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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Stirn. »Zedd, Richard hat recht. Das macht es unmöglich. Wenn er seine wichtigste Waffe nicht benutzen darf, dann…«
    Zedd schnitt ihr das Wort ab. »Nein! Das hier…« er, klopfte Richard mit den Knöcheln auf den Kopf, »das hier ist des Suchers wichtigste Waffe.« Er bohrte Richard seinen langen Finger mitten in die Brust. »Und dies.«
    Sie standen einen Augenblick lang da und schwiegen.
    »Der Sucher selbst ist die Waffe«, sagte Zedd mit Nachdruck. »Das Schwert ist nur ein Mittel. Du wirst einen anderen Weg finden. Du mußt.«
    Eigentlich, dachte Richard, hätte er verärgert sein müssen, wütend, enttäuscht, überwältigt, doch so war es nicht. Er fühlte sich seltsam ruhig und entschlossen.
    »Tut mir leid, mein Junge. Ich wünschte, ich könnte den Zauber ändern, aber…«
    Richard legte Zedd die Hand auf die Schulter. »Schon gut, mein Freund. Du hast recht. Wir müssen Rahl Einhalt gebieten. Das ist es, was zählt. Um Erfolg zu haben, muß ich die Wahrheit kennen, und du hast sie mir anvertraut. Jetzt ist es an mir, daraus das Beste zu machen. Bekommen wir eines der Kästchen, wird Rahl Gerechtigkeit widerfahren. Ich muß es nicht sehen. Ich muß es nur erledigt wissen. Ich habe gesagt, ich will nicht zum Mörder werden, und ich werde keiner sein. Das Schwert ist von unschätzbarem Wert, dessen bin ich sicher. Aber wie du gesagt hast, es ist nur ein Werkzeug, und in diesem Sinne will ich es verwenden. Der Zauber des Schwertes ist kein Selbstzweck. Diesem Fehler darf ich nicht verfallen, sonst wäre ich nur zum Schein ein Sucher.«
    Es begann zu dämmern. Zedd schlug Richard liebevoll auf die Schulter. »Du hast alles verstanden, mein Junge. Alles.« Er brach in ein breites Grinsen aus. »Ich habe den Sucher gut gewählt. Ich bin stolz auf mich.« Richard und Kahlan mußten über Zedds Eigenlob lachen.
    Kahlans Lächeln erstarrte. »Zedd, ich habe den Baum gefällt, den du zum Gedenken an deine Frau gepflanzt hast. Das macht mir Sorge. Es tut mir aufrichtig leid.«
    »Das muß es nicht, meine Liebe. Ihr Angedenken hat uns geholfen. Sie hat geholfen, dem Sucher die Wahrheit zu zeigen. Eine angemessenere Anerkennung könnte ihr nicht widerfahren.«
    Richard hörte sie nicht. Er blickte nach Osten, zu der massiven Wand der Berge hin, und dachte über Lösungen nach. Die Grenze überschreiten, überlegte er, die Grenze überschreiten, ohne sie zu durchqueren. Wie? Was, wenn es unmöglich war? Oder es keinen Weg über die Grenze gab? Saßen sie hier fest, während Darken Rahl nach den Kästchen suchte? Mußten sie sterben, ohne eine Chance zu bekommen? Er wünschte, sie hätten mehr Zeit und mehr Möglichkeiten. Richard verwünschte sich, weil er die Zeit mit Wünschen vergeudete.
    Wenn er nur wüßte, es könnte gelingen, dann würde er auch herausfinden, wie. Etwas in seinem Hinterkopf ließ ihm keine Ruhe, beharrte darauf, daß es eine Möglichkeit gab und er die Wahrheit kannte. Es gab einen Weg, es mußte einen geben. Wenn er es nur wüßte.
    Ringsum erwachte die Nacht geräuschvoll zum Leben. Frösche quakten an Teichen und Bächen, Nachtvögel riefen von den Bäumen, Insekten aus dem Gras. Von den fernen Hügeln wehte traurig und klagend das Geheul der Wölfe herüber. Irgendwie mußten sie über diese Berge, das Unbekannte, gelangen.
    Die Berge waren wie die Grenze, überlegte er. Man konnte nicht hindurch, aber überqueren konnte man sie. Man brauchte bloß einen Paß zu finden. Einen Paß. War es möglich? Gab es so etwas?
    Dann traf es ihn wie ein Blitzschlag.
    Das Buch.
    Richard wirbelte aufgeregt auf dem Absatz herum. Zu seiner Überraschung standen Zedd und Kahlan ruhig da und beobachteten ihn, so als warteten sie auf seine Entscheidung.
    »Zedd, hast du jemals einem anderen als dir selbst beim Durchqueren der Grenze geholfen?«
    »Wem denn?«
    »Irgend wem! Ja oder nein?«
    »Nein. Niemandem.«
    »Kann außer einem Zauberer jemand einen Menschen durch die Grenze schicken?«
    Zedd schüttelte voller Nachdruck den Kopf. »Außer einem Zauberer niemand. Und natürlich Darken Rahl.«
    Richard sah ihn stirnrunzelnd an. »Unser Leben hängt davon ab, Zedd. Schwöre. Du hast niemals jemanden außer dir selbst durch die Grenze geschickt? Ist das wahr?«
    »So wahr ich hier stehe. Warum? Was hast du dir ausgedacht? Hast du eine Lösung gefunden?«
    Richard überging die Frage. Er steckte zu tief in einem Gedankenfluß, um zu antworten. Statt dessen drehte er sich wieder zu den Bergen um.

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