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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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anderen bereits tiefviolett. Eigentlich spielte es keine Rolle. Er wußte, hinter wem er her war, und es bestand überhaupt kein Zweifel daran, wer der Feind war. Absolut keiner.
    »Noch etwas. Etwas Wichtiges«, sagte der Zauberer. »Wenn du das Schwert gegen einen Feind erhebst, mußt du einen Preis bezahlen. Nicht wahr, meine Liebe?« Er sah zu ihr hinüber. Kahlan nickte und senkte den Blick. »Je mächtiger der Feind, desto höher ist der Preis. Tut mir leid, daß ich dir das antun mußte, Kahlan, aber dies ist die wichtigste Lektion, die Richard lernen muß.« Sie lächelte ihn kurz an. Ihr war die Notwendigkeit bewußt. Er wandte sich wieder Richard zu.
    »Wir beide wissen, manchmal haben wir keine andere Wahl, als zu töten. Ich weiß, niemand braucht dir zu sagen, wie fürchterlich es ist, wenn man jemanden tötet. Du mußt damit leben, und ist es einmal passiert, kann man es nicht ungeschehen machen. Du zahlst einen Preis, und die Tat setzt dich herab.«
    Richard nickte. Der Gedanke, den Mann auf dem Schartenberg getötet zu haben, bereitete ihm noch immer Unbehagen. Keinesfalls tat es ihm leid. Er hatte weder Zeit noch eine andere Wahl gehabt.
    Trotzdem sah er immer noch das Gesicht des Mannes vor sich, als er in die Tiefe fiel.
    Zedds Blick wurde stechend. »Etwas anderes ist es, wenn du mit dem Schwert der Wahrheit tötest, denn das ist Magie. Die Magie erfüllt dir deinen Wunsch und verlangt dann ihren Preis. Nichts ist ausschließlich gut oder böse, schon gar nicht wenn es um Menschen geht. Die besten von uns tragen sich mit bösen Gedanken oder Taten, und die Schlimmsten verfügen über ein gewisses Maß an Tugend. Kein Gegner begeht verabscheuungswürdige Taten um ihrer selbst willen. Er hat immer einen Grund, der ihm als Rechtfertigung dient. Mein Kater frißt Mäuse. Ist er deswegen schlecht? Ich glaube das nicht, und der Kater wird ebenfalls nicht so denken, aber ich würde wetten, die Mäuse sind da anderer Ansicht. Jeder Mörder ist von der Notwendigkeit überzeugt, sein Opfer töten zu müssen.
    Ich weiß, du willst das nicht wahrhaben, Richard, aber du mußt zuhören. Darken Rahl tut, was er tut, weil er es für richtig hält. Genau wie du die Dinge tust, die du tust, weil du sie für richtig hältst. In dieser Hinsicht gleicht ihr beiden euch mehr, als du glaubst. Du willst dich an ihm rächen, weil er deinen Vater umgebracht hat, und er will sich an mir rächen, weil ich seinen getötet habe. In deinen Augen ist er böse, in seinen Augen jedoch bist du es, der böse ist. Es ist alles nur eine Frage des Standpunktes. Wer gewinnt, glaubt, er sei im Recht. Der Verlierer wird immer denken, ihm sei Unrecht angetan worden. Mit dem Zauber der Ordnung ist es das gleiche. Die Macht ist einfach da, eine mögliche Anwendung obsiegt über die andere.«
    »Das gleiche? Hast du vollkommen den Verstand verloren? Wie kannst du glauben, wir seien in irgendwelcher Weise gleich? Er giert nach Macht! Er würde das Ende der Welt riskieren, um sie zu erlangen. Ich will keine Macht, ich wollte nur in Ruhe gelassen werden! Er hat meinen Vater ermordet! Ihm die Gedärme herausgerissen! Er versucht, uns alle umzubringen! Wie kannst du sagen, wir gleichen uns? Aus deinem Mund hört sich das an, als sei er nicht einmal gefährlich!«
    »Hast du nicht gehört, was ich dir gerade beibringen wollte? Ich sagte, ihr gleicht euch, indem ihr beide denkt, ihr seid im Recht. Und das macht ihn gefährlicher, als du dir vorstellen kannst.« Er zeigte nach hinten auf Kahlan. »Hast du nicht aufgepaßt? Hast du nicht gesehen, zu was sie mit dem Schwert fähig war? Und getan hat, was du nicht konntest? Hmm?«
    »Der Standpunkt«, sagte Richard mit viel ruhigerer Stimme. »Sie konnte es tun, weil sie überzeugt war, im Recht zu sein.«
    Zedd reckte einen Finger in die Luft. »Aha! Der Standpunkt macht die Bedrohung also noch gefährlicher.« Der Zauberer senkte den Finger und bohrte ihn mit jedem Wort in Richards Brust. »Genau … wie … das … Schwert.«
    Richard hakte den Daumen unter den Gurt und atmete schwer. Er kam sich vor, als stände er im Treibsand. Immerhin kannte er Zedd schon zu lange, um die Dinge, die er sagte, bloß deswegen abzutun, weil sie schwer zu ergründen waren. Trotzdem, er sehnte sich nach Einfachheit. »Du meinst, nicht nur was er tut, macht ihn gefährlich, sondern auch das, wozu er sich berechtigt fühlt?«
    Zedd zuckte mit den Achseln. »Laß es mich anders ausdrücken. Vor wem hättest du mehr

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