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Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Titel: Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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hätte ihn schlagen können.
    »Ja?« Meine Stimme klang ruppig, der Wirt wich fast einen Schritt zurück und sah mich erschrocken an.
    Ich seufzte. »So nehmt schon Platz.« Ich wies auf den Stuhl, den Zokora gerade eben verlassen hatte.
    »Ich wollte wirklich nicht stören. Ich habe nur gewartet, bis die dunkle Elfe Euren Tisch verlässt. Sie macht mir Angst, wisst Ihr.«
    Ich überlegte meine Antwort wohl. »Eberhard, Ihr tut gut daran, vor ihr Angst zu haben«, sagte ich dann. »Was gibt es?«
    »Gleich.« Er sah sich um. Wenn jemand uns Beachtung schenkte, so war dies nicht offensichtlich. Er nahm Platz und stellte eine Flasche sowie drei Zinnbecher auf den Tisch.
    »Dies ist guter Fiorenzer Wein. Wenn Ihr erlaubt, würde ich Euch gerne dazu einladen.« Er sah uns fragend an, und Lea und ich nickten zustimmend.
    Mit einer geübten, fast eleganten Handbewegung entkorkte er die Flasche und schenkte uns ein. Wir tranken schweigend und hoben nur die Becher zum gegenseitigen Gruß. Der Wein war kühl, nicht kalt und mundete in der Tat.
    »Ihr wisst sicher, was ich von Euch wissen will«, sagte er dann. »Habt Ihr gefunden, was zu finden war?«
    »Den Schacht?«
    Eberhard rollte mit den Augen. »Was sonst? Eine Inventur solltet Ihr nicht machen, die kann ich selbst durchführen.«
    Erst jetzt wurde mir bewusst, unter welch großer nervlicher Anspannung er tatsächlich stand, denn seine Hand umklammerte den Zinnbecher so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten.
    »Dieser Schacht, er ist unterhalb meines Turms, jenem Ort, den ich sicher wähnte. Ich weiß nicht, was am Fuß des Schachts ist, aber das alles ist mir nicht geheuer. Ich bin kein heldenhafter Streiter, ich bin nur ein einfacher Mann mit Sorgen und Ängsten.«
    Mittlerweile hatte ich meine Meinung über ihn geändert. Er war ein Mann, ein Vater, der diesen Gasthof führte, der mit seinen Gästen auskommen musste und viele Dinge in der Waage hielt. Er war kein Krieger, aber auch er brauchte in seinem persönlichen Leben Mut. In anderen Dingen vielleicht als im Kampf, aber nicht jeder Kampf wurde mit der Klinge gefochten. Er war vorsichtig, fleißig und umsichtig, ein Mann, der tat, was er musste und konnte.
    Ich bemerkte zu meiner Überraschung, dass ich ihn gut leiden konnte und ihn verstand.
    »Nicht nur, dass ich wissen will, ob das, was sich dort unten verbirgt, eine Bedrohung für mich und meine Liebsten darstellt, es erscheint mir auch bedenklich, dass jemand dort zugange war, während ich den Turm sicher verschlossen glaubte.« Er beugte sich vor. »Nun spannt mich bitte nicht weiter auf die Folter, Sera, Ser. Sagt, was habt Ihr dort unten gefunden? Ihr habt Euch doch in den Schacht begeben, oder? Mir selbst fehlte dazu der Mut.«
    Absolut verständlich. Wäre Lea nicht dabei gewesen und hätte ich nicht noch einen Rest Stolz gehabt, vielleicht hätte ich mich auch dazu entschlossen, meine Neugier zu vergessen.
    »In der Tat haben wir uns in den Schacht begeben«, sagte Lea leise. »Lasst mich berichten, was wir vorfanden …«
    Als sie fertig gesprochen hatte, ging die Flasche zur Neige und der Wirt zitterte leicht. Den größten Anteil des Weins hatte ich vernichtet. In ihrer Schilderung ließ mich Lea wieder an ihrer Seite diesen toten kalten Raum durchsuchen, und erneut fühlte ich die innere Kälte schlimmer als die äußere. Ich wusste nicht, was genau mich an diesem Raum so erschreckte, aber etwas war dort. Immer wieder sah ich diesen Wachenden, jenen, der mit seinem Schwert über den Knien die Tür im Auge behielt.
    Aber der Wein half.
    »Diese … diese Zwerge … Sie sind nicht tot, sagtet Ihr?« Die Stimme des Wirts war kaum zu vernehmen. Im Hintergrund hörte ich Sieglinde lachen. Ich sah auf, es war Sternheim, der mit ihr flirtete. Ich war froh, dieses Lachen zu hören, denn das Schicksal der Zwerge erfüllte mich immer noch mit Grauen.
    »Sind sie nicht. Wahrscheinlich nicht. Aber sie sind so gut wie tot.« Lea versuchte ihn zu beruhigen. »Das Eis hält sie fester gefangen, als jede Kette es tut.«
    »Aber Ketten halten sie auch. Sind sie stabil?«
    »Sehr«, versicherte Lea. »Nichts wird diese Ketten sprengen. Diese Soldaten wussten, was sie taten. Ich bin sicher, hätte man ihnen nicht den Rückweg versperrt, sie hätten alle überlebt. Havald hier meinte, dass es Elitetruppen wären, er hat da mehr Erfahrung, so beuge ich mich seinem Urteil.«
    »Warum betont Ihr das? Was macht es für einen Unterschied?«, fragte der Wirt.
    »Wir

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