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Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Titel: Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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presste sie an sich, wirbelte sie herum, so dass ihr ein erschreckter Laut entfuhr.
    »Fröhlich lasst uns sein, einen Tanz wirst du mir nicht verwehren, Mädchen!« Und unter dem Gejohle und Getrampel seiner Leute führte er einen wilden Tanz auf, indem er Sieglinde fest an sich drückte, einen Arm in ihrem Nacken, die andere Hand auf ihrem Hintern, in den er so fest hineingriff, dass sich seine Knöchel weiß abzeichneten. Als er so mit ihr herumwirbelte, sah ich ihr Gesicht, die angstgeweiteten Augen und die Tränen darin. Wider besseres Wissen hatte ich mich schon halb erhoben, als er sie losließ, nein, von sich stieß und seinen Kratzfuß vor ihr wiederholte.
    »Siehst du, Mädchen, auch ohne deinen Gesang kann man sich trefflich amüsieren.« Er nahm sie bei der Hand und führte sie zur Theke. »Einen Becher Wein wünsche ich jetzt von dir, ein guter Tropfen soll es sein. Ich trinke ihn auf dein Geigenspiel und den Gesang und darauf, dass du uns auch morgen Abend unterhalten wirst.« Er beugte sich vor, so dass sein Mund an ihrem Ohr lag. »Auf die eine oder andere Weise.« Dann lachte er, ließ sie los und drehte sich zum Gastraum um. Jeder sah ihn an, und so wollte er es wohl auch haben.
    »Was glotzt ihr so? Bin ich zu eurer Unterhaltung da? Sucht euch was anderes zum Glotzen, und wenn ihr euch die Münder zerreißt, tut es so, dass ich nicht eure Zunge mit dem Stahl entfernen muss!«
    Unter Gelächter ließ er sich wieder in seinen Stuhl fallen.

13. Der Keller
     
    Neben mir ließ sich Lea in ihrem Stuhl nieder. Ich sah zu ihr auf, aber sie schaute prüfend zu Janos hinüber. »Er spielt mit ihr wie eine Katze mit der Maus«, sagte sie dann.
    »Mit uns allen, wolltet Ihr wohl sagen. Wir sind keine Ausnahme.«
    »Es wird einen Weg geben, um ihn unschädlich zu machen, und ich werde ihn finden.« Sie sah meinen zweifelnden Blick und seufzte. »Man muss nur lange genug suchen, dann ergibt sich meistens eine Lösung. Zudem habt Ihr gut reden. Für einen Moment dachte ich, Ihr würdet Euch auf ihn stürzen, all Euren eigenen Warnungen zum Trotz.«
    »Ihr täuscht Euch.«
    »Ich sah Euch halb aufstehen.«
    »Ihr habt auch gesehen, wie ich mich wieder hinsetzte.«
    »Gut, von mir aus. Aber erinnert Euch an Eure eigenen Worte, allein werdet Ihr nichts ausrichten.«
    Ich nickte nur.
    »Was wolltet Ihr vorhin?«, fragte sie dann.
    »Der Wirt will uns etwas zeigen.«
    »Warum habt Ihr es Euch nicht allein angesehen?«
    »Aus irgendwelchen Gründen dachte ich, wir sollten zusammenbleiben.«
    »Damit Ihr auf meinen Rücken aufpassen könnt.«
    Ich entgegnete nichts.
    »Havald, Ihr seid ein Künstler.«
    Ich blickte hinunter auf den Tisch. Ohne dass ich weiter darauf geachtet hatte, waren meine Hände nicht untätig geblieben: Aus dem Stück Holz hatte sich der Bauer herausgeschält. Armselig, unwichtig, aber stolz.
    Ich blickte auf die fast fertige Figur in meinen Händen, nur noch der Rücken hielt den Bauer im Holz gefangen.
    Ich stellte die Figur vor mir auf den Tisch. »Ich war einst ungeduldiger, als ich es heute bin, das Warten fiel mir schwer, also suchte ich eine Beschäftigung für meine Hände. Es ist nichts Besonderes.«
    »Es spricht von Talent.«
    »Es spricht auch von etwas anderem«, antwortete ich ihr. »Ein Bauer ist auf dem Spielfeld, oder auch auf dem Schlachtfeld, die unwichtigste Figur. Leicht wirft man einen Trupp von ihnen gegen die schwere Reiterei, nicht um sie zu besiegen, sondern um sie aufzuhalten. Um Zeit für einen eigenen Zug zu gewinnen.« Ich drehte die Figur, so dass sie nun in Leas Richtung sah. »Aber man sollte sie nie unterschätzen. Als ich das Spiel erlernte, gab es eine Regel, die mir besonders gefiel. Kommt ein solcher Bauer ans Ende des Spielfelds, so verwandelt er sich in die Königin, eine Figur, wichtiger und weiser als der König selbst, eine Figur, vorausschauend und behände, mit den Eigenschaften einer jeden anderen Figur auf dem Feld, bis auf die des Ritters.« Ich schob den Bauer in ihre Richtung. »Unterschätzt nicht den einfachen Mann, Sera. Als ich älter wurde, sah ich oft genug, wie einer von ihnen die Schicksale von Reichen bestimmte.«
    »Ein einfacher Mann.« Sie sah von der Figur zu mir auf. »Seid auch Ihr ein einfacher Mann?«
    »Ich wurde einst so geboren.«
    »Habt auch Ihr die andere Seite des Schlachtfelds erreicht?«
    Ich drehte die Figur in der Hand. »Lasst es mich so ausdrücken: Auch im Spiel der Könige passiert es oft, dass, nachdem die hohen

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