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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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andere Ende des Astes. Es schien unmöglich.
    Als Chase den Stock soweit hineingeschoben hatte, wie er es wagte, begann er wild zu zucken. Es war vollkommen still. Er riß ihn wieder heraus und kehrte zu den anderen zurück. Er hielt ihnen das zersplitterte Ende des jetzt noch vielleicht drei Meter langen Stockes entgegen. Das Ende war mit Geifer beschmiert.
    »Herzhunde«, meinte er mit einem Grinsen.
    Zedd wirkte gelangweilt. Kahlan war alles andere als amüsiert. Richard war verblüfft. Da sein Publikum offenbar auf einen einzigen geschrumpft war, packte er Richard am Hemd und zerrte ihn mit sich. »Komm, ich zeige dir, wie es ist.« Chase hakte sich im Gehen bei Richard unter und warnte ihn: »Langsam, ich sage dir, wenn wir weit genug sind. Halte dich an meinem Arm fest.« Sie gingen langsam weiter.
    Grünes Licht begann zu leuchten. Mit jedem Schritt wurde es intensiver, doch als Richard Chase hatte allein hineingehen sehen, hatte es anders ausgesehen. Es hatte Chase an den Seiten und oben eingehüllt, jetzt jedoch war es überall. Es gab ein Summen wie von tausend Hummeln. Mit jedem Schritt wurde der Ton tiefer, aber nicht lauter. Auch das grüne Licht wurde dunkler, wie auch der Wald ringsum, so als würde es Nacht. Überall sonst war das grüne Leuchten zu sehen. Richard konnte den Wald fast nicht mehr erkennen, und als er sich umdrehte, waren Zedd und Kahlan nicht mehr zu sehen.
    »Langsam jetzt«, warnte ihn Chase. Sie gingen langsam weiter, gegen den Widerstand des grünen Lichtschilds. Richard spürte den Druck auf seinem Körper.
    Dann wurde es ringsum schwarz, so als befände er sich nachts in einer Höhle, zusammen mit Chase, umhüllt von einem grünen Lichtschein. Richard klammerte sich fester an Chases Arm. Das Summen vibrierte in seiner Brust.
    Mit dem nächsten Schritt veränderte sich der grüne Lichtschild plötzlich. »Das ist weit genug«, sagte Chase mit hallender Stimme. Die Mauer war plötzlich dunkel transparent geworden, so als blicke Richard mitten in einem dunklen Wald in einen spiegelglatten Teich. Chase stand regungslos da und beobachtete ihn.
    Auf der anderen Seite bewegte sich etwas.
    Tintenschwarze Schatten waberten durch die Finsternis auf der anderen Seite des Walls, Geister, die in der Tiefe schwebten.
    Die Toten in ihrem Reich.
    Dichter bei ihnen bewegte sich etwas noch schneller, kam näher. »Die Hunde«, meinte Chase.
    Richard überkam eine seltsame Sehnsucht. Sehnsucht nach Dunkelheit. Das Summen war kein Geräusch, wie er erkannte, sondern Stimmen.
    Stimmen, die seinen Namen murmelten.
    Tausend ferne Stimmen, die nach ihm riefen. Die schwarzen Gestalten sammelten sich, riefen nach ihm, streckten ihre Arme nach ihm aus.
    Plötzlich verspürte er eine stechende Einsamkeit, die Einsamkeit seines Lebens, seines ganzen Lebens. Wozu dieser Schmerz, wo sie doch auf ihn warteten, darauf warteten, ihn willkommen zu heißen? Die schwarzen Gestalten trieben in der Finsternis näher herbei, und allmählich erkannte er ihre Gesichter. Es war, als blicke er durch trübes Wasser. Sie kamen näher. Er sehnte sich danach, durch den Wall zu treten. Um bei ihnen zu sein.
    Und dann erblickte er seinen Vater.
    Richards Herz klopfte. Sein Vater rief mit traurig sorgenvoller Stimme nach ihm. Verzweifelt versuchte er mit ausgestreckten Armen nach seinem Sohn zu greifen. Er befand sich genau auf der anderen Seite des Walls. Richards Herz wollte vor Sehnsucht zerreißen. So lange hatte er seinen Vater nicht gesehen. Trauer überfiel ihn, er sehnte sich danach, ihn zu berühren. Niemals mehr würde er Angst haben müssen. Er brauchte seinen Vater nur anzufassen. Dann wäre er in Sicherheit.
    In Sicherheit. Für immer.
    Richard versuchte, nach seinem Vater zu greifen, zu ihm zu gehen, durch den Wall zu treten. Jemand hielt ihn am Arm. Gereizt zog er fester. Wer immer ihn hielt, er brüllte ihn an, er solle loslassen. Seine Stimme klang hohl, leer.
    Dann wurde er von seinem Vater fortgerissen.
    Seine Wut erwachte brüllend zum Leben. Jemand versuchte, ihn am Arm zurückzuzerren. Wütend griff er nach seinem Schwert. Eine riesige Hand schloß sich mit eisernem Griff um seine. Er mühte sich mächtig ab, das Schwert zu ziehen, schrie in zügelloser Raserei, doch die große Hand hielt ihn fest, riß ihn stolpernd von seinem Vater fort. Richard kämpfte, doch er wurde fortgezogen.
    Plötzlich tauchte anstelle der Dunkelheit der grüne Lichtschild wieder auf. Chase zerrte ihn durch das grünliche Licht

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