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Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Titel: Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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richtiggehend warm. Nebel erfüllte den Raum, aber auch er lichtete sich, schien sich am Fenster zu versammeln und durch den geschlossenen Ledervorhang nach draußen zu verziehen.
    »Respekt, Sera.« Ein Fingerschnippen, und die Kälte war gebannt? Ich fing an, mich wohl zu fühlen. »Ich glaube es kaum, es gibt also doch etwas, wozu Magie von Nutzen ist!«
    Sie lachte. »Ich dachte, es wäre schwieriger. Nun brauchen wir uns vor der Kälte nicht mehr zu fürchten … oooh.« Dieser letzte Ton enthielt den Ausdruck von Verwunderung, dann fiel ihr Kopf zur Seite, und hätte ich sie nicht aufgefangen, wäre sie aus dem Stuhl geglitten.
    Ich trug sie zu unserem Bett, sie war überraschend schwer, aber sie war auch groß und selbst der Kettenmantel wog einiges, so leicht er am Körper auch sein mochte. Ich fühlte große Erleichterung, als ich sah, wie ihr Busen sich hob und senkte. Aber sie reagierte nicht und lag da wie im Tiefschlaf.
    Ich befreite sie von ihrem Umhang und der Rüstung, auch von ihrem Untergewand, und wickelte sie in das Betttuch ein, das durch ihren Zauber warm genug war. Sorgsam löste ich den Zopf, den ich ihr an diesem Morgen geflochten hatte, und machte es ihr so bequem wie möglich. Dann begab ich mich zum Kamin zurück und legte weitere Scheite auf. Und wartete.
    Es dauerte eine Weile, bis sie die Augen aufschlug und mich verständnislos ansah.
    »Was ist passiert?«, fragte sie leise.
    »Ich glaube, Euer letzter Spruch war nicht ganz so einfach wie er Euch erschien.«
    Sie hob den Kopf an und ließ ihn sofort wieder sinken. »Ich fühle mich schwach wie ein neugeborenes Kitz«, sagte sie dann leise. »Und ich habe Hunger wie eine ganze Kompanie. So viel Hunger, dass es schmerzt.«
    »Könnt Ihr gehen?«, fragte ich sie.
    »Bald. Ich erhole mich rasch von solchem Missgeschick, wahrscheinlich verdanke ich es dem Elfenblut in meinen Adern.« Sie drehte sich zu mir um. »Ihr habt mich entkleidet?«
    »Nicht ganz, Euer Hemd habt Ihr noch an.« Ich lächelte. »Und, ja, ich hätte den Anblick genossen, hättet Ihr mich nicht so erschreckt.«
    »Ihr habt Euch Sorgen gemacht?«
    »Selbstverständlich. Wie ich vorhin sagte, seid Ihr die Einzige, die dem Werwolf schaden kann. Ich hatte Angst um meine Haut.«
    Ihre Augen weiteten sich, dann ließ sie den Kopf zurückfallen und lachte leise. »Ihr seid ein Schuft, Ser.«
    »Ein liebenswerter?«
    »Darüber werde ich noch nachdenken. Helft mir auf, ich muss unbedingt noch etwas essen.«
    Ich zog sie hoch und genoss es, als sie sich unsicher an mich lehnte.
    Ich half ihr beim Ankleiden. Diesmal verzichtete sie auf den Kettenmantel.
    »Was ist gerade geschehen?«, fragte ich.
    »Magie ist nie ohne Kosten. Die Wärme muss von irgendwoher kommen, es ist ein Gesetz. Nichts geschieht, ohne dass die Balance gewahrt wird. Um diese Wärme zu erschaffen, musste es andernorts kälter werden.« Sie lächelte. »Ich wählte einen Ort vor unserem Fenster. Aber ich habe mich vertan, und so nahm der Spruch sich von mir, was er noch brauchte.« Sie lehnte sich an die Wand und hob brav den Fuß, als ich ihr die Stiefel wieder überstreifte.
    »Ich denke, ich bin schlanker geworden.«
    »Magie ist ein gefährliches Unterfangen. Sagt … als Ihr gestern die Tür versiegelt habt, hatte ich das Gefühl, es würde kälter im Raum. War das eine Täuschung?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Das passiert immer, wenn Magie gewirkt wird, nur meistens braucht es so wenig, dass es nicht zu bemerken ist.«
    »Aber große Magie entzieht der Umgebung deutlich die Wärme?«
    Sie nickte. »Es scheint, als ob Wärme eine Kraft ist, die am leichtesten in Magie verwandelt werden kann.«
    »Wie stark kann Magie sein?«, fragte ich sie. Ich kniete noch vor ihr und sah zu ihr auf.
    »Eure unterwürfige Position gefällt mir.«
    »Wirklich?« Ich stand auf. »Es tut mir Leid, dass ich Euch den Anblick nicht länger gönnen will.«
    Sie zog eine Schnute und lachte. »Tatsächlich solltet Ihr nicht vor mir niederknien.« Sie legte ihre Hand auf meinen Arm. »Führt mich zum Essen aus, Ser Havald.«
    »Mit dem größten Vergnügen.«
    Ich öffnete die Tür und geleitete sie hinaus, der Gang erschien mir deutlich kühler als unser Zimmer. Dennoch, dies war kein Spruch, den sie wiederholen sollte.
    »Was Eure Frage angeht … Es weiß niemand, ob es eine Begrenzung für Magie gibt. Wenn genügend Maestros zusammenarbeiten, ist theoretisch alles möglich. Das nennt sich dann Zirkelmagie.«
    »Welcher

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