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Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Titel: Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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ein offener Kamin, dem ich mich näherte. Die Haut im Gesicht und auf den Händen fing an zu kribbeln und zu jucken.
    Rigurd hob seine Hand, um sich den Frost aus dem Haar zu bürsten, doch ich hielt ihn auf. »Wartet damit. Fahrt Ihr nun durch Eure Haare, könnte es sein, dass sie brechen.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte er. Er tat es und behielt Recht. »Also wisst Ihr doch nicht alles.«
    »Ich habe es auch nie behauptet. Ich hörte nur, dass so etwas geschehen kann. Vielleicht versucht Ihr es morgen früh noch einmal. Es wird noch deutlich kälter werden.«
    Plötzlich musste ich husten, die kalte Luft hatte auch meine Kehle angegriffen. Aber meine Kehle erschien mir mein geringstes Problem, denn als ich hustete und mir dabei die Hand vor den Mund hielt, hatte ich das Gefühl, dass mich tausend glühende Spieße durchbohrten. Eine Säule bot mir Halt, vielleicht wäre ich ohne sie zusammengebrochen.
    Ich hob meine Hand und sah sie an; sie war rot gesprenkelt. Ich ließ sie wieder sinken, hoffte, dass es niemand sonst gesehen hatte, und lehnte mich gegen den Pfosten, als ob ich nachdenken würde, die Arme vor mir verschränkt.
    Viele Dinge hörte man so im Leben. Unter anderem auch, dass es sein konnte, dass eine Rippe einem die Lunge durchbohrte, wenn sie ungünstig brach. Dann, so hatte ich gehört, floss das Blut in die Lunge und der Unglückliche ertrank in seinem eigenen Blut.
    Heilung gab es keine.
    So unspektakulär also. Kein Kampf, jedenfalls keinen, den man zählen sollte. Kein heldenhafter letzter Einsatz, keine große Tat. Nur ein Sturz, wie er jedem passieren konnte. Ich hob meinen Blick zum Stalldach hinauf. Wer sagte, dass die Götter keinen Sinn für Ironie hatten? Wie lange noch? Stunden? Die nächste Nacht? Der Morgen? Hier und jetzt? Sollte ich mich hinlegen oder sollte ich stehen? Sollte ich versuchen auf mein Zimmer zu gelangen?
    Wie starb es sich, wenn man langsam im eigenen Blut ertrank? Hatte man dabei Schmerzen oder war es ein leiser Tod? Als ich davon hörte, dass so etwas passieren konnte, hatte ich vergessen zu fragen.
    »Was ist?«, fragte Lea mich leise. Sie war neben mich getreten und beobachtete mich besorgt. Offenbar war ich nicht so gut im Schauspielern wie ich dachte.
    Ich überlegte kurz und entschloss mich, ehrlich zu sein.
    »Beim Sturz habe ich mir eine Rippe gebrochen. Sie hat sich wohl in meine Lunge gebohrt. Ich verblute im Inneren.«
    »Oh.«
    Ich sah zu ihr hinunter. Nur ein wenig, sie war zwei Handbreit kleiner als ich, eine große Frau, Leandra. »Achtet auf Euch, ja?«
    »Vielleicht täuscht Ihr Euch ja«, sagte sie hoffnungsvoll. Ich hob wortlos meine Hand und zeigte ihr das Blut.
    »So etwas habe ich schon öfter gesehen. Vielleicht seid Ihr nur krank …« Ja, richtig. Alle Krankheiten, von denen ich gehört hatte, bei denen man Blut hustete, waren nicht minder tödlich, vor allem im Winter. Aber nein, krank war ich nicht. Ich war schon lange nicht mehr krank gewesen. Sehr lange.
    »Nein, es ist die Rippe. Ich spüre es.« Ich legte meine Hand an die Stelle. »Hier.«
    »Wie fühlt es sich an?«
    »Ein leichtes Brennen, nicht mehr. Die Rippe selbst schmerzt deutlicher.«
    Sie legte den Kopf zur Seite und sah mich aus ihren violetten Augen an. Wieder konnte ich ihren Ausdruck nicht deuten. »Ihr nehmt es recht gelassen. Vorhin noch wolltet Ihr leben«, sagte sie dann.
    Ich zuckte die Achseln, ein Fehler, wie mir meine Seite mitteilte. Ich wartete, bis ich wieder Luft bekam. »Es ist wohl Schicksal. Ich habe schon mal einen Menschen so sterben sehen. Ich glaube, ich bleibe hier stehen und warte, bis die Kälte mich mitnimmt. Das sollte ein angenehmerer Tod sein, als mich zu Tode zu husten. Es heißt, Erfrieren wäre, als schliefe man ein.«
    »Ich dachte, Ihr wärt bereit zu kämpfen. Wollt Ihr einfach aufgeben? Euch hier hinstellen und auf den Tod warten? Ihr könntet Euch immer noch täuschen.«
    »Ja«, sagte ich. Irgendwie war ich erleichtert. So hatte das Schicksal mir die Entscheidung doch abgenommen. Hätte ich nicht solche Schmerzen verspürt, hätte ich darüber gelacht.
    »Gebt nicht einfach auf.« Sie war näher herangetreten, so nahe, dass sich unsere Lippen beinahe berührten. Ich spürte ihren Atem auf meinem Gesicht.
    »Gerne würde ich Euch den Gefallen tun, Sera. Verratet mir nur, was ich machen soll.«
    »Vielleicht kann man die Rippe richten, sie herausziehen …«
    Ungläubig starrte ich sie an. »Ich weiß nicht, ob man ein Loch in der Lunge

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