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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Schwert blank. Die Männer wichen einen Schritt zurück, als das metallische Klirren die Nachtluft füllte. Das Klirren verhallte, und übrig blieb das Knistern brennender Fackeln. Es entstand ein Murren, weil Richard sich zu den beiden der Hexerei Beschuldigten stellte.
    John ging zum Angriff über und holte mit dem Axtgriff zum Schlag gegen Richard aus. Das Schwert blitzte in der Luft, zersplitterte Johns Axt mit einem lauten Krachen. Gerade fünf Zentimeter zersplitterten Griffs blieben in seiner Faust. Das abgetrennte Stück wirbelte davon und landete mit einem dumpfen Aufprall irgendwo in der Dunkelheit.
    John blieb wie erstarrt stehen, einen Fuß auf der Erde, einen auf der Veranda. Die Spitze des Schwertes der Wahrheit drückte sich ihm unters Kinn. Die polierte Klinge funkelte im Schein der Fackeln. Richard, dessen Muskeln angespannt waren, weil er sich mühsam zurückhalten mußte, beugte sich langsam vor und hob Johns Gesicht mit der Schwertspitze an. Mit einer Stimme, die kaum mehr als ein Flüstern und doch so tödlich kalt war, daß John der Atem stockte, sagte er: »Noch einen Schritt, John, und deinem Kopf geht es genauso.« John rührte sich nicht, atmete nicht. »Zurück«, fauchte Richard.
    Der Mann tat, was man von ihm verlangte, faßte aber wieder Mut, als er zwischen seinen Kumpanen stand. »Du kannst uns nicht aufhalten, Richard. Wir sind hier, um unsere Familien zu retten.«
    »Vor was denn?« schrie Richard. Er richtete das Schwert auf einen der anderen Männer. »Frank! Als deine Frau krank war, hat Zedd ihr da nicht einen Trank gebracht, durch den sie wieder gesund wurde?« Er zeigte mit dem Schwert auf einen anderen. »Und Bill, bist du nicht gekommen und hast Zedd gefragt, wann der Regen einsetzt, damit ihr eure Ernte einfahren könnt?« Peitschenschnell richtete er die Schwertspitze wieder auf den voreiligsten Angreifer.
    »Und John, als dein kleines Mädchen sich im Wald verlaufen hatte, war es da nicht Zedd, der die ganze Nacht in den Wolken gelesen hat und dann selber losgezogen ist, sie gefunden und sicher zu dir und Sara zurückgebracht hat?« John und ein paar andere sahen beschämt zu Boden. Verärgert schob Richard das Schwert zurück in die Scheide. »Zedd hat den meisten hier geholfen. Er hat geholfen, das Fieber zu heilen, er hat die verlorengegangenen Lieben wiedergefunden und freimütig seinen ganzen Besitz mit euch geteilt.«
    Aus dem Hintergrund schrie jemand: »Das alles kann nur eine Hexe!«
    »Er hat keinem einzigen etwas zuleide getan!« Richard lief auf der Veranda auf und ab und starrte die Männer nieder. »Nie hat er einem von euch etwas getan! Er hat den meisten geholfen! Warum wollt ihr einem Freund etwas tun?«
    Ein paar Minuten lang herrschte verwirrtes Gemurmel, dann hatten sie zu ihrer Überzeugung zurückgefunden. »Das meiste, was er getan hat, war Zauberei!« schrie John. »Zauberei einer Hexe! Von unseren Familien ist niemand sicher, solange er in der Nähe ist!«
    Bevor Richard antworten konnte, zog Zedd ihn am Arm zurück. Er drehte sich um und blickte in das lächelnde Gesicht des Alten. Zedd schien nicht im geringsten besorgt zu sein. Wenn überhaupt, wirkte er amüsiert.
    »Sehr eindrucksvoll, ihr beide«, flüsterte er. »Sehr eindrucksvoll. Doch überlaßt dies von jetzt an mir, wenn ihr nichts dagegen habt.« Er zog eine Braue hoch und wandte sich dann an die Männer. »Guten Abend, Gentlemen. Wie nett, euch alle zu sehen.« Einige der Männer erwiderten den Gruß. Ein paar nahmen unsicher die Hüte ab. »Seid doch bitte so nett und laßt mich einen Augenblick mit meinen beiden Freunden hier sprechen, bevor ihr mich fertigmacht.« Alles nickte. Zedd zog Kahlan und Richard ein Stück zurück zum Haus, fort von der Menge, und beugte sich dicht zu ihnen.
    »Eine Lektion in Macht, meine Freunde.« Er legte Kahlan seinen knochigen Finger auf die Nase. »Zu wenig.« Als nächstes legte er den Finger Richard auf die Nase. »Zu viel.« Dann legte er ihn sich selber auf die Nase und sagte mit einem Augenzwinkern: »Genau richtig.« Er umfaßte Kahlans Kinn mit der Hand. »Wenn ich dir dies überlassen würde, meine Liebe, wären heute nacht einige Gräber auszuheben. Unsere drei würden dazugehören. Dennoch, sehr nobel. Vielen Dank für deine Sorge um mich.« Er legte Richard die Hand auf die Schulter. »Überließe ich es dir, wären sehr viele auszuheben, und all das Graben bliebe an uns dreien hängen. Ich bin zu alt, um viele Löcher in die Erde zu

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