etwas von unseren Vorräten mitnehmen.« Er strich eine Falte aus dem Rucksack. »Chase, ich fürchte, wir werden nicht wieder zurückkommen. Der Con Dar ist ein Selbstmordkommando. Du hast Familie. Du brauchst nicht mitzukommen.«
    Chase sah nicht einmal auf. »Was ist eine Mord-Sith?« fragte er ruhig.
    Der Zauberer mußte schlucken, er hielt den Rucksack so fest umklammert, daß seine Hände zitterten. »Mord-Siths

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